Duell der Gegensätze in Runde 13 der ADMIRAL Bundesliga am Innsbrucker Tivoli. Hier die zuhause noch sieglosen WSG Tirol mit erst einem kärglichen Heimpunkt (1U, 4N), dort der auswärts saisonübergreifend seit Ende Juli 2022 und 21 BL-Partien (!) in der Fremde unbesiegte FC Red Bull Salzburg. Der Serienmeister gewann obendrein zehn der bisherigen elf BL-Duelle gegen Wattens und erzielte dabei 41 Tore (3,7 pro Spiel). Gegen tapfer fightende Tiroler, die ihre beste Saisonleistung ablieferten, wurde der Torschnitt diesmal zwar nicht erreicht, doch immerhin ein 2:0-Auswärtssieg dank Doppelpacker Karim Konaté.

Das Salzburger 1:0-Führungstor von Karim Konaté ist unterwegs. Der 19-jährige Ivorer, der bereits beim Hinspiel gegen die WSG Tirol einen Doppelpack erzielte (3:0) bezwang mit einem staubtrockenen Schussball ins rechte Kreuzeck seinen ehemaligen Mitspieler aus Lieferinger Zeiten, Torhüter Adam Stejskal, und traf erneut 2 Mal!

Nach fünfter Spielminute schon fünf Minuten Spielunterbrechung 

Mit sieben (!) Niederlagen aus den vergangenen acht Pflichtpartien (inkl. ÖFB-Cup) gingen die wackeren Wattener nicht gerade mit breiter Brust in das Duell mit den auswärtsstarken Roten Bullen, die vor dem Champions League-Match gegen ÖFB-Teamstürmer Marko  Arnautović und Inter Mailand (Mittwoch, 21 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER) in diesem West-Duell Selbstvertrauen tanken wollten. Während WSG Tirol-Trainer Thomas Silberberger sein Team an den einzigen BL-Sieg gegen die Salzburger erinnerte: "Wir benötigen die gleichen Zutaten wie seinerzeit im April 2021". 

Verhaltener Beginn zunächst beim Tabellenzweiten aus der Mozartstadt, bei dem Cheftrainer Gerhard Struber nach dem ÖFB-Cup-Achtelfinal-Krimi beim TSV Hartberg (6:5 n.E.) gleich fünf personelle Veränderungen vornahm und Daouda Guindo erstmals in der Startelf stand. Der 21-jährige Linksverteidiger aus Mali sah in der 5. Minute die erste brenzlige Aktion im eigenen 16-er als Lukas Sulzbacher (40. BL-Einsatz) zu Fall kam und der Wiener Referee Julian Weinberger nach VAR-Kontakt und fünfminütiger (!) Unterbrechung auf Abstoß für die Gäste entschied. 

Stand in Halbzeit 1 wiederholt im Mittelpunkt: Der heutige RB Salzburg-Kapitän und Filigrantechniker Luka Sučić.

"Lucky Luka" Sučić erst per Konter Wegbereiter, dann Retter in höchster Not

Die dann mit zunehmender Spieldauer auf Touren und zur ersten nennenswerten Torchance kamen, die sofort "saß". Luka Sučić, diesmal Kapitän, bediente beim Gäste-Konter mit einem blitzsauberen Pass aus der eigenen Hälfte Karim Konaté, der halbrechts im 16-er staubtrocken ins rechte Kreuzeck zu seinem 7. BL-Saisontor scorte und das Tornetz von seinem ehemaligen Mitspieler aus Lieferinger Zeiten - Adam Stejskal - in extreme Wallung brachte (27.). 

Die wackeren Wattener, die im 21. Spiel in Folge ein Gegentor kassierten, unbeeindruckt, vermochten die Partie ausgeglichen zu gestalten. RBS-Keeper Alexander Schlager mit ungewohntem Fauxpas, verfehlte einen Freistoßball, ehe Luka Sučić nach dem Kopfball von WSG-Innenverteidiger Okungbowa gerade noch kurz vor der Linie für seinen Goalie rettete (35.). Wegen dem Kommunikationsdefizit von Referee Weinberger nach fünf Minuten gab es satte sieben Minuten Nachspielzeit in Halbzeit 1, doch es blieb beim 0:1.

Startelf-Debüt für Daouda Guindo, der sich in dieser Szene einer gut gestaffelten WSG Tirol-Defensive gegenüber sah.

Mega-Möglichkeit zum Ausgleich für offensivfreudigen Okungbowa

Bei vorwinterlichen Bedingungen hatte der Argentinier Nicolas Capaldo schon mal Handschuhe getragen und die erste Schusschance nach dem Seitenwechsel - knapp rechts vorbei (51.). Ebenso durch Forson (54.). Ansonsten konnte der Tabellenvorletzte, bei dem kurzfristig das Lazeratt durch den erkrankten Ogrinec prolongiert wurde, weiter die Partie gegen den Favoriten offenhalten und hatte die Mega-Ausgleichschance.

Der eingewechselte Dorgeles Nene mit dem missglückten Klärungsversuch, ehe Sulzbacher auf Okungbowa flankte. Der 29-jährige, gebürtige Wiener mit nigerianischen Wurzeln verfehlte per Kopfball nur hauchzart das Gäste-Gehäuse (61.). Hinten spielten die Roten Bullen mitunter schon mal "mit dem Feuer", um vorne gegen kampfstarke Tiroler zu versäumen, vorzeitig den "Sack zuzumachen".

Zum Ende der zweiten "englischen Woche" hielt Schlager gegen den eingewechselten Buksa (86.) den fünften BL-Saison-Auswärtssieg fest, erzielte Karim Konaté gegen in der Nachspielzeit dezimierte Wattener gar noch den 2:0-Endstand. Damit springen die Roten Bullen - zumindest über Nacht - auf Rang 1. Den der SK Sturm Graz morgen beim LASK nur im Falle eines Sieges morgen im Top-Spiel (17 Uhr, Ligaportal-Liveticker) zurückerobern kann.

 

ADMIRAL Bundesliga, Runde 13

Samstag, 4. November 2023, 17 Uhr, Tivoli Innsbruck, Z: 2.800; SR: Julian Weinberger/Wien

WSG Tirol - FC Red Bull Salzburg 0:2 (0:1)

WSG Tirol (4-4-2): Stejskal - Sulzbacher, Bacher (K), Okungbowa, Schulz - Taferner, Naschberger (63. Buksa), Üstündag (89. Forst), Ertlthaler (82. Skrbo)- Prelec, Diarra (82.Tomic). Trainer: Thomas Silberberger.

FC Red Bull Salzburg (4-4-2): A. Schlager - Capaldo, Solet (46. Baidoo), Pavlović, Guindo (81. Ulmer) - Sučić (K), Gourna-Douath, Gloukh (46. Nene), Forson (63. Bidstrup) - Šimić (62. Ratkov), Konaté. Trainer: Gerhard Struber.

Torfolge: 0:1 Konaté (Sučić, 27.), 0:2 Konate´(90.+4).

Gelbe Karten: Trainer Silberger (90.+3, SR-Kritik), Bacher (90.+3, Foulspiel)/ Solet (45.+6, Foulspiel)), Konaté (48., Foulspiel), Gourna-Douath (55., Foulspiel), 

Gelb-Rote Karte: Sulzbacher (90.+1, wiederholtes Foulspiel)

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty