In der Europa League Gruppenphase kam es am 5. von ingesamt 6 Spieltagen zum Aufeinandertreffen des Rosenborg BK gegen den LASK. Und dabei gelang es den Oberösterreichern tatsächlich, den so heißersehnten Aufstieg in die K.O-Runde sicherzustellen. Einmal mehr erwies sich der LASK dabei als sehr abgebrüht. Bei Minustemperaturen schaffte man es die käteresistenten Norweger in die Schranken zu weisen. Was gleichbedeutend damit ist, dass die Linzer damit den größten Erfolg in der 111-jährigen Vereins-History feiern können. Was ist der Ismael-Truppe noch so alles zum zutrauen? Die erfolgshungrige Truppe ist schwer auszurechnen. Aber das Allerwichtigste ist, dass man nach dem letzten Gruppenspiel, zuhause gegen Sporting Lissabon, wo es um den Gruppensieg geht, am 16. Dezember mit dabei ist, wenn die Auslosung für das Sechzehntelfinale über die Bühne geht.                            

 

Das Spiel kommt nur schleppend in die Gänge

Der LASK hat es vor eine sensationelle Saison mit dem Aufstieg unter die letzten 32 Teams in der Europa League zu bewerkstelligen. Dafür sehr fördend wäre ein voller Erfolg beim Vierten der norwegischen Elitenserien. Rosenborg BK ist was die europäischen Einsätze anbelangt ein echter Dauerbrenner. Von den letzten 31 Spielzeiten war man gleich 30-mal mit von der Partie. Was aber nichts daran ändert, dass die Linzer gegen die noch punktelosen Truppe von Trainer Eirik Horneland, der Favorit in dieser Begegnung sind. Bei anfänglichen Schneetreiben und Temperaturen rund um den Gefrierpunkt sind die Gäste vom Start weg darum bemüht, die Spielkontrolle zu erlangen. 7. Minute: Dominik Frieser, der Steirer in den Reihen der Oberösterreicher, gibt den ersten Warnschuss ab. Daraufhin gelingt es den Hausherren durchaus, sich formatfüllend ins Bild zu stellen. Wenngleich aber die Aufreger vorerst ausbleiben sollten. Bis zur 16. Minute: Da bedient Jensen Nebenspieler Trondsen, der aber in LASK-Keeper Schlager seinen Meister findet. Dann kommt die 20. Minute: Thomas Goiginger zimmert einen Eckball direkt in das Gehäuse des Gastgebers. Schlussmann Andre Hansen gibt dabei beim ersten Linzer Torschuss keine gute Figur ab - 0:1. Auch danach verläuft die Partie, der die spielerischen Elemente fehlen, weitgehenst auf Augenhöhe ab. Im Finish kommt es aber doch noch zu prickelnden Möglichkeiten. Zuerst verzieht Trondsen (37.) in aussichtsreicher Position. Dann lassen auf der Gegenseite Michorl und Ranftl in der 42. Minute die Chance auf das 0:2 ungenützt. 45. Minute: Vegar Hedenstad hat das Auge für den baumlangen Björn Johnson, der per Kopf für den leistungsgerechten 1:1-Halbzeitstand Sorge trägt.

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Mit dem Aufstieg in die nächste Runde ist Trainer Valerien Ismael mit dem LASK der größte Erfolg in der 111-jährigen Vereinsgeschichte gelungen.

 

Jetzt zeigt sich der LASK von einer anderen Seite

Im zweiten Durchgang ist um einges mehr Einfallsreichtum aufseiten der Mannen von Coach Valerien Ismael gefragt, will man im kühlen Norden den so wichtigen Dreier unter Dach und Fach bringen. Denn über weite Strecken war man im ersten Abschnitt doch sehr schaumgebremst unterwegs. Auch die Konkurrenz spielt für den österreichischen Vizemeister. So führt Sporting Lissabon nach 45 gespielten Minuten gegen Eindhoven bereits mit 3:0. Demzufolge fehlt den Linzern möglicherweise nur mehr dieser eine Treffer, um auch im Frühjahr 2020 in der Europa League mit dabei zu sein. Aber die Norweger erweisen sich nach wie vor als harte Nuss bzw. als schwer bespielbarer Gegner. 54. Minute: Reinhold Ranftl zirkelt einen Ball zur Mitte. Dort lauert Dominik Frieser, der mit dem Kopf für die erneute Linzer Führung sorgt - neuer Spielstand: 1:2. Mit diesem Spielstand ist der LASK eine Runde weiter. Aber noch wird jede Menge Fußball gespielt. Wie werden die Gäste ihr Spiel nun nachfolgend anlegen? In der 59. Minute haben die 200 mitgereisten Daumendrücker den Torschrei schon auf den Lippen. Aber Tormann Hansen kann sich diesmal bei einer Doppelchance (Frieser, Goiginger) auszeichnen. Man will es weiter wissen und drückt auf das dritte Tor. Frieser (70.), zweimal der eingewechselte Raguz (77., 84) und Ranftl (80.) sind ganz knapp dran an der endgültigen Entscheidung. Es sollte aber beim 1:2-Spielendstand bleiben. Trotz der kühlen Temperaturen wird man beim LASK immer wieder wärmende Gefühle bekommen, wenn man an diesen legendären 28. November 2019 zurückdenkt. Am 6. Spieltag besitzt der LASK am Donnerstag, 12. Dezember um 18:55 Uhr das Heimrecht gegen Sporting Lissabon. Rosenborg Trondheim gastiert zur selben Zeit in den Niederlanden bei PSV Eindhoven. 

Holland Lundemo

Man schenkte einander nichts. Hier Philipp Wiesinger beim Zweikampf mit dem Nigerianer Samuel Adegbenro.

 

ROSENBORG TRONDHEIM - LASK 1:2 (1:1)

Lerkendal Stadion, 9.775 Zuseher, SR: Giorgi Kruashvili (GEO)

Rosenborg BK (4-3-3): Hansen, Hovland, Valsvik, Meling, Hedenstad, Lundemo (77. M. Johnson), Trondsen, Jensen, David, B. Johnson (67. Asen), Adegbenro (67. Botheim)

LASK (3-4-3): Schlager, Trauner, Wiesinger, Filipovic, Michorl, Holland, Potzmann, Ranftl, Frieser (71. Tetteh), Klauss (71. Raguz), Goiginger (87. Renner)

Torfolge: 0:1 (20. Goiginger), 1:1 (45. Johnson), 1:2 (54. Frieser)

gelbe Karte: B. Johnson (Rosenborg)

stärkste Spieler: Hedenstad (RV), Jensen (RM) bzw. Wiesinger (RV), Michorl (ZM), Ranftl (RM)

Stimmen zum Spiel:

Valerien Ismael, Trainer LASK:

"Zu Beginn hatten wir einige Probleme mit den sehr seifigen Verhältnissen. Aber mit Fortdauer haben wir die Begegnung immer besser unter Kontrolle bekommen. Ich muss mich oft selber kneifen, unglaublich was die Mannschaft drauf hat. Wir sind noch nicht am Ende der Reise. Die Jungs haben es durchaus drauf, noch weiter für Furore zu sorgen. Kompliment an den gesamten Verein. Jetzt werden wir den Abend im Hotel genießen. Ab morgen bereiten wir uns dann gezielt auf die nächsten Aufgaben vor."

Alexander Schlager, Torhüter LASK:

"Wir können richtig stolz auf das sein, was uns gelungen ist. Ein oder zwei Bierchen sind mit Sicherheit erlaubt heute. Für viele war es die erste internationale Saison überhaupt. Wir genießen allesamt den Moment. Vom Parallelspiel wußten wir gar nichts. Erst nach dem Spiel sickerte der 4:0-Endstand in Lissabon durch."

Dominik Frieser, Torschütze LASK:

"Wir haben die meisten Gruppenspiele dominiert. Uns war bewusst, dass, wenn wir entsprechend auftreten, auch Erfolg haben werden. Ein ganz großes Dankeschön an unserer Fans, die uns auch hier ins kalte Norwegen begleitet haben bzw. uns toll unterstützt haben."

Peter Michorl, Defender LASK:

"Die erste Hälfte waren wir nicht gut, aber nach dem Seitenwechsel konnten wir doch entsprechend aufzeigen. Jetzt haben wir uns bereits nach dem 5. Spieltag für das Sechzehntelfinale qualifiziert. Wahnsinn! Wer hätte das gedacht. Jetzt freuen wir uns noch auf das "Finale daham" gegen Lissabon. Schließlich wollen wir jetzt auch noch Gruppensieger werden."

Eirik Horneland, Trainer Rosenborg BK:

"Ich bin sehr enttäuscht. Das Kollektiv hat nicht funktioniert, weder in der Offensive noch in der Defensive. In der zweiten Halbzeit haben wir angefangen, den Ball in die Breite oder zurück zu spielen, dann hat der LASK dominiert."

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Photos: Harald Dostal

by: Ligaportal/Roo