Großkampftag im ImmoAgentur-Stadion in Bregenz in der 24. Runde der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2023/24 zwischen Schlusslicht SC Austria Lustenau und dem Vorletzten WSG Tirol, die vor dem Match um Big-Points nur zwei Punkte trennten. Die Wattener stellen sich am Bodensee auf einen "Kampf auf Biegen und Brechen" ein und wollten unbedingt vermeiden, mit der Roten Laterne heimzukehren. Die haben die Vorarlberger seit Runde 6 inne und behalten sie durch die heutige 1:2-Niederlage auch weiter. Während die Silberberger-Schützlinge nun ihren Abstand auf den Tabellenletzten auf fünf Punkte ausbauten.

Machte den Unterschied aus: WSG Tirol-Torjäger Nik Prelec, der die Wattener kurz vor der Pause in Führung brachte und nach Wiederbeginn den Elfmeter herausholte zum 0:2.

Kapitän früh von Bord

Die "Osterhasen" gibt´s ab morgen, die "Trainer-Füchse" Andreas Heraf (Austria) und Thomas Silberberger (WSG) tags zuvor schon heute. Und beide erfahrenen Bundesliga-Trainer setzten auf eine - defensiv betrachtet - 5-3-2-Ausrichtung. Die Brisanz um dieses West-Duell groß. Der gebürtige Lustenauer und WSG-Kapitän Valentino Müller sieht Teil 1 der Vorarlberg-Woche (nächsten Freitag in Altach) für die Wattener als "Riesen Gefahr und Riesen Chance". Um persönlich auf letzteres zu setzen.

Bevor es zu ersten Torchance der Big-Points-Partie kam, gab es jedoch einen Schreck beim Schlusslicht. Austria-Abwehrchef Matthias Maak ging nach einem langen Schritt unglücklich ohne Fremdeinwirkung zu Boden, fasste sich an die Wade und schied früh verletzungsbedingt aus (10.). Der 22-jährige Tobias Berger kam für den 31-jährigen Kapitän. Für beide Teams galt - wie aus Runde 1 ja bisher in der Quali-Gruppe bekannt (bis dato 4 Spiele = 4 Remis; je 2 Mal 1:1 und 0:0) erst mal "Safety First". Höhepunkte Mangelware, das Geschehen spielte sich überwiegend zwischen beiden "Abwehrriegeln" bzw. Sechzehnern ab.

Nik Prelec omnipräsent und den Bann brechend

Zum Hauptdarsteller in Halbzeit eins mutierte Nik Prelec. Der 22-jährige WSG-Toptorjäger tauchte im eigenen Sechzehner auf, wo Stürmer ja auch schon mal in Abwehraktion unglücklich aussehen..., und bekam den Ball an die Hand (14.). Die Lustenauer reklamierten Elfmeter. Der VAR schaltete sich ein, doch sah keine unnatürliche Handbewegung oder Körperverbreiterung - kein Strafstoß. Wenig später wieder Elfmeter-Alarm. Diesmal war der 22-Jährige Slowene in seinem angestammen Territorium unterwegs und der Leihspieler von Cagliari Calcio kollidierte mit Kennedy Boateng. Es folgte der nächste VAR-Check, der eher ein Stürmerfoul belegte, da Nik Prelec seinen Gegenspieler traf und nicht umgekehrt (17.).

Nachdem sich dann die kampfbetonte Partie dahin schleppte folgte "Klappe auf": Nik Prelec die Dritte! Der Linksfuß nahm einen langgezogenen Flugball von David Gugganig (von links aus der eigenen Hälfte!) auf, war der Austria-Abwehrkette enteilt, um in Torjäger-Manier cool mit rechts allein vor Schlussmann Schierl zu seinem siebenten Saisontor im 24. Einsatz (42.) zu vollenden. Wobei die Heraf-Hintermannschaft dabei indisponiert war. 0:1 zur Pause.

Freut sich über den dritten Saison-Auswärtssieg, zwei davon gegen Austria Lustenau: Thomas Silberberger auf seiner Frühjahrs-Abschiedstour nach elf Jahren als Cheftrainer der Tiroler. 

Schnell nach Wiederbeginn: Rote Karte für Boateng - 0:2 durch "Joker" Buksa

Laut Statistik hat in den Duellen beider Klubs jedes Mal das Team gewonnen, das mit 1:0 führte. Mit Beginn der 2. Halbzeit stand erneut Nik Prelec im Mittelpunkt, nahm wie beim Führungstor erneut einen langen, aus der eigenen Hälfte kommenden Flugball von Matthäus Taferner auf und zog technisch anspruchsvoll los, ehe Gegenspieler Kennedy Boateng den slowenischen Stürmer zu Boden zog. Da der 27-jährige Innenverteidiger letzter Feldspieler war, sah er folgerichtig die Rote Karte (50., Notbremse).

Zu Zehnt wurde es in der nahezu kompletten zweiten Halbzeit nunmehr eine wahre Challenge, zumal die abgeklärt wirkenden Tiroler defensiv diszipliniert blieben und immer wieder auf ihre Offensivmomente über Zielstürmer Nik Prelec setzten. Und der wurde dann auch schon wieder "auf die Reise" geschickt, brachte den Ball von links nach innen, ehe das Spielgerät Luca Meisl an die Hand sprang. Es folgte der dritte Elfer-Check der Partie und diesmal zeigte der erfahrene Referee Alexander Harkam (zurecht) auf den Punkt. Nachdem Nik Prelec im Frühjahr schon einen Strafstoß vergab, trat diesmal der eingewechselte Aleksander Buksa an. Der 21-jährige Pole blieb cool und verwandelte flach zu seinem ersten Saisontor im 23. Einsatz (60.).

Diaby sorgt in Nachspielzeit nochmal für Spannung

Doch die Lustenauer hatten unter Neo-Chefcoach Heraf zuletzt viel Selbstvertrauen getankt, bewiesen auch dezimiert Moral und fanden alsbald durch Leo Mikic eine Großchance zum Anschlusstreffer vor (65., abgeblockt). Sekunden später klatschte im Anschluss an einen Corner ein Kopfball von Grujic an die Latte (66.). Ansonsten verteidigten es die Gäste gekonnt, bis allerdings in der sechsminütigen Nachspielzeit "Joker" Diaby mit einer feinen Einzelleistung noch der Anschlusstreffer gelang (90.+4.)

Am Ende reichte es dennoch für die Tiroler, die wie im Grunddurchgang (2:3) den nächsten Auswärtssieg gegen Austria Lustenau feiern. Und zugleich in bisher sechs Spielen der Qualigruppe den ersten Dreier einer Mannschaft (5U) landen. 

ADMIRAL Bundesliga, 24. Runde, 2. Runde Qualigruppe

Samstag, 30. März 2024, 17 Uhr, ImmoAgentur-Stadion Bregenz, Z: 4.000; SR: Alexander Harkam

SC Austria Lustenau vs. WSG Tirol 1:2 (0:1)

SC Austria Lustenau (5-3-2): Schierl - Anderson, Meisl, Maak (K, 10. Berger), Boateng, Grujic - Bobzien (46. Schmid), Gorzel (71. Tiefenbach), Chato (76. Grabher) - Fridrikas (46. Diaby), Mikić. Trainer: Andreas Heraf.

WSG Tirol (5-3-2): Stejskal - Sulzbacher, Bacher, Okungbowa, D. Gugganig, Schulz (90. Geris)- Taferner (90.+3 Naschberger), V. Müller (K, 90.+3 Üstündag), Ogrinec (80. Blume) - Prelec (90.+3 Geris), Diarra (56. Buksa). Trainer: Thomas Silberberger.

Torfolge: 0:1 Prelec (42., D. Gugganig), 0:2 Buksa (60., Handelfmeter), 1:2 Diaby (90.+4, Mikić).

Gelbe Karten: Meisl (55., Foulspiel) / Diarra (20., Foulspiel)

Rote Karte: Boateng (50., Notbremse).

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und Hagleitner/WSG