Beim dritten von sechs Spielen fraf in der Europa League Royal Antwerpen auf den LASK. Und dabei zeigten die Linzer einmal mehr auf, dass man auch auf internationalem Niveau sehr abklärt auftreten kann. 24 Spiele lang war Antwerpen zuhause unbesiegt, diese Serie konnten die Linzer kurzerhand ausradieren. Was heißt, dass nach Absolvierung des halben Pensums, drei Mannschaften bei 6 Zählern halten. Demzufolge scheint alles angerichtet zu sein, für eine megaspannende zweite Hälfte in der Vorrundengruppe J.

LASKNEU

(Respekt LASK! Es gelingt, Royal Antwerpen die erste Heimpleite nach 24 unbesiegten Spielen zuzufügen. Auch hat man in dieser Vorrundengruppe wieder beste Karten, weiterzukommen)

 

LASK verfügt über deutlich mehr Spielanteile

Dass, mit dem aktuell Fünften der belgischen Jupiler Pro League nicht gut Kirschen essen ist, musste zuletzt auch das Tottenhamer Starensemble zur Kenntnis nehmen, das in Antwerpen eine 0:1-Niederlage hinnehmen musste. Aber auch der LASK ist wahrlich nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Beim letzten Spiel konnte man die Bulgaren aus Rasgrad zuhause mit 4:3 in die Schranken weisen. Demnach darf man im Vorfeld in der belgischen Hafenstadt, beim dortigen aktuellen Pokalsieger, eine soweit ausgeglichene Begegnung erwarten. Das präsentere Team sind dann aber die Linzer, die in der 4. Minute zur ersten vielversprechenden Torchance gelangen. Husein Balic dribbelt sich auf der linken Seite durch, aber dann kann Andreas Gruber aus kurzer Distanz keinen Nutzen ziehen bzw. steht da Keeper Jean Butez noch im Weg. Was macht die Truppe des 42-jährigen kroatischen Trainers Ivan Lenko in der Anfangsviertelstunde? Wenig bis nichts, federführend ist der LASK, der mit einem Wiesinger-Distanzschuss in der 14. Minute, die nächste Gelegenheit vorfindet. 20. Minute: Über Ranftl und Balic kommt das Spielgerät zu Marko Raguz, der aber in bester Position wegrutscht, und so sein Ziel verfehlt. Während die Oberösterreicher klare Vorteile verbuchen, war Antwerpen in der ersten halben Stunde kein einziges Mal im Strafraum des Gegners antreffbar. Trotzdem müssen die Thalhammer-Schützlinge dann mitansehen, wie der Gastgeber durch Louis Verstraete in der 33. Minute zur ersten Chance gelangt. Was dazu führt, dass sich die Belgier nun etwas mehr zutrauen im Spiel nach vorne. Der LASK bringt nicht mehr die nötigen PS auf die Straße. So geht es dann auch mit dem 0:0 in die Halbzeitpause.

Antwerpen kann das Überzahlspiel nicht nützen

Royal war in der Schlussphase der ersten Hälfte im Aufwind. Die Frage, die sich nun stellt ist, ob die Belgier es am Kasten haben, noch etwas draufzulegen. Oder ob es dem LASK wiederum gelingt, das Spielgeschehen entsprechend zu diktieren. Der jetzt ohne den verletzten Raguz, der ab der 40. Minute von Eggestein ersetzt wird, auskommen muss. Die Partie wird dann gleich nach Wiederbeginn von beiden Seiten um einiges flotter geführt. Da hat man wohlweislich in den Kabinen analysiert, dass das in der ersten Hälfte, vor allem von den Belgiern, schlichtweg zu wenig war. Was aber gleich geblieben ist, ist die Tatsache, dass Tormöglichkeiten weiterhin sehr dünn gesät sind. Dann aber kommt die 54. Minute: Ranftl bedient Gruber, der mit dem Flankenball auf den eingewechselten Johannes Eggestein. Der 22-jährige Bremen-Neuzugang macht das dann ganz cool und abgeklärt und bringt den LASK mit 0:1 in Führung. Antwerpen versucht danach zwar, sich beim Spiel nach vorne mehr einzubringen, was aber vorerst beim Versuch bleibt. In der 67. Minute sieht dann der Gästespieler Holland, der völlig unmotiviert einsteigt, den Gelb/Roten Karton. Wie wird sich das jetzt in der Schlussphase in diesem Spiel auswirken? Die Linzer wissen sich nachfolgend mit einer soliden Abwehr-Arbeit, auch in Unterzahl, auf einen ungemütlichen Gegner einzustellen. Völlig abgemeldet dabei ist der kongolesischen Torjäger Dieumerci Mbokani in den Reihen von Antwerpen. Erst in der unmittelbaren Schlussphase brennt ein/zweimal der Hut im Linzer Strafraum. Man lässt aber letztlich nichts mehr anbrennen - Spielendstand: 0:1. In der nächsten Runde kommt es am 26. November um 18:55 Uhr zum „Rückspiel“ bzw. hat dann der LASK gegen Antwerpen das Heimrecht.

 

ROYAL ANTWERPEN - LASK 0:1 (0:0)

Bosuilstadion, keine Zuseher, SR: Yevhenii Aranovskiy (UKR)

Royal Antwerpen (4-3-3): Butez, De Laet, Seck, Juklerød (75. Benavente), Refaelov (87. Lukaku), Gerkens, Hongla, Miyoshi (Buta), Verstraete (65. Ampomah), Haroun, Mbokani

LASK (3-4-3): Schlager, Filipovic, Wiesinger, Trauner, Ranftl, Renner, Michorl, Gruber (66. Goiginger), Holland, Balic, Raguz (40. Eggestein)

Gelbe Karten: Verstraete, Gerkens, Ampomah bzw. Holland, Ranftl

Gelb/Rote Karte: Holland (67. LASK)

Tor: 0:1 (54. Eggestein)

stärkste Spieler: Refaelov bzw. Ranftl, Balic, Wiesinger

Stimmen zum Spiel:

Dominik Thalhammer, Trainer LASK:

"Es war nervenaufreibend und alles in allem ein verdienter Sieg. Die Mannschaft hat eine sehr reife Leistung geboten. Bis zum Ausschluss haben wir das Spiel unter Kontrolle gehabt. Auch in den letzten 20 Minuten haben wir fast nichts mehr zugelassen. Wir sind unserem Ziel, im Frühjahr noch dabei zu sein, einen Schritt näher gekommen."

Johannes Eggestein, Siegtorschütze LASK:

"Wir haben eine kleine Siegesserie, darüber sind wir sehr glücklich. Solche Spiele muss man gewinnen, um die Chance auf das Weiterkommen zu haben. Das spricht für unsere aktuelle Reife."

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Photocredit: Harald Dostal

by: Ligaportal/Roo