Alexander Kofler hat nahtlos an seine starken Leistungen vom Herbst angeschlossen. Mit zwei gehaltenen Elfmetern gegen Austria Wien sicherte der Tormann dem Wolfsberger AC den Auftaktsieg ins Frühjahr. Am Wochenende geht es für Kofler und den WAC in der Bundesliga in Altach weiter. Für beide Klubs geht es um Europacup-Startplätze. Im Gespräch mit Ligaportal erzählt Kofler auch, wie er es aus dem Kärntner Unterhaus in die Bundesliga geschafft hat.

Die Vorbereitung auf das Spiel in Altach am Samstag war für die Wolfsberger besonders lang, nachdem das Spiel in Grödig am Wochenende abgesagt wurde. "Das war natürlich kein Vorteil, aber wir versuchen, dass wir an unsere Leistung gegen die Austria anknüpfen können", sagt Kofler. Er erwartet ein "sehr, sehr schweres Spiel". "Sie haben im Herbst einen ähnlichen Stil wie wir gehabt. Zuletzt bei der Austria haben sie ein bisschen was verändert, vielleicht können wir das ausnutzen, wenn sie wieder so spielen", hofft Kofler.

Kofler

Europacup für Wolfsberg ein Thema

In der aktuellen Konstellation trifft der Bundesliga-Vierte auf den -Dritten, das wären am Saisonende die Startplätze für die Europa-League-Qualifikation. Bei den Wolfsbergern ist das durchaus ein Thema, verrät der 28-Jährige: "Nachdem wir immer noch vorne dabei sind, ist das immer ein Thema. Es ist alles möglich, aber wir schauen von Spiel zu Spiel." Mit fünf Startplätzen, die es heuer zu vergeben gibt, ist die Chance auf den Europacup so groß wie selten, sagt auch Kofler: "Heuer ist es sicher leichter als in anderen Jahren. Deshalb wäre es falsch, wenn ich sagen würde, das interessiert uns nicht. Wir machen uns aber trotzdem keinen Druck."

Aus dem Unterhaus bis nach Europa?

Für Kofler wäre es die vorläufige Krönung eines Weges, der ihn aus der 1. Klasse in Kärnten bis in die Bundesliga geführt hat. Seit Sommer ist er die Nummer Eins in Wolfsberg, im Dezember hat er seinen Vertrag bis 2017 verlängert. "Es gab lose Kontakte zu ein, zwei anderen Vereinen, letztlich war es aber kein Thema, nicht zu verlängern", erklärt Kofler. Der Kärntner ist dem WAC immer noch dankbar, in Wolfsberg die Chance auf Bundesliga-Fußball bekommen zu haben. In seiner Karriere hat es nicht immer danach ausgesehen, dass es mit dem Profifußball etwas wird. So schaffte er in der Jugend nicht den Sprung in die Kärntner Akademie. "Es war aber von klein auf mein Ziel, Fußball-Profi zu werden. Wenn man ein Ziel vor Augen hat und seinen Weg geht, dann ist auch einiges möglich", sagt Kofler.

Dieser Weg führte den Tormann von seinem Jugendverein ATUS Velden über den SC Landskron zu Fürnitz in die Kärntner Unterliga. Von dort schaffte er den Sprung zum SAK Klagenfurt in die Regionalliga, wo er seinen Förderer und heutigen Tormanntrainer Adi Preschern im Frühjahr 2008 als Nummer Eins verdrängte. Nach drei Jahren in Klagenfurt erarbeitete er sich bei einem Probetraining bei Austria Lustenau seinen ersten Profi-Vertrag. Aus Lustenau kehrte er vor eineinhalb Jahren nach Kärnten zum WAC zurück, wo er sich im Sommer die Nummer Eins erkämpfte.

Verzicht auf Akademie als richtige Entscheidung

"Ich habe Glück und einen Förderer gehabt. Das wichtigste ist aber, dass man immer an sich glaubt. Ich habe dem Ziel, Profi zu werden, immer alles untergeordnet, auch das Private. Wenn es nicht so läuft, darf man nie zweifeln", sagt Kofler. Dass er seinen Weg ohne Akademie gegangen ist, sieht er heute als Vorteil. "Ich war relativ schnell im Erwachsenenfußball drinnen. Das ist etwas anderes als in der Akademie, da musst du dich sofort mit Erwachsenen messen. Für mich war das sicher ein Vorteil", glaubt Kofler. Vielleicht führt ihn sein Weg ja auch noch ins Nationalteam, auch wenn sich der WAC-Schlussmann damit aktuell nicht beschäftigen will.

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Foto: Steindy/Wikimedia