Im Duell der bisher einzig beiden sieglosen Teams in dieser ADMIRAL Bundesliga-50.-Jubiläums-Saison 2023/24 schaffte die WSG Tirol den ersehnten Befreiungsschlag und bejubelte mit dem 3:2-Auswärtserfolg im Keller- und West-Duell beim SC Austria Lustenau den ersten Dreier. Die Vorarlberger dagegen stehen weiter mit nur 2 Zählern und der Roten Laterne da. 

Duell zweier Torschützen: Linksverteidiger Kofi Schulz (li.), der die 1:0-Führung für die WSG Tirol erzielte, und Anthony Schmid, der beide Treffer für Austria Lustenau markierte.

Überfallartiger, mutiger Start der Tiroler

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Topscorer Luca Kronberger (Außenbandriss) brachte WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger Julius Ertlthaler neu in die Anfangsformation des Tiroler Bundesligisten. Dazu vertraute der 50-Jährige auf Mahamadou Diarra, der sein Startelf-Debüt in der ADMIRAL Bundesliga feierte und gemeinsam mit Nik Prelec und Matthäus Taferner die Angriffsreihe bildete.

Und erwähnter Ertlthaler fand auch gleich die erste Torchance  im Westduell vor: Nach sechs gespielten Minuten schoss der Offensivakteur nach prima Vorarbeit von Nik Prelec zur vermeintlichen Führung ein, doch der 26-Jährige befand sich bei Passabgabe in der verbotenen Abseitszone. Die Silberberger-Elf erwischte in der Folge eine starke Anfangsphase und kontrollierte über weite Teile das Spielgeschehen.

Nach 38 Minuten die verdiente und erlösende Führung für die Grün-Weißen aus Tirol: Nach einem typischen, weiten Sulzbacher-Einwurf tief in den Strafraum der Lustenauer Austria verlängerte Kapitän Felix Bacher per Kopf und das runde Leder landete über Umwege bei Kofi Schulz, der aus rund 6 Metern zur 1:0-Führung einschoss. Mit dem Vorsprung im Rücken drückte die WSG auf den Zwei-Tore-Vorsprung.

Während Startelf-Debütant Mahamadou Diarra per sattem Linksschuss um Zentimeter verpasste (40‘), machte es Sturmpartner Nik Prelec exakt 120 Sekunden um einen Hauch besser: Außenspieler Alexander Ranacher brachte den Ball flach in Richtung Elferpunkt, dort ließ Taferner seine Klasse aufblitzen und legte für den herangelaufenen Prelec ab, dieser blieb eiskalt und vollendete zur verdienten 2:0-Pausenführung.

Tiroler Torhüter-Wechsel

So gut die 1. Halbzeit auch zu Ende ging, so unglücklich begann der 2. Spielabschnitt aus Sicht der Tiroler. Die bis dato harmlosen und nach der Pause auf drei Positionen veränderten Lustenauer erwischten einen idealen Start und konnten nur 5 Minuten nach Wiederbeginn durch einen satten Schuss von Anthony Schmid den Rückstand verkürzen (50').

Zu allem Überfluss musste Schlussmann Adam Stejskal, der bereits vor der Partie über Unwohlsein und Übelkeit klagte, unmittelbar nach dem Gegentreffer ausgewechselt und durch Benjamin Ozegovic ersetzt werden. Die Gastgeber nahmen in der Folge den Schwung vom Anschlusstreffer mit und wurden für ihre Bemühungen prompt belohnt: Ein Schussversuch von Cissé  wurde zunächst noch geblockt, dann setzte Schmid zum Seitfallzieher an und versenkte den Ball unhaltbar für Ozegovic in der langen Ecke (56’).

Die Grün-Weißen ließen sich davon jedoch nicht beirren und knüpften schnell an die Leistung aus den ersten 45 Minuten an. In Minute 60 fand die Silberberger-Elf eine Doppelchance auf die neuerliche Führung vor. Zunächst prüfte Prelec Lustenau-Keeper Schierl per Kopfvball, ehe kurz darauf Diarra den Ball aus kurzer Distanz über das Gehäuse bugsierte.

Nur zwei Minuten später war es dann wieder so weit. Sulzbacher lief nach einer Balleroberung in der eigenen Hälfte auf eine ungeordnete Lustenau-Defensive zu, legte den Ball auf den auf der rechten Seite lauernden Prelec, dieser behielt die Übersicht und setzte abermals Sulzbacher in Szene, der schließlich überlegt in die linke untere Ecke zur neuerlichen Führung einschob.

Ein neuerliches Aufbäumen der Vorarlberger blieb anschließend aus und so brachten die Jungs von Cheftrainer Thomas Silberberger mit einem routinierten Auftritt den ersten Saisonsieg über die Zeit.

"Haben Lustenau in 1. Halbzeit an die Wand gespielt"

Thomas Silberberger (WSG Trol-Cheftrainer): "Es war eine Achterbahn der Gefühle. In der 1. Halbzeit haben wir Lustenau an die Wand gespielt, hatten noch einen Tausender durch Diarra und waren zur Pause absolut verdient in Führung. Dann kippt die Partie durch eine unglückliche Aktion beim Anschlusstreffer und ein Traumtor zum 2:2. Danach hatten wir drei Sitzer durch Umschaltaktionen und gehen im Endeffekt als Sieger vom Platz."

WSG-Torschütze Kofi Schulz: "Es war sehr turbulent. Ich bin überaus glücklich, dass wir heute die 3 Punkte eingefahren haben. Es war enorm wichtig für die Truppe, darauf können wir nächste Woche aufbauen."

WSG-Kapitän Felix Bacher: "Es war eine Wahnsinns-Partie. Wir sind zunächst gerade in der ersten Halbzeit super in das Spiel gekommen. Dann sind wir aber nach der Pause mit einem langen Ball ausgehebelt worden und haben ein unnötiges Tor bekommen, dadurch sind ein wenig die Dämme gebrochen. Aber im Endeffekt ist es ein hochverdienter Sieg für uns. Der erste Dreier der Saison tut uns gut."

SC Austria Lustenau – WSG Tirol 2:3 (0:2)

ADMIRAL Bundesliga | Runde 7

Sonntag, 17.09.2023 | 14:30 Uhr; Reichshofstadion, Lustenau; Z: 3.929 Zuschauer; SR. Alexander Harkam

Tore: 0:1 Schulz (38‘), 0:2 Prelec (42‘), 2:3 (Sulzbacher 62’); 1:2 Schmid A. (50‘), 2:2 Schmid A. (56‘).

SC Austria Lustenau: Schierl – Moltenis (46‘ Cisse) – Mätzler – Grujcic (67‘ Schmid J.) – Frederiksen (46‘ Surdanovic) – Diallo – Schmid A. – Bobzien (72‘ Diaby) – Grabher (46‘ Rhein) – Dos Santos Gomes – Tiefenbach. Trainer: Markus Mader.

WSG Tirol: Stejskal (52‘ Ozegovic) – Ranacher – Bacher – Gugganig – Schulz – Üstündag (63‘ Ogrinec) – Sulzbacher – Ertlthaler (73‘ Štumberger) – Taferner – Diarra – Prelec (73‘ Buksa). Trainer: Thomas Silberberger.

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Fotocredit: GEPA-ADMIRAL