In der tipico Bundesliga trafen heute der SK Sturm Graz und der WAC zum sogenannten Pack-Derby aufeinander. Am Ende wurde es eine hitzige Partie mit zwei Ausschlüssen, einem wohl zu Unrecht nicht gegebenen Tor und drei Punkten für die Hausherren. Sturm Graz rückt damit auf Platz vier vor und hält den Kontakt an die Europacup-Startplätze. Der Wolfsberger AC rutscht damit wieder auf den drittletzten Platz ab.

Die Hausherren begannen engagiert und übernahmen in den ersten Minuten die Initiative. Die Grazer setzten sich über weite Strecken in der Hälfte des WAC festsetzen und bestimmten das Spielgeschehen. So richtig Gefahr erzeugten die Grazer aber nicht. Die Gäste aus Kärnten konterten, spielten die Konter aber nur selten bis zu einem Abschluss fertig. Erst nach etwa zehn Minuten wurden die Wolfsberger aktiver und hatten - immer noch auf schnelles Konterspiel ausgelegt - einige Offensivaktionen. In Minute 14 gab es die bis dahin größte Chance im Spiel. Bezeichnenderweise für den WAC, der aus wenig Ballbesitz verhältnismäßig viel Gefahr erzeugte. Sturm-Leihgabe Schmerböck setzte sich im Sechzehner der Graz durch und prüfte Esser.

Große Aufregung in Minute 26: vermeintliches Tor für den WAC nach Standfest-Hereingabe und Hüttenbrenner-Abschluss. Schiedsrichter Heiß gab das Tor erst, besprach sich dann mit mit dem Linienrichter und nahm den Treffer dann doch zurück. Ouedraogo stand beim Schuss von Hüttenbrenner im Abseits und soll Sturm-Keeper Esser behindert haben. Nach 37 Minuten gab es die erste Ecke für den WAC. Hüttenbrenner hatte Esser zur Parade gezwungen.

Aus dem Eckball wurde allerdings eine gute Kontermöglichkeit für Sturm. Die Grazer verabsäumten es aber eine Vier gegen Drei-Situation auszuspielen. Das muss man einfach besser lösen. Und nur vier Minuten später eine weitere Situation, die besser zu lösen gewesen wäre. Edomwonyi spielte Avdijaj perfekt frei, der kam rund 13 Meter vor Dobnik völlig alleine zum Abschluss, setzte den Ball jedoch neben das Tor. Die Hausherren hatten nun Lunte gerochen. In der Schlussminute prüfte Edomwonyi noch einmal Dobnik, ehe Heiß zur Pause pfiff.

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Bright Edomwonyi schießt Sturm Graz erneut zum Sieg.

Edomwonyi trifft schon wieder

Die Hausherren machten nach Wiederanpfiff dort weiter, wo sie in den letzten Minuten vor der Pause aufgehört hatten: Mit Offensive. So war in der 50. Minute Edomwonyi eigentlich bereits auf und davon, doch Sollbauer konnte mit einem starken Tackling doch noch zur Ecke klären. Nur zwei Minuten später setzte Gruber einen Schuss knapp am Tor vorbei. 55. Minute, der nächste Torschuss. Avdijaj zwang Dobnik zu einer Flugeinlage und holt damit eine Ecke heraus. Und genau dieser entstand das 1:0 für die Gastgeber. Edomwonyi kam völlig frei zum Kopfball und traf unhaltbar zur Führung für Sturm.

In den Minuten danach wirkte es, als würde Sturm alles klar machen wollen. Doch die Euphorie nach der Führung flaute nach etwa zehn Minuten wieder ab und der WAC kam wieder besser ins Spiel. Die größte Ausgleichschance hatte Silvio in Minute 70 nach einer Ecke. Sein Kopfball ging aber drüber. Die Wolfsberger wurden aber nicht mehr richtig gefährlich. Im Gegenteil, Sturm hatte die Möglichkeit alles klar zu machen. Stankovic scheiterte in Minute 89 am starken Dobnik.

Noch einmal wurde es hektisch: Silvio traf in der 91. Minute bei einem Seitfallzieher-Versuch im Strafraum der Grazer nur Spendlhofer und sah dafür völlig zu recht Rot. Der Sturm-Verteidiger ging gestützt vom Platz. Hoffentlich hat der Grazer sich hier nicht am Kopf oder Hals verletzt. Nur zwei Minuten später flog auch noch der zweite Wolfsberger vom Platz. Der vermeintliche Torschütze zum 1:0, Hüttenbrenner, kassierte Gelb/Rot. Das war dann aber auch die letzte Aktion im Spiel. Sturm gewann das Pack-Derby mit 1:0.

Stimmen zum Spiel

Issiaka Ouedraogo (WAC): "Wir schießen ein Tor, ich hab den Tormann nicht behindert, das muss ein Tor sein. Wir dürfen nicht jammern, am Samstag geht es weiter. Wir wollten unsere Serie weiter ausbauen, aber das hat nicht geklappt. Wir werden weiter kämpfen. Wir haben erste Halbzeit nicht schlecht gespielt, hatten viele Torchancen. Zweite Hälfte war dann nicht so gut."

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Foto: Richard Purgstaller