Großkampftag im Ländle im Prestige-Duell zwischen Schlusslicht SC Austria Lustenau und dem vor der 26. Runde der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2023/24 um fünf Punkte besser postierten Tabellenzehnten SCR Altach im ImmoAgentur-Stadion in Bregenz, das mit 5.000 Besucher ausverkauft war. Im Grunddurchgang gewannen die Rheindörfler beide Spiele mit je 3:0. Vor dem dritten Duell am dritten Standort zeigten die Lustenauer jedoch ein neues Gesicht im Frühjahr und ja auch eines an der Seitenlinie mit dem im Klassenerhalt erfahrenen Trainer Andreas Heraf. Der jedoch mit seiner Mannschaft eine 0:1-Niederlage kassierte.

Die Ruhe nach der Prestigepartie! Das dritte Duell zwischen dem SC Austria Lustenau und SCR Altach in dieser Saison, im dritten Stadion und mit dem dritten Trainer beim Schlusslicht (erst Markus Mader, dann Interimstrainer Alexander Schneider und diesmal Andreas Heraf) endet mit dem dritten Sieg für die Rheindörfler, die damit in dieser Saison klar die Vorarlberger Vorherrschaft haben.

Bei beiden Ländle-Klubs fehlt jeweils Quartett Teams

Beide Teams haben Leistungsträger zu ersetzen. Schlussmann Stojanovic, Kapitän Jäger und die Stürmer Nuhiu & Gustavo Santos bei den Gästen. Bei der Austria auch der Kapitän mit Maak, dazu mit Meisl ein weiterer Innenverteidiger sowie die Mittelfeldspieler Devisate & Surdanovic.

Bei prächtiger Stimmung auf den Rängen und herrlichen äußeren Bedingungen mit Sonnenschein und Fönwirkung ist das Heraf-Team in Zugzwang, ein Unentschieden zu wenig. Beide Teams taxieren sich zunächst, bedienen den bisher geltenden Status Quo in der Qualigruppe: Safety first.

Fadinger in Rückenlage drüber - Grujic mit Rettungstat auf Torlinie

Erster Altacher Angriffsakzent dann nach 16 Minuten. Flüssige Kombination eingefädelt über Koller geht es über halblinks mit Jurčec und Diawara im Doppelpass, doch das flache Zuspiel von Jurčec auf den freien Fadinger ist zu ungenau, sodass der 23-jährige Ex-Hartberger nur mit Mühe an den Ball kommt und mit links in Rückenlage drüber schießt. Die kampfbetonte Partie um den Klassenerhalt zwischen dem Schlusslicht und Remisspezialisten (fünf "X" in Folge für den SCRA, zehn insgesamt) schleppt sich dahin, Torchancen Mangelware. Beide stellen diszipliniert defensiv gut zu, bieten kaum Räume an.

Dann verschätzt sich nach einem Gäste-Einwurf SC-Schlussmann Dominik Schierl, der aufgerückte Lukas Gugganig mit dem Kopfball, Darijo Grujic rettet auf der Torlinie (35.). Mit 0:0 geht es in die Halbzeitpause.

Mike Bähre, heute Kapitän beim SCR Altach anstelle des gesperrten Lukas Jäger, sah seine bereits zehnte gelbe Karte. Der 28-jährige Deutsche wird seiner Mannschaft somit im nächsten Spiel daheim am Schnabelholz gegen Aufsteiger FC Blau-Weiß Linz fehlen.

Höhepunktarmes Geduldspiel

Und mit dem gleichen Personal wie in Abschnitt eins auch nach dem Seitenwechsel weiter. Auch in punkto Geduldspiel. Dann - wie aus heiterem Himmel - zieht Jan Jurčec, nach zunächst feiner Körpertäuschung, mit rechts aus der zweiten Reihe ab, doch zu zentral - Schlussmann Schierl stellungssicher (64.). Während auf den Rängen durchaus was von Derbystimmung zu vernehmen ist, bleibt das auf dem Rasen aus.

Ehe es dann doch urplötzlich kurz mal hitzig wird. Lustenau-Stürmer Lukas Fridrikas kommt im 16-er der Altacher zu Fall, doch der erfahrene Tiroler Referee Walter Altmann lässt zurecht weiter spielen. Dann Chato für die Gastgeber mit dem Distanzschuss - drüber (66.).

Joker Sofian Bahloul sogleich zur Stelle - sticht  / Rot für Anderson

Die Partie lebt von der Spannung. SCRA-Coach Joachim Standfest bringt für die Schlussphase Sofian Bahloul. Und der Joker, der nach der Winterpause vom Schweizer FC Wil 1900 nach Altach kam, sticht. Der 24-jährige Franzose mit algerischer Abstammung hat nach beendetem Ramadan Hunger auf sein erstes Bundesliga-Tor und nachdem ein weiter Einwurfball von Ouedrago durchrutscht, die Lustenauer Hintermannschaft nicht wirklich im Bilde ist, ist der Linksfuß handlungsschnell zur Stelle und bringt mit seinem satten Schussball die Maschen in Wallung - 0:1 (80.).

Was für eine Schusshaltung und was für ein Strahl! Und vor allem: Was für ein wertvolles Tor. Das den Altachern den sechsten Saisonsieg und Big-Points im Kampf um den Klassenerhalt beschert...mit dem dritten Dreier in dieser Saison gegen Austria Lustenau bauen die Schwarz-Gelben den Vorsprung auf das Schlusslicht nunmehr auf komfortable acht Punkte aus.

Frust pur dagegen bei der Austria und Akteur Anderson, der nach einer rüden Attacke, allerdings dabei auch unglücklich wegrutscht, im Mittelfeld gegen Fadinger die rote Karte sieht. Das auch noch an diesem "gebrauchten Tag" für die Heraf-Elf. Der brasilianische Aktivposten fehlt somit nächste Woche gegen den WAC.

ADMIRAL Bundesliga 26. Runde, Qualifikationsgruppe Runde 4

Samstag, 13. April 2024, 17 Uhr, ImmoAgentur Stadion in Bregenz, Z: 5.000; SR: Walter Altmann/Tirol

SC Austria Lustenau vs. CASHPOINT SCR Altach 0:1 (0:0)

SC Austria Lustenau (3-5-2, offensiv): Schierl - Boateng, Lins, Grujcic - Anderson, Gorzel (73. Bobzien), Chato, Grabher (K), Gmeiner - Fridrikas (73. Mikic), Diaby. Trainer: Andreas Heraf.

SCR Altach (3-4-3): Schützenauer - Reiner, L. Gugganig, Koller - Ingolitsch, Demaku, Bähre (K, 85. Estrada), Ouedraogo - Fadinger, Diawara (73. Reiter), Jurčec (78. Bahloul). Trainer: Joachim Standfest.

Tor: 0:1 Bahloul (80.).

Gelbe Karten: Bähre (43., Foulspiel, 10. GK, nä. Spiel gesperrt), Diawara (60., Foulspiel), D. Reiter (90., Foulspiel).

Rote Karte: Anderson (90.+3, Foulspiel).

Fotocredit: SC Austria Lustenau und GEPA-ADMIRAL