Mit dem Duell SV Grödig gegen Red Bull Salzburg kam es heute zum 6. Aufeinandertreffen beider Teams in der Geschichte  der tipico-Bundesliga. Bis dato hatten die Grödiger mit diesem Duell nur wenig Freude, konnte noch kein einziger Punkt eingefahren werden. Ganz im Gegenteil, meistens musste man sogar mit einer riesigen Packung von dannen ziehen. So geschehen auch im ersten Saisonduell, als Red Bull Salzburg in der heimischen Arena das Derby mit einem furiosen 8:0 gewinnen konnte. Aber nicht nur deshalb will man diese äußerst erfolgreiche Serie prolongieren. Mit einem Sieg dürfte sich die Mannschaft von Adi Hütter über einen zwei Punkte großen Vorsprung auf den aktuellen Tabellen-Leader WAC freuen.

 

Grödig überrascht Red Bull

Die Mannschaft von Michael Baur startete gut in das Salzburg-Derby und überraschte den Gegner mit einer aggressiven Gangart. Bereits nach sieben Minuten konnten sich die Hausherren für ihre mutige Herangehensweise auch erstmals belohnen. Der von Red Bull Salzburg ausgeliehene Yordy Reyna startet nach einem Steilpass in unnachahmlichem Sprint durch und zieht in den Strafraum. Der heute sehr stark aufspielende Peruaner überrascht Tohüter Gulacsi mit einem Schuss in das kurze Eck und bringt seine Mannschaft verdient mit 1:0 in Führung.

Im Anschluss taten sich die deutlich zu favorisierenden Salzburger weiterhin schwer, hatten vor allem Probleme in den Zweikämpfen. Nach gut 20 Minuten akklimatisierten sich die ‚Roten Bullen’ allerdings etwas und kamen erstmals zu guten Chancen. Kevin Kampl, der von Sabitzer ideal angespielt wird, in der Folge Hart aussteigen lässt und locker lässig den Ball im Netz unterbringt, sorgte nach 27 Minuten für den Ausgleich.

Nur fünf Minuten später gab es den nächsten großen Aufreger im Spiel. Nach einem guten Zuspiel startet Sprintrakete Yordy Reyna erneut durch, zieht auf Torhüter Gulacsi, der ihn nach einem Haken des Grödigers mit seinen Händen zu Fall bringt. Harald Lechner zeigt sofort auf den Elfmeterpunkt und schließt Torhüter Gulacsi mit einer roten Karte aus – eine harte Entscheidung des Unparteiischen.

Dieser Ausschluss hatte zur Folge dass Adi Hütter Naby Keita vom Feld nahm und dafür Torhüter Walke in das Spiel brachte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Huspek (37.) souverän in die rechte Ecke.

Kurz vor der Pause konnte der gut spielende Stankovic den erneuten Ausgleich verhindern, als er einen guten Kopfball von Alan aus kurzer Distanz stark über die Latte drehte. Somit ging es mit einer etwas überraschenden 2:1 Halbzeitführung der Hausherren in die Kabinen.

Salzburg Grödig04

Ausgeglichenes Spiel

Die Anfangsminuten der zweiten Halbzeit gehörten erneut den Grödigern. Reyna & Co wollten sich nicht auf der Pausenführung ausruhen und versuchten eine mögliche Vorentscheidung herbeizuführen. Das mündete in weiteren guten Offensivaktionen, die allerdings zu keinem Erfolgserlebnis führten.

In der Folge war es dann ein offener Schlagabtausch. Sowohl Red Bull Salzburg als auch Grödig kam zu gefährlichen Szenen im Angriffsdrittel.

In der 69. Minute durften die Zuseher eine äußerst unschöne Szene beobachten. Nach einem Luftduell knickt Alan bei seinem Aufprall um. Der Brasilianer musste mit Verdacht auf Bänderriss ausgewechselt werden. Im Hinblick auf die weiteren Aufgaben ein äußerst bitter Ausfall für die Mozartstädter.

Immerhin sollte den Gästen aus Siezenheim ein weiteres Erfolgserlebnis vergönnt sein. Marcel Sabitzer (83.) kommt an der Strafraumgrenze zu einem Distanzschuss, diesen kann Stankovic nicht parieren und lässt den Ball in das Tor parrieren. Somit trennen sich beide Mannschaften leistungsgerecht mit einem 2:2 Unentschieden.

 

Die Stimmen zum Spiel:

Philipp Huspek (Spieler SV Grödig): "Zum Schluss ist uns etwas die Kraft ausgegangen, obwohl wir einen Mann mehr waren. Die Enttäuschung ist schon da, aber wir können mit unserer Leistung zufrieden sein. Wenn man das Spiel gegen so eine Mannschaft so lange offen halten kann, ist das schon gut. Mit dem Punkt können wir zufrieden sein."

Marcel Sabitzer (Spieler Red Bull Salzburg): "Wir konnten nicht drei Tore erzielen, also haben wir uns den Sieg heute auch nicht verdient. Der Schiedsrichter hätte den Elfer für uns in der ersten Halbzeit pfeifen müssen. Wir haben nicht so schlecht gespielt, Grödig hat aber einen starken Tormann in ihren Reihen. Wir haben alles probiert, aber es hat leider nur zu einem Remis gereicht."

Adi Hütter (Trainer Red Bull Salzburg): "Nach dem ereignisreichen Spiel kann ich mit dem Punkt gut leben. Grödig hat heute gut gespielt. Wir haben in Unterzahl versucht, nach vorne zu spielen. Der Ausgleich war mehr als verdient."

Michael Baur (Trainer SV Grödig): "Die Sensation ist auf der Hand gelegen. Salzburg hat in der zweiten Hälfte gut gespielt. Sie haben das Tor gemacht, dass uns in der zweiten Halbzeit nicht gelungen ist. Wir können mit dem Punkt gut leben."

Foto im Artikel: GEPA pictures Red Bull

Slide-Foto: GEPA pictures Red Bull