Der FC Red Bull Salzburg und SK Sturm Graz starteten am heutigen Freitag zur Primetime mit dem Schlagerduell im ÖFB-Cup-Viertelfinale in die neue Frühjahrssaison. Der Titelverteidiger und Serienmeister empfing dabei seinen ersten Verfolger in der Liga, genau jenen Club, dem es als einzigem seit 2013/14 gelungen ist, den „Bullen“ einen Titel abzujagen. Der Triumph im Cupfinale 2018 sollte Ansporn für die Steirer sein, die in dieser Saison Salzburg schon einmal bezwungen hatten und außerdem noch ein 0:0 in Salzburg erzielten, also bisher unbesiegt gegen den BL-Spitzenreiter waren...und das auch bleiben sollten...

Mutiger Beginn der Grazer

Sowohl Salzburg, als auch Sturm liefen heute mit einer leicht veränderten Startformation auf. Die beiden Gewinner der Vorbereitung, Bernardo und Sekou Koita, durften bei den Roten Bullen von Beginn an ran. Beim SK Sturm konnte Winter-Neuzugang Arthur Okonkwo auf Anhieb Torhüter Jörg Siebenhandl aus der Startelf verdrängen, der zweite Wintereinkauf, Bryan Teixeira, saß zunächst auf der Bank.

Nach einem schweren Patzer von Gourna-Douath, der wegrutschte, lief Salzburg gleich nach wenigen Minuten in einen Konter. Sturm kam durch Ajeti, Kiteishvili und Gazibegovis zu gleich drei Abschlussmöglichkeiten, alle drei wurden aber geblockt. Auch im weiteren Verlauf zeigten sich die Gäste aus Graz sehr mutig und kamen immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen.

Mit erster Großchance waren die Roten Bullen im Spiel

In der 12. Minute, aus dem Hinterhalt, ein ganz feiner Pass von Koita in die Gasse für Okafor und der Schweizer vergab alleinstehend vor Keeper Okonkwo.

Ab diesem Zeitpunkt waren die Hausherren dann im Spiel angekommen und konnten fortan die Gäste intensiver beschäftigen. In der 17. Minute klärte Gazibegovic im letzten Moment gegen Kjaergaard.

Partie verlor an Intensität, doch Gazibegovic brachte die Gäste in Führung

Die Partie hatte nach rund 25 Minuten deutlich an Intensität abgenommen, auch Torraumszenen wurden immer mehr zur Mangelware. Das Spielgeschehen verlagerte sich ins Mittelfeld, der Spielfluß wurde immer wieder von kürzeren Unterbrechungen gebremst. Doch in der 37. Minute gingen die Gäste aus Graz dann etwas überraschend mit 1:0 in Führung. Gazibegovic zog von rechts außerhalb des Sechzehners ab, Pavlovic fälschte unglücklich ab und Köhn hatte keine Chance.

Kurz vor der Pause dann Jubel in der Red Bull Arena, doch der Ausgleich durch Sucic zählte nicht. Kjaergaard hatte im Spielaufbau ein Foul an Gazibegovic begangen. Der VAR meldete sich und Schiedsrichter Weinberger nahm den Treffer zurück. Wenig später ging die Partie dann auch mit der knappen Führung für Sturm in die Kabinen.

In der 55. Minute konnte sich dann erstmals Sturm-Keeper Okonkwo auszeichnen. Einen Schlenzer von Okafor konnte er hervorragend klären und auch beim zweiten Versuch von Koita war er nicht zu überwinden.

Sarkaria steckt in der 68. Minute auf Seiten der Steirer ideal auf Emegha durch, der nur mehr Köhn vor sich hatte und den Schweizer auch überwand, doch schlussendlich am Außennetz scheiterte.

Heiße Schlussphase und ab in die Verlängerung

Sturm ließ im weiteren Verlauf gekonnt die Minuten laufen und die Partie bog in die Zielgerade ein. Die Elf von Matthias Jaissle tat sich schwer, gefährlich in den Strafrauf zu kommen, doch in der 77. Minute war es dann passiert. Nachdem Sturm Chance um Chance vergab, hatte Dedic rechts im Halbfeld plötzlich viel zu viel Platz und zog aus 25 Metern flach ab. Sturm-Goalie Okonkwo war noch dran, ließ den Ball aber durch und schaute dabei alles andere als gut aus.

Nach einigen Großchancen auf beiden Seiten in den letzten Minuten blieb es aber nach 90 Minuten beim 1:1 Unentschieden und so ging die Partie in die Verlängerung.

Parierte im Elfmeterschießen den 1. Schussball von SK Sturm-Schütze Manprit Sarkaria: RBS-Schlussmann Philipp Köhn. Doch am Ende reichte es nicht für die Roten Bullen, hatten die Ilzer-Schützlinge das Happyend auf ihrer Seite.

Nachdem es gegen Ende der regulären Spielzeit nochmal ordentlich rundging, waren die Kräfte auf beiden Seiten sichtlich aufgebraucht. Insofern war die Verlängerung kaum von nennenswerten Aktionen geprägt. Die Folge war ein Elfmeterschießen, aus welchem die Grazer am Ende als glücklicher Sieger hervorgingen und den amtierenden Cupsieger entthronten. 

FC Red Bull Salzburg – SK Sturm Graz  5:4 n.E  1:1 (0:1)

Freitag, 03. Februar 2023, 20:45 Uhr, Red Bull Arena, Zuschauer: 4.500, Schiedsrichter: Julian Weinberger

FC Red Bull Salzburg (4-3-1-2): Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic (K), Bernardo – Gourna-Douath, Seiwald, Kjaergaard – Sucic – Okafor, Koita  Trainer: Matthias Jaissle

SK Sturm Graz (4-3-1-2): Okonkwo – Dante, Wüthrich, Borkovic, Gazibegovic – Prass, Stankovic, Horvat – Kiteshvilli – Emegha, Ajeti  Trainer: Christian Ilzer

Torfolge: 0:1 J. Gazibegovic (37.), 1:1 A. Dedic (77.)

Gelbe Karten: O. Soulet (30.), N. Capaldo (62.), A. Dedic (74.), J. Stankovic (94.)

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Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at