Groß war der Optimismus im Innviertel als Neo-Coach Oliver Glasner vor Saisonbeginn das Erreichen eines Europacup-Platzes zum Ziel setzte. Die SV Ried schloss jedoch eine durchwachsene Bundesliga-Herbstrunde mit dem mäßigen achten Tabellenplatz ab. Hing nach neun gespielten Runden die rote Laterne noch in der Keine-Sorgen-Arena, so konnte man sich nach einer beachtlichen Leistungssteigerung etwas Luft zum Tabellenletzten SC Wiener Neustadt verschaffen.

 

Umbruch in Ried

Nachdem Ex-Trainer Michael Angerschmid zu Saisonende seinen Trainerstuhl räumen musste, übernahm mit Oliver Glasner, ein weiteres Rieder Urgestein das Trainerzepter in Ried. Zudem verließ mit Rene Gartler, die personifizierte Tormaschine der letzten Jahre das Wikingerboot und heuerte in der zweiten deutschen Liga in Sandhausen an. Der Abgang des Torjägers, welcher ideal in das Rieder Konzept passte, konnte nicht im Ansatz kompensiert werden. Immerhin gelang es Manager Stefan Reiter, mit dem jungen Thomas Murg, einen vielversprechenden Neuzugang von Austria Wien an Land zu ziehen.

Holpriger Saisonstart

Die Wikinger schienen mit einem klaren 3:1 Heimsieg über den SC Wiener Neustadt optimal in die Saison gestartet zu sein. Was jedoch danach folgte, sorgte für Ernüchterung im Rieder. Eine sieglose Serie von acht Spielen hintereinander war die Folge. Erst in der zehnten Runde konnte man beim Kellerderby in Wiener Neustadt mit einem knappen 1:0-Auswärtssieg, die rote Laterne an die chronisch abstiegsgefährdeten Wiener Neustädter abgeben.

Systemumstellung brachte Wende

Das von Trainer Oliver Glasner aus Salzburg übernommene Offensiv-Pressing schien keinen Erfolg zu bringen. So kehrte man wieder zu den erfolgreichen Tugenden zurück, welche die Rieder in der Vergangenheit zu einem äußert unangenehmen Gegner machten. Die gegnerische Mannschaft wurde beim Spielaufbau nicht mehr so früh attackiert, stattdessen standen die Rieder Abwehrreihen bei gegnerischem Ballbesitz tief in der eigenen Hälfte. Aus einer kompakten Defensive heraus, gelang es den Rieder aber trotzdem in der Offensive für schnelle Gegenangriffe zu sorgen.

Bärenstarkes Finish

Auf die Winterpause hätte man in Ried angesichts der starken Performance gegen Saisonende wohl gerne verzichten können. Mit 13 Punkten aus den letzten sechs Spielen, gelang es den Rieder, so viele Punkte wie keine andere Mannschaft zu ergattern. Krönender Abschluss einer Hinrunde voller Höhen und Tiefen, war ein fulminanter 6:0-Heimsieg über den scheinbaren Lieblingsgegner aus Wiener Neustadt. Nicht nur in diesem Spiel zeigten die Wikinger welch großes Potenzial in der Mannschaft steckt.