Bundesliga-Atmosphäre schwebt über Fußball-Linz

LASK
BW Linz

lask bigblauweiss bigZumindest für einen Tag darf Oberösterreichs Landeshauptstadt wieder einen Hauch von Bundesliga-Luft schnuppern. Wenn am Mittwochabend der LASK im großen Linzer Stadtderby den FC Blau-Weiß empfängt, ist eine prall gefüllte Gugl inklusiver hochklassiger Atmosphäre vorprogrammiert. Dass beide Teams in Wahrheit in der Regionalliga Mitte um Punkte kämpfen, tut der Brisanz keinen Abbruch. Während die neue LASK-Führungsetage ihre Derby-Premiere feiert, will der Lokalrivale dem Tabellenführer die Meistersuppe versalzen. 

Mehr als 7.000 Zuschauer erwartet LASK-Präsident Wolf-Dieter Holzhey im Vorfeld des großen Linzer Derbys am Mittwochabend. Eine Kulisse, von der in Zeiten wie diesen so mancher Bundesligaklub nicht einmal zu träumen wagt. "Wenn diese Zahlen wirklich eintreffen, hätten wir sagen können, - sofern das Wiener Derby nicht gewesen wäre - dass wir die meisten Zuschauer in dieser Runde haben", lächelt Athletiker-Erfolgscoach Karl Daxbacher. "Es freut mich sehr, dass scheinbar so viel Interesse herrscht, obwohl wir uns in der Regionalliga befinden." Längst ist das Fieber in beiden Fanlagern spürbar. Für Blau-Weiß sind die beiden Duelle mit dem Stadtrivalen ohnehin die Spiele des Jahres, wie man stets betont. Auch Daxbacher bringt den Stellenwert des Aufeinandertreffens auf den Punkt: "Es geht um die Vorherrschaft und um die Ehre."

"Werden mit allem dagegenhalten!"

Bereits beim Hinspiel Anfang August strömten über 6000 Zuschauer ins Linzer Stadion. Damals siegte der LASK mit 2:0. Auch dieses Mal gehen die Athletiker als klarer Favorit in die Partie. Dass in einem Derby eigene Gesetze gelten, ist allerdings mehr als nur eine vielzitierte Phrase. "Es ist alles möglich. Einer der wichtigsten Punkte wird sein, dass wir als gesamte Mannschaft dagegenhalten. Im Hinspiel waren es am Ende zwei Unaufmerksamkeiten, die uns Punkte kosteten. Über weite Strecken machten wir ein sehr gutes Spiel und genau das müssen wir uns wieder in Erinnerung rufen. Wir werden mit allem was wir haben dagegenhalten und dürfen dabei nicht aufs Fußballspielen vergessen", sagt ein optimistischer BW-Trainer Marcel Ketelaer. "Wir nehmen die Favoritenrolle an. Der Fußball eröffnet dem Außenseiter aber immer eine große Chance. Wir werden eine gute Leistung bringen müssen, um zu siegen", ist sich sein Pendant Karl Daxbacher der schwierigen Aufgabe bewusst.

"Da muss mehr kommen!"

Für den LASK ist das Derby ein weiterer Test im Hinblick auf die Relegation Anfang Juni. Zudem könnte man mit einem Dreier den Vorsprung auf Verfolger Pasching auf sieben Zähler ausbauen. In Sieben-Meilen-Stiefeln eilen die Schwarz-Weißen Richtung Titel. Die Zügel lässt Daxbacher aber nicht schleifen: "Nach dem Pasching-Spiel war ich mit einigen Dingen nicht zufrieden. Da muss mehr kommen, in einigen Situationen sollten wir uns besser und cleverer verhalten", stellt er klar. Steigerung ist auch bei den Blau-Weißen angesagt. Nach der Hinrunde noch im Spitzenfeld zu finden, rutschte man mittlerweile auf Rang neun ab. Erst ein Treffer konnte im Frühjahr erzielt werden. Da könnte das Derby gerade recht kommen, um den Schalter umzulegen. Auch für die neutralen Zuseher verspricht die Ausgangslage einiges, wie Karl Daxbacher bestätigt: Blau-Weiß befinde sich im Niemandsland der Tabelle, der LASK sei fix in der Relegation. Beide Mannschaften würden daher so agieren können, dass es ein attraktives Spiel werden würde. 

"Wollen keine Schlacht!"

Personell können die Coaches nicht ganz aus dem Vollen schöpfen. Die Blau-Weißen müssen möglicherweise auf Daniel Petrovic (Knieprobleme) verzichten, sein Einsatz ist ebenso fraglich wie jener der angeschlagenen LASK-Stars Sebastian Schröger und Florian Templ. Definitiv nicht zur Verfügung steht Wolfgang Klapf wegen einer Rotsperre. Nichtsdestotrotz ist alles angerichtet für ein großes Linzer Derby. Dafür dürften die Anhängerschaften beider Vereine sorgen. Um der bundesligareifen Atmosphäre keinen Abbruch zu tun, appeliert Karl Daxbacher an die Vernunft aller Beteiligten: "Ich hoffe, dass alles fair abläuft. Die Fans stellen sich oft vor, dass zwischen den Mannschaften Hass da ist. Es herrscht aber gutes Einvernehmen und größter Respekt. Natürlich wollen wir den Fans diesen Sieg schenken, wir wollen aber nicht, dass im Vorfeld Dinge vorbereitet werden, dass das Spiel zu einer Schlacht wird."