Am 8. Spieltag traf in der tipico Bundesliga der FC Red Bull Salzburg auf den SK Puntigamer Sturm Graz. Und dabei gelang es den "Blackies" mit einer sehr kompakten Darbietung, den "Bullen" alle drei Körndl abzuknöpfen. Dabei fanden die Salzburger einfach kein Rezept, die "Betonabwehr" der Grazer zu knacken. Vielleicht aber haben sich die Mozartstädter den Spirit für Mittwoch, da ist man in der Champions League bei Bayern München zu Gast, aufgehoben. Die haben übrigens die Generalprobe, zuhause gegen Werder Bremen (1:1), ebenso in den Sand gesetzt.

JantscherPurgi

(Der 31-jährige Jakob Jantscher geigte wie in alten Tagen. In Salzburg netzte er gleich zweimal ein und brachte Sturm Graz so frühzeitig auf die Siegerstraße)

 

Albert Vallci pfeffert an die Torstange

Der noch unbesiegte Tabellenführer war gegen die „Blackies“ wenig überraschend der uneingeschränkte Favorit. Aber zu sehr sollten sich die Salzburger nicht in Sicherheit wiegen. Denn die Grazer können die bisherigen drei Auswärtsspiele soweit erfolgreich gestalten bzw. steht man noch mit weißer Weste da. Zudem kassieren die Ilzer-Mannen bislang die wenigsten Gegentreffer. Was die "Bullen" aber nicht davon abhalten sollte, vom Start weg am Temporad zu drehen. Mit Nicolas Seiwald, der sein Startelf-Debüt gibt, ist man bemüht darum, schnellstmöglich ein Erfolgserlebnis einzufahren. Aber Sturm Graz zeigt sich bestens eingestellt bzw. versteht man es, sich den Offensiv-Bemühungen der Marsch-Truppe erfolgreich entgegenzustemmen. In der 8. Minute kommt es, nachdem zuvor Friesenbichler aus spitzen Winkel Aliminium trifft, zur erstmaligen Salzburger Torgefahr. Ein abgefälschter Okafor-Schuss streift nur knapp am Gäste-Tor vorbei. 14. Minute: Sturm mit der ersten Torgelegenheit, aber David Nemeth setzt den Kopfball nach einem Jantscher-Kopfball neben das Gehäuse der Mozartstädter. Nachdem dann Okafor im Gegenstoß eine tolle Gelegenheit ungenützt lässt, halten sich die Spielanteile durchaus die Waage. Mit Fortdauer der Begegnung wird der Druck des Gastgebers dann aber doch von mal zu mal vehementer. In der 26. Minute zündet Adeyemi eine Rakete, die aber Sturm-Keeper Siebenhandl entschärfen kann. 35. Minute: Albert Vallci zieht aus gut und gerne 25 Metern ab, er trifft aber nur den Torpfosten. Die Grazer haben jetzt alles Hände voll zu tun, um eben die Null in die Pause zu bringen. Aber mit vereinten Kräften, man kann auch noch den einen oder anderen Nadelstich setzen, gelingt es den 0:0-Halbzeitstand sicherzustellen.

Sturm trifft dreimal innerhalb von 11 Minuten

Das Unentschieden nach der ersten Hälfte ist durchaus als Achtungserfolg für die Steirer zu werten. Die Frage wird sein, weit weit es den Gäste nun im zweiten Durchgang gelingt, diesen Spielstand zumindest zu halten. Sind die Salzburger in der Liga doch dafür bekannt, die Taktzahl innerhalb kürzester Zeit entsprechend erhöhen zu können. Gleich nach Wiederbeginn kommt es dann auch ersten Treffer, allerdings auf Seiten der Gäste. 48. Minute: Andreas Kuen bedient Ivan Ljubic, der cool und abgebrüht den Ball verlängert und damit auf 0:1 stellt. Damit aber nicht genug, 53. Minute: Stefan Hierländer hat das Auge für Jakob Jantscher, der volley zum 0:2 einnetzt. Und die Sturm-Party findet ihre Fortsetzung, 59. Minute: Über Nemeth und Ingolitsch kommt das Runde wiederum zu Jantscher, der trifft wie in seinen besten Tagen - neuer Spielstand: 0:3. Trainer Jesse Marsch reagiert darauf mit gleich vier Wechsel. Salzburg agiert zwar fordernd, ohne aber den Abwehrriegel des Gegenübers knacken zu können. Sturm Graz weicht auch keinen Milimeter von der Vorgabe ab bzw. gilt es in erster Linie in der Defensive alles im Griff zu haben und dann, wenn es die Umstände erlauben, blitzschnell umzuschalten. In der 75. Minute liegt dann das 0:4 in der Luft, als der Schweizer Wüthrich aus der eigenen Hälfte heraus beinahe Schlussmann Stankovic überrascht. Die "Bullen" finden dann auch in der Schlussviertelstunde kein Rezept bzw. machen das die Grazer im Kollektiv weiter hervorragend. Einzig zum sehenswerten 1:3 durch Mergim Berisha, sollte es in der 86. Minute noch reichen - zugleich dann auch der überraschende, aber nicht unverdiente Spielendstand. In der nächsten Runde gastiert Red Bull Salzburg am Samstag, 28. November um 17:00 Uhr in St. Pölten. Sturm Graz besitzt zur selben Zeit das Heimrecht gegen die WSG Tirol.

 

FC RED BULL SALZBURG - SK STURM GRAZ 1:3 (0:0)

Red Bull Arena, keine Zuseher, SR: Josef Spurny (Wien)

Red Bull Salzburg: Stankovic, Vallci (57. Ulmer), Ramalho (61. Wöber), Solet, Kristensen, Seiwald, Szoboszlai, E. Mwepu (72. Sucic), Berisha, Adeyemi (57. Camara), Okafor (57. Koita)

Sturm Graz: Siebenhandl, Stankovic (72. Jäger), Wüthrich, Nemeth, Ingolitsch, Dante, Jantscher (84.Huspek), Kuen (92. Gazibegovic), Hierländer, Ljubic (92. F. Mwepu), Friesenbichler (72. Balaj)

Torfolge: 0:1 (48. Ljubic), 0:2 (53. Jantscher), 0:3 (59. Jantscher), 1:3 (86. Berisha)

Gelbe Karten: Camara bzw. Stankovic, Ljubic, Hierländer

stärkste Spieler: Kristensen bzw. Siebenhandl, Wüthrich, Kuen, Nemeth

Stimmen zum Spiel:

Jesse Marsch, Trainer Red Bull Salzburg:

"Ich hatte heute vom Start weg irgendwie kein gutes Gefühl. Uns hat die nötige Kampfbereitschaft gefehlt und wir haben auch ungewohnt viele Zweikämpfe verloren. Sturm Graz hat alles in die Waagschale geworfen und uns jede Menge Schwierigkeiten bereitet. Im gesamten betrachtet war das von uns eine sehr unreife Leistung. Es hat heute einfach nicht gereicht, einen engagierten Gegner in die Schranken zu weisen."

Jakob Jantscher, Doppel-Torschütze Sturm Graz:

"Für uns ist dieser Sieg in Salzburg schon etwas ganz spezielles. Wir haben das in der Halbzeit angesprochen, dass da was möglich ist bzw. dass wir eine Schippe drauflegen wollen. Was uns dann auch hervorragend gelungen ist. Jetzt wird es wichtig sein weiter kontinuierlich weiterzuarbeiten. Dann wird man sehen was unterm Strich herauskommt."

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Photocredit: Richard Purgstaller

by: Ligaportal/Roo