Das Schlagerspiel der 5. Bundesliga-Runde zwischen Rapid Wien und dem LASK (Samstag, 17 Uhr im Live-Ticker) sorgt bereits seit Tagen für Diskussionsstoff. Unmittelbar nach der bitteren Niederlage im Playoff-Hinspiel der CL-Quali gegen Club Brügge äußerte LASK-Spielmacher Peter Michorl harte Kritik an der österreichischen Bundesliga, da die Linzer Athletiker am Wochenende vor dem entscheidenden Rückspiel gegen Brügge ein Ligaspiel absolvieren müssen - der belgische Vizemeister jedoch vom belgischen Verband spielfrei bekommen hat. Dem vom LASK bei der Bundesliga eingebrachten Antrag, den Liga-Hit zu verschieben, stimmte Rapid nicht zu. Grund genug für LASK-Präsident Siegmund Gruber, vor dem anstehenden Schlager den obligatorischen Giftpfeil Richtung Hütteldorf zu schießen (Ligaportal berichtete). 

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Rapid will weiter siegen 

Das Hauptaugenmerk rund um den Liga-Hit zwischen dem Tabellenvierten und Tabellenzweiten soll jedoch nicht auf den Nebenschauplätzen liegen, sondern vor allem auf dem Sportlichen. Bei Rapid herrscht nach zuletzt zwei Liga-Siegen in Folge gute Stimmung und Zufriedenheit. Die positive Stimmung war auch bei der heutigen Pressekonferenz der Hütteldorfer zu vernehmen. „Wir wollen dort weitermachen, wo wir zuletzt aufgehört haben“, gibt der Rapid-Coach die Marschrichtung für den Hit gegen die Linzer vor. Die Siege gegen Altach (2:1) und Sturm (1:0) seien sehr wichtig gewesen, betonte Kühbauer, der aber auch weiß, dass es einer Leistungssteigerung bedarf, um den LASK gefährden zu können. „Wir wollen uns mit einem Sieg in eine gute Position bringen und jeden Fan beglücken“, so der 48-Jährige.

Ullmann: "Kein Spiel wie jedes andere"

Ein ganz besonderes Spiel steht für Rapid-Neuzugang Maximilian Ullmann an, der im Sommer von den Athletikern zu Rapid gewechselt ist. „Natürlich ist es kein Spiel wie jedes andere“, gibt der 23-Jährige zu. Die über die Jahre entstandenen Freundschaften mit seinen ehemaligen Teamkollegen werden in den 90 Minuten jedoch ruhen, kündigte der Linksverteidiger an. Der Kontakt zu seinen ehemaligen Teamkollegen beim LASK besteht aber weiterhin: „Man ist laufend im Austausch. Es ist ein freundschaftliches Verhältnis“, verriet Ullmann. Dass der gebürtige Linzer als optimaler Informant für Didi Kühbauer fungiert, überrascht nicht. „Es wäre dumm, wenn ich nicht mit ihm sprechen würde“, konstatierte der Rapid-Coach, der aber ohnehin bestens informiert sei, wie der LASK agieren wolle. 

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Kühbauer: "Rotation bedeutet nicht, dass es schlechter sein muss“

„Es wird ein intensives Spiel. Der LASK presst hoch und schaltet schnell um - da müssen wir aufpassen“, weiß Kühbauer. Von großartigen Kombinationen aus der eigenen Hälfte heraus werden die Hütteldorfer morgen phasenweise Abstand nehmen. „Das könnte gefährlich werden“, betonte der Rapid-Coach, der ankündigte, dass ab und zu mit hohen Bällen agiert werden könnte. Ein großes Thema war auch die mögliche Rotation, die LASK-Coach Valerien Ismael vornehmen könnte.

Auf die Frage, ob dadurch die Chancen für Rapid auf einen Heimsieg steigen, antwortete der 48-jährige Burgenländer: „Für die Öffentlichkeit ist es sicher so, dass sie sagen, die Chancen steigen, weil es ja nicht die Einser-Garnitur ist. Wenn wir genauso denken würden, wäre das eine blöde Geschichte. Die Spieler, die beim LASK reinkommen werden, wissen genau, was sie zu tun haben. Rotation bedeutet nicht, dass es schlechter sein muss“, stellte Kühbauer klar. 

Christoph Peschek, Geschäftsführer Wirtschaft des SK Rapid, der ebenfalls bei der Pressekonferenz anwesend war, reagierte auch auf den vom LASK-Boss Gruber geäußerten Seitenhieb. „Ich bin überrascht, wie intensiv man sich offensichtlich mit Rapid auseinandersetzt, aber ich habe weder die Zeit noch die Muße, dass ich das auf der anderen Seite auch so machen würde. Man muss keine Liebesheirat machen“, gab Peschek zu Protokoll. 

LASK: Valerien Ismael freut sich auf tolle Atmosphäre

Zweimal hat LASK-Coach Valerien Ismael in der Bundesliga bereits die Rotationsmaschine angeworfen. Gegen die Admira (1:0) ging das gerade noch gut. Im Heimspiel gegen Tirol, wo der Franzose nur drei Stammspieler ins Rennen geschickt hatte, erreichten die Oberösterreicher nur ein 1:1-Remis.

Die Vorfreude auf das Duell gegen die Grün-Weißen ist trotz der Aufregung rund um die angepeilte Verschiebung groß: „Ich freue mich immer auf solche Spiele, es wird eine tolle Atmosphäre sein“, betont Valerien Ismael gegenüber der APA. Für den Franzosen stellte sich die Frage einer Verlegung der Partie übrigens gar nicht: „Für mich war immer klar, dass wir spielen“, stellte der LASK-Trainer klar. 

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Potzmann in der Startelf? 

Nicht nur für Maximilian Ullmann aufseiten des SK Rapid, sondern auch für den erst am Montag von Rapid zum LASK gewechselten Marvin Potzmann steht morgen ein ganz besonderes Spiel auf der Agenda. „Wir haben sehr viel Zeit mit ihm verbracht, unsere Prinzipien zu trainieren“, verriet Ismael.

„Mit Videostudium und Einzelgesprächen haben wir versucht, ihm die LASK-Philosophie sozusagen im Schnelldurchlauf beizubringen", berichtet Ismaël. Ob Potzmann morgen von Beginn an auflaufen wird, lässt der Franzose aber offen. 

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth

 

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