In Runde 17 der ADMIRAL Bundesliga vertraute der FC Blau-Weiß Linz auf seine Heimstärke im neuen Hofmann Personal-Stadion und wollte das 9-Punkte-Polster auf den Vorletzten WSG Tirol ausbauen. Wie im Hinspiel gelang dem Aufsteiger auch wieder ein Blitzstart, doch dann wurde vor der Pause trotz Torchancen en masse eine höhere Führung versäumt und Wattens ins Spiel zurückgeholt. Die Gäste drehen die Partie und feiern zum Jahresabschluss mit einem 2:1-Auswärtssieg am 2. Adventsonntag ihren dritten Saison-Dreier. Während die Linzer ihre zweite Heimniederlage kassieren, beide gegen grün-weiße Teams (SK Rapid & WSG).

Befreiungsschlag für Nik Prelec und die WSG Tirol, die nach Stotterstart am Linzer Donaupark gegen lange tonangebende Blau-Weiße mit einem Tor kurz vor und nach dem Seitenwechsel die Partie gegen den Aufsteiger kippt. Dank dem 20-jährigen, slowenischen Siegtorschützen.

Ein gebürtiger Tiroler sorgt für Linzer Blitzstart nach 55 Sekunden

Duplizitiät der Geschehnisse. Wie im Hinspiel am 2. September startet der FC Blau-Weiß Linz wieder überfallartig. Bediente vor über drei Monaten in Innsbruck Simon Pirkl noch Ronivaldo, der diesmal verletzungsbedingt fehlt, beim Blau-Weißen Blitzstart, so macht es der damalige Vorlagengeber diesmal gleich selber. Und wie: Ein Volley-Traumtor aus 16 Metern mit halbhoher Schusshaltung - 1a Haltungsnoten, 1:0-Treffer!

Ausgerechnet durch einen gebürtigen Tiroler. Der 26-jährige Innsbrucker staubt nach nur 55 Sekunden (!) ab, nachdem ein Gölles-Schuss von Schlussmann Stejskal noch abwehrt wird. Auch im 17. Saisonspiel die Wattener wieder mit einem Gegentor, bei dem die Gastgeber ihr Faustpfand "Umschaltspiel" in die Waagschale werfen.

Um beflügelt vom frühen Führungstor und ohnehin vor Selbstvertrauen nach der prima Performance seit dem Hinspiel strotzend, die Spielkontrolle von Beginn an zu übernehmen. Der Ball meist unterwegs in die gegnerische Hälfte. Simon Seidl nach einem weiten Abschlag von Schlussmann Schmid der WSG-Abwehr davon eilend, doch Keeper Stejskal gerade noch in höchster Not aus seinem Kasten kommend und klärend (19.).

Mit einem Traumtor bescherte der gebürtige Innsbrucker Simon Pirkl den Blau-Weißen einen Blitzstart nach Maß(arbeit) und hatte noch eine weitere Torchance.

Statt 2:0 halten Blau-Weiße die WSG im Spiel, die aus heiterem Himmel zurückschlägt

Die Blau-Weißen weiter tonangebend, doch ohne sich für Investment und nach zahlreichen Torchancen zu belohnen. Pirkl (21.), Mensah (23., drüber; 29., Kopfball, vorbei), Krainz (31., Stejskal pariert), Pirkl/Mensah (36.), Noß (37.). Die Scheiblehner-Schützlinge betreiben regelrecht Chancenwucher und werden bitter dafür bestraft. 

Denn kurz vor der Pause kommen die Tiroler wie "Phönix aus der Asche" auf, kann eine Mega-Möglichkeit von Kronberger aus Nahdistanz (nach feinem Zuspiel von Prelec) gerade noch von den Linzern auf der Torlinie vereitelt werden (39.). Dann wieder Kronberger am Spielgerät per Kopf, BWL-Torhüter Schmid unglüclich herauseilend aus dem Tor, doch er kann Kronbergers Kopfballauflage zu Mahamadou Diarra nicht verhindern. Der Rest des 20-jährigen Maliers ist Formsache - 1:1 (44.). Schmeichelhafter 1:1-Pausenstand aus Wattener Warte.

Aufsteiger gleich nach Wiederbeginn "kalt erwischt" - Spiel gedreht!

Verzeichneten die Linzer in Halbzeit 1 einen Start nach Maß (und Maßarbeit obendrein), begann die 2. Halbzeit für die Tiroler furios. Der eingewechselte Stefan Skrbo mit einem präzisen Pass auf Nik Prelec, der halbrechts im 16-er das runde Leder gekonnt an- und mitnimmt, um es in Torjägermanier zu seinem fünften Saisontreffer im linken unteren Eck zu versenken (47.). Spiel gedreht! 

Doch die Stahlstädter beweisen Moral. Nach einer gut getimten Freistoßhereingabe von Marco Krainz und Kopfballverlängerung von Fabio Strauß bringt dessen Innenverteidiger-Kollege Stefan Haudum den Ball ins Netz (60.). Doch der Jubel verstummt jäh! Weil der Kapitän hauchzart mit der Schulter vorn war, ist die Fahne oben. Oben drüber dann auch der Schussball aus spitzem Winkel von Gölles (71.).

Die Tiroler in der Schlussviertelstunde noch tiefer stehend, schieben den Riegel vor und verteidigen kompromisslos. Doch dann ist die große Ausgleichschance da! Nach einem Cornerball für den eingewechselten Alem Pašić aus sieben Metern, aber Felix Bacher wirft sich tollkühn am Fünfmeterraum in den Schussball (90.). Dann nochmal der ebens eingwechselte Mitrović mit dem Rechtsschuss aus 15 Metern, links vorbei. Die WSG übersteht auch die sechsminütige Nachspielzeit und revanchiert sich für die 2:4-Hinspielniederlage und dreht erstmals in dieser Herbstsaison ein Spiel.

 

ADMIRAL Bundesliga, 17. Runde 

FC Blau-Weiß Linz - WSG Tirol 1:2 (1:1)

Sonntag, 10.12.2023, 14:30 Uhr, Hofmann Personal Stadion Linz, Z: 4.500; SR: Arnes Talic

FC Blau-Weiß Linz (3-4-3): Schmid - Haudum, Maranda, Fabio Strauss (K, 77. Mitrović) - Gölles (78. Briedl), Krainz, Koch (87. Pasic), Pirkl - Noß (46. Feiertag), Mensah (87. Ibrahimi), S. Seidl. Trainer: Gerald Scheiblehner.

WSG Tirol (4-4-2): Stejskal - Sulzbacher, Bacher (K), Okungbowa, Stumberger (46. Schulz) - Taferner, Blume, Ogrinec (46. Skrbo), Kronberger (69. D. Gugganig) - Prelec (89. Buksa), Diarra (81. V. Müller). Trainer: Thomas Silberberger.

Torfolge: 1:0 Pirkl (1., Gölles), 1:1 Diarra (45., Kronberger), 1:2 Prelec (47., Skrbo).

Gelbe Karten: Gölles (33., Foulspiel), Mensah (54., Unsportlichkeit), Pirkl (66., Foulspiel) / Diarra (77., Foulspiel). 

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Fotocredit: GEPA-ADMIRAL