Die einen - Spitzenreiter FC Red Bull Salzburg - wollten nach dem Champions League-Coup bei Benfica Lissabon (0:2)  im 4. Heimspiel den 4. Dreier der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2023/24 verbuchen, die anderen - Aufsteiger FC Blau-Weiß Linz - sich in der 8. Runde so teuer wie möglich bei ihrer BL-Premiere in der Red Bull Arena in Wals-Siezenheim "verkaufen". Bei den Roten Bullen wurde eifrig rotiert. Während "David BW Linz" die "Schleuder" dabei hatte und "Goliath RB Salzburg" schockte, um für die Mega-Saison im österreichischen Oberhaus der letzten Jahre zu sorgen. Ein historischer Tag für die Scheiblehner-Schützlinge!

Die Roten Bullen rannten sich wiederholt an der vielbeinigen Linzer Abwehr fest

9 Neue in Salzburger Startelf gegenüber Champions League-Coup bei Benfica

FC kontra FC, Gerhard (Struber) kontra Gerald (Scheiblehner). Geographisch trennen die beiden Landeshauptstädte ca. 130 km, fußballerisch die Roten Bullen und die Blau-Weißen vor dem Match 8 Ränge und 14 Punkte. Beim Serienmeister warf Cheftrainer Struber die "Rotations-Maschinerie" an...gleich 9 Neue gegenüber dem Königsklassen-Triumph in Lissabon und 4 Tage vor dem Derby in der 2. Runde des Uniqa-ÖFB-Cup gegen Austria Salzburg - Dienstag, 20:45 Uhr, Ligaportal-Liveticker. Lediglich Rechtsverteidiger Amar Dedic und der zentrale Mittelfeldspieler Gourna-Douath wie am Dienstag auch heute wieder in der Startelf.

Bei den Gästen nahm Trainer Scheiblehner nach zuvor 3 Mal der gleichen Startelf diesmal eine Veränderung vor, "Aufstiegs-Torschütze"Mitrovic rückte für Haudum in die Abwehr-Dreierkette. Die sich tapfer wehrte gegen von Beginn an anrennende Rote Bullen, für die Sekou Koita nach 17 Minuten knapp das Gäste-Gehäuse verfehlte. 73:27% Ballbesitz-Quote nach rund 25 gespielten Minuten.

Die "blaue Wand" der Linzer wankte, doch fiel nicht, auch weil erneut Koita (nach Ulmer-Zuspiel) drüber schoss (28.). Und dann war da noch Schlussmann Schmid, der gegen den allein vor ihm auftauchenden, gebürtigen Linzer Luka Sucic gekonnt per Fußabwehr rettete (36.).

Kurz vor der Pause näherte sich auch der Aufsteiger mal dem gegnerischen Tor und profitierte dabei beinahe von Abstimmungsdefiziten von Keeper Nico Mantl, der diesmal anstelle von ÖFB-Teamtorhüter Alexander Schlager zwischen den Pfosten stand, und Innenverteidiger Oumar Solet, welcher via Kopfball an den Schlussmann retourniert hatte. Im Nachfassen kam der 23-jährige Münchener Torhüter gerade noch vor dem anlaufenden Noß an das Spielgerät (40.). Doch die Oberösterreicher schöpften dadurch Mut, Ronivaldo mit dem Schussball, drüber (45.). Der 0:0-Pausenstand allemal ein Achtungserfolg für den Liga-Neuling.

Ronivaldo traf Königsklassen-Heroes "mitten ins Herz"

Die 2. Halbzeit begann mit einem Schreck für und hernach Salzburger Schock durch Ronivaldo. Der Reihe nach: Der 34-jährige Stürmer bekam nach einem Check mit Gegenspieler Oumar Solet einen Turban verpasst, ehe der Brasilianer mit seinem Aufsetzer mit rechts vom 16-er zum 0:1 das geneigte, erfolgsverwöhnte Salzburger Publikum in "Schockstarre" versetzte (61.). Damit stellte der Routinier in dieser Phase den Spielverlauf noch nicht mal "auf den Kopf", denn die nach dem Seitenwechsel couragiert auftretenden hatten zuvor bereits durch Schussbälle von Conor Noß (59., Mantl parierte; 60. drüber) die Gäste-Führung auf dem Fuß.

Die dann Ronivaldo gelang. Wobei die neuformierte, unsicher wirkende RBS-Abwehrkette nicht im Bilde war. Abspielfehler von Piątkowski, Nutznießer Noß, der den Linzer Toptorjäger bediente. Der Rest war Formsache!

Hatte Struber überrotiert mit gleich 9 personellen Veränderungen in der Startelf und sein Team nach der Gala bei Benfica auf Königsklassen-Bühne im Liga-Alltag den Aufsteiger unterschätzt?

Scheiblehner-Schützlinge mit "Spiel ihres Lebens" - retten 1:0-Vorsprung über Zeit

Seit Dezember 2020 - also fast 3 Jahren - blieb der Serienmeister in der ADMIRAL Bundesliga in der Red Bull Arena unbesiegt, dazu noch generell im Oberhaus seit 37 Partien! Der beherzt agierende "David" aus Linz witterte seine Sensations-Chance, der "Goliath" aus der Mozartstadt rannte - ohne seinen Matchwinner in Lissabon (Roko Šimić, nicht im Kader) - an. Struber nahm einen Vierfachwechsel vor. Demgegenüber "rührten" die Stahlstädter Beton an.

Nach dem heroischen Einsatz der Salzburger am Dienstag in der Königsklasse in Lissabon, heute die Blau-Weißen aus Linz mit dem "Spiel ihres Lebens". Kapitän Strauss & Co. blocken alles weg in der Schlußphase, wuchsen über sich hinaus und brachen den Nimbus der Unbesiegbarkeit von Österreichs Fußball-Flaggschiff. Nach 37 BL-Partien die erste Niederlage für den Serienmeister - und das durch den Aufsteiger. Chapeau, Scheiblehner-Elf.

In ihrem erst 2. Pflichtspiel der Red Bull-Ära siegen die Blau-Weißen schon wieder... wie vor 13 Jahren sensationell in der 2. ÖFB-Cup-Runde in Linz auf der Gugl damals im Herbst 2010 als Zweitligist mit 3:1.

ADMIRAL Bundesliga, 8. Runde

Samstag, 23.09.2023, 17 Uhr, Red Bull Arena Wals-Siezenheim, Z: 11.500 SR: Walter Altmann/Tirol

FC Red Bull Salzburg - FC Blau-Weiß Linz 0:1 (0:0)

RB Salzburg (4-4-2): Mantl - Dedić, Solet, Piatkowski (65. Baidoo) Ulmer (K) - Kameri (65. Capaldo), Sucic (65. Gloukh), Gourna-Douath, Forson - Koita (65. Ratkov), Nene (78. Konaté). Trainer: Gerhard Struber.

BW Linz (3-4-3): Schmid - Mitrovic, Strauss (K), Maranda - Gölles (80. Schantl), Krainz, Koch (80. Brandner), Pirkl - Mensah, Ronivaldo (63. Feiertag), Noß (90. Briedl). Trainer: Gerald Scheiblehner.

Tor: 0:1 Ronivaldo (61.)

Gelbe Karten: Koch (41., Foulspiel), Mensah (84., Foulspiel)

SPIELFILM im Ligaportal-Liveticker

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty