Quo Vadis, Sturm Graz? Der bisherige Saisonverlauf der Schwarz- Weißen ist ein einziges Auf und Ab. Will man den positiven Trend bestätigen und den Anschluss zu den oberen Tabellenrängen herstellen, muss heute die Hürde Grödig genommen werden. Die Salzburger konnten bereits im ersten Saisonduell einen Punkt aus Graz entführen. Dementsprechend will man auch heute etwas Zählbares aus dem Spiel mitnehmen und den Abstand zu Tabellenschlusslicht Wolfsberg weiter vergrößern. (Jetzt Trainingslager buchen)

Lauer Sommerkick

Die Grazer gingen selbstbewusst und engagiert in das Spiel und nahmen in den ersten Momenten des Spiels das Heft in die Hand. Grödig agierte zu Beginn sehr passiv und stand tief in der eigenen Hälfte. Dennoch schafften es die Salzburger in der Anfangsviertelstunde sich eine Reihe von Eckbällen zu erspielen, aus denen sie aber kaum Kapital schlagen konnten. Mit Fortdauer der Begegnung setzten sich die Steirer aber in der Grödiger Hälfte fest, der letzte Pass im Angriffsspiel stellte Sturm aber ein weiteres Mal vor eine große Herausforderung. So diktierten die Grazer zwar das Spiel, gefährliche Chancen konnte sie aber kaum kreieren. Folgend ging es mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause.

Grödig legte den Fokus der ersten Hälfte mehr oder weniger auf gute Defensivarbeit. Sie standen kompakt und konnten die Grazer weitestgehend vom Tor fernhalten. Die Offensive hingegen ließen die Salzburger bis auf vereinzelte Standardsituationen völlig außer Acht. Sturm hingegen wollte offensive Akzente setzen, konnte es aber nicht. Die Steirer plagte wie auch schon in vielen Spielen zuvor die Ideenlosigkeit im letzten Drittel des Spiels. So neutralisierten sich beide Mannschaften und Tormöglichkeiten blieben in den ersten 45 Minuten Mangelware.

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Ratlosigkeit bei Sturm Graz.

Sulimani Festspiele

Die zweite Hälfte begann wie die erste endete. Sturm hatte das Kommando im Spiel und Grödig konzentrierte sich auf seine Abwehraufgaben. In der 54. Minute stellte Sulimani dann aber mit einer Aktion das ganze Spielgeschehen auf den Kopf. Nach einer Kopfballverlängerung im Mittelfeld schüttelte der Stürmer im Zweikampf Spendlhofer ab und hatte damit freie Bahn auf das Gehäuse von Esser. Sulimani traf mit der ersten großen Gelegenheit im Spiel zur Führung. Nun kam Bewegung in Spiel.

Sturm forcierte nach dem Gegentreffer noch mehr die Offensive und spielte zielstrebiger nach vorne. Dadurch öffnete man aber auch den Salzburgern Räume zum Kontern. Zudem gab es in der 65. Minute Elfmeteralarm im Strafraum der Grazer. Sturm Kapitän Madl warf sich in einen Schuss und bekam dabei den Ball an die Hand, Schiedsrichter Schörgenhofer verweigerte aber den Elfmeterpfiff. Der Ärger der Grödiger Mannschaft dauerte aber nur 3 Minuten, denn dann zog Sulimani wieder alle Blicke auf sich. Nach einem Abschlag von Swete stoppte sich der Stürmer den Ball ideal und überhob Tormann Esser mit einem Schuss aus 40 Metern.

Grödiger Offensivfeuerwerk

Die Salzburger spielten sich plötzlich in einen Rausch und Sturm agierte in den letzten Minuten des Spiels verunsichert und ängstlich und zeigte keinerlei Reaktion. So ließ der dritte Grödig Treffer nicht lange auf sich warten. Nach einem Freistoß der Grazer schnappte sich Venuto tief in der eigenen Hälfte den Ball und nahm Fahrt auf. Dabei umkurvte er drei Grazer Spieler und vollendete seinen Lauf in der 80. Minute zum 3:0. Die Grazer Hintermannschaft präsentierte sich dabei mehr als stümperhaft. Grödig entdeckte nun seine offensiven Qualitäten wieder und zeigte in den Schlussminuten noch einige gute Aktionen, am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr.

Grödig feiert in der elften Runde einen verdienten 3:0-Erfolg. Sturms Offensivleistung war über 90 Minuten geprägt von Harmlosigkeit und fehlender Durchschlagskraft. In der Defensive ließen die Grazer in den entscheidenden Phasen jegliche Cleverness vermissen. Daraus resultierend muss Sturm die Heimreise mit einer deutlichen Niederlage antreten, und man darf davon ausgehen, dass nach diesem Spiel der Ton in Graz wieder rauer wird.

Stimmen zum Spiel:

Donis Avdijaj (Sturm Graz): "Es war ein Scheiß-Spiel von uns, nach der guten Serie haben wir heute nicht nachlegen können. Grödig hat das heute sehr gut gemacht. Wir haben den Gegner aber sicherlich nicht unterschätzt. Wir haben in der ersten Halbzeit das Geschehen bestimmt, müssen durch den Druck, den wir machen, aber auch mal Tore erzielen."

Benjamin Sulimani (SV Grödig): "Nachdem mein Sohn auf die Welt gekommen ist, kann ich viel befreiter spielen. Beim zweiten Tor habe ich mir den Ball unglaublich gestoppt und mir gedacht, ich schieße jetzt einfach. Dass heute die Null steht, ist sehr wichtig, dafür haben wir heute gekämpft."

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Foto: Richard Purgstaller