Bei "steirischem Schmankerl", sommerlichen Temperaturen und vollem Haus am Sonntagnachmittag denkt manch einer womöglich an eine Buschenschank, wiederum 5.024 Fußball-Enthusiasten in der Profertil Arena zeugten dem ADMIRAL Bundesliga-Duell der 26. Runde, Ausgabe Nummer vier in der Meistergruppe, zwischen dem "oben" noch sieglosen Tabellensechsten TSV Egger Glas Hartberg und dem Rangzweiten SK Sturm Graz, der mit nun einem 3:1-Auswärtssieg im "Kernöl-Klassiker" wieder auf Leader FC Red Bull Salzburg nach dessen neuerlichen Umfallers (1:3 beim LASK) aufzuschließen vermag.

So schnell geht das im Fußball. Am Ostersonntag nach der 0:1-Heimniederlage gegen den FC Red Bull Salzburg waren Jusuf Gazibegović und der SK Sturm noch fünf Punkte hinter dem Serienmeister, zwei Wochen später hängen die Steirer um den gebürtigen Salzburger und bosnischen Rechtsverteidiger wieder an den zuletzt schwächelnden Roten Bullen dran. Punktegleichheit nach 26 Runden, welch Spannung im Meisterschaftsrennen!

Frühes Führungstor wird von mauer erster Spielhälfte gefolgt

Die Partie brauchte wahrlich keine lange Anlaufzeit, setzen beide Teams bereits in den ersten Minuten Akzente im Vorwärtsgang und gingen insgesamt mit offenem Visier an die Sache heran. Bereits nach neun Minuten durften die "Blackies" erstmals jubeln: Über links und Defensivallrounder Dimitri Lavaée fand die Kugel nach Ablage von Tomi Horvat Mittelfeld-Motor Alexander Prass, der zu seinem fünften BL-Saisontor flach ins lange Eck einschob - 0:1.

Kurz davor war Mika Biereth bereits im Eins-gegen-Eins an Raphael Sallinger gescheitert (7.), gegenüber hatte Dominik Frieser SK Sturm-Schlussmann Vítězslav Jaroš von halblinks an der Strafraumgrenze geprüft (5.).

In der Folge entwickelte sich ein ausgeglichener erster Spielabschnitt, in dem hochkarätige Tormöglichkeiten allerdings wahrlich rar gesät waren. Der TSV probierte anzulaufen, die Grazer schalteten immer wieder schnell um und verteidigen ansonsten sehr clever und umsichtig. 0:1 zur Pause.

Das Foto trügt...David Affengruber und der SK Sturm leisteten sich gegen TSV-Toptorjger Maximilian Entrup und die Hartberger in der ausverkauften Profertil Arena heute keinen Umfaller. Die "Schwoazn" lieferten eine couragierte und abgeklärte Leistung ab.

Elfmeter-Gastgeschenk hievt SK Sturm vermeintlich auf die Siegerstraße

Durchgang zwei kam anfangs relativ ausgeglichen und highlightarm daher, die Temperaturen rund um die 30-Grad-Marke setzten den Akteuren augenscheinlich zu. Dann aber aus "heiterem Himmel" ein defensiver Fauxpas von Ousmane Diakité -  Mamadou Sangare zog im Strafraum das Foulspiel gegen den dänischen Offensivspieler der Grazer, Mika Biereth.

Den fälligen Elfmeter verwandelte Otar Kiteishvili cool flach in die Tormitte zum 0:2 (63.). Augenblickliche vor dem Strafstoß konnte sich Raphael Sallinger im Eins-gegen-Eins gegen die umtriebige Leihgabe des FC Arsenal noch auszeichnen und - unfreiwillig - mit dem Gesicht parieren, worauf eine kurze Behandlungspause beim TSV-Torhüter folgte und der 28-jährige, gebürtige Klagenfurter gottlob weitermachen konnte.

Anschlusstreffer nähert heimische Hoffnungsschimmer kurzzeitig

Als alles bereits den Gästen in die Karten zu spielen schien, kam Hartberg urplötzlich zum Anschlusstreffer: Über Maximilian Entrup und Jürgen Heil fand die Kugel von rechts kommend den Weg zu Donis Avdijaj, der das Spielgerät am ersten Pfosten postiert vor Vítězslav Jaroš überlegt über die Linie drückte - 1:2 (73.).

Damit lebte im heimischen Lager die Hoffnung auf ein nicht absehbares Comeback, während die "Schwoazn" per Umschaltaktion durch "Joker" Seedy Jatta beinahe für das 1:3 gesorgt hätten - jedoch ging im Nachgang die Fahne zurecht hoch (82.). Im zweiten Anlauf jedoch sollte es mit dem dritten Streich klappen: Jon Gorenc Stankovic, der nach Zwei-Spiele-Sperre zurückkehrte, bugsierte die Kugel nach einem Kiteishvili-Korner von links mit dem Kopf ins kurze Eck zum 1:3-Endstand (90.).

Der TSV Hartberg im Oberen Playoff damit weiterhin sieglos, der SK Sturm schließt auf den Liga-Krösus aus der Mozartstadt auf und heizt dem Titelrennen ordentlich ein.

Spielfilm und Aufstellungen im Ligaportal-LIVETICKER
 

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL