Die UVB stellt sich dem verflixten zweiten Jahr

altNach einer furiosen ersten Saison und dem neunten Rang in der Endabrechnung in der Regionalliga Mitte, steht der Union Volksbank Vöcklamarkt das berühmte schwere zweite Jahr in der dritthöchsten Spielklasse Österreichs ins Haus. Im Gespräch mit liga3.at gibt der Trainer der UVB, Karl Vietz, sein Rezept für die Wiederholung des ersten Regionalliga-Jahres preis, nennt ohne Umschweife seinen „wichtigsten Spieler“ und verrät seine Ziele für die „steirische Woche“ zum Auftakt.


Mit Euphorie und dem „wichtigsten Spieler“  zum Erfolg

Mit einem Zuschauerschnitt von knapp 900 Fans pro Heimspiel  konnten sich die Vöcklamarkter schon in der Aufstiegssaison im absoluten Spitzenfeld des Zuschauerrankings der Regionalliga Mitte etablieren, hofft Übungsleiter Vietz auch heuer wieder auf stimmkräftigen UVB-Anhänger, die eine wichtige Basis für weitere Höhenflüge sind: „Unser „wichtigster Spieler“ sind die Fans, vor allem zu Hause waren wir dank ihrer frenetischen Unterstützung nur schwer zu biegen, konnten meine Mannen in heiklen Phasen über ihre Grenzen gehen und enge Partien zu unseren Gunsten entscheiden.“ Um wieder dieselbe Euphorie wie im Vorjahr entfachen zu können, nimmt das UVB-Urgestein auch seine Akteure in die Pflicht: „Obwohl wir wissen, dass das zweite Jahr als Aufsteiger immer sehr heikel ist, wollen wir attraktiven Fußball mit Leidenschaft bieten, um einerseits alle Fußballbegeisterten wieder ins Boot zu holen und andererseits unsere starke Vorsaison zu bestätigen.“

Den UVB-Legenden folgen hungrige Youngsters

Neben den beiden UVB-Urgesteinen Ex-Kapitän Jürgen Dambauer, der seine Karriere beendete, und Mario Leinberger, der in die Landesliga nach Mondsee wechselte, muss Karl Vietz zukünftig auch auf Franz Hupf und Christian Harrant verzichten. „Wir sind wahrscheinlich der einzige Verein in der Regionalliga, der sich lediglich mit Neuzugängen aus unteren Klassen verstärkt hat, haben wir fast ausschließlich junge Spieler verpflichtet, die noch hungrig sind, den Ehrgeiz haben sich ständig verbessern wollen und für die ein Regionalliga-Einsatz noch einen gewissen Reiz versprüht“, spricht der Trainer die abgelaufene Transferperiode an. Wie blutjung die Zugänge wirklich sind, beweist ein  Blick auf das Durchschnittsalter der Neuen, das exakt 18 Jahre beträgt!

Während Andreas Weiss und Thomas Goiginger, die beide aus der Salzburger Liga nach Vöcklamarkt wechselten, dort bei ihren Vereinen absolute Leistungsträger waren und gemeinsam 36 Tore in der vergangene Spielzeit erzielten, schon in der Cup-Vorrunde beim 4:0-Sieg über die SPG Neuhofen/Ried Amateure debütierten und auch in Zukunft zum Stammkader zählen sollen, gibt man den anderen, teilweise extrem jungen Talenten, die allesamt aus Akademien oder der unmittelbaren Umgebung kamen, mehr Zeit. „Wird werden die jungen Burschen behutsam aufbauen und sie Schritt für Schritt in den Kader integrieren“, so der Coach der Grün-Gelben.

„Steirische Woche“ zum Auftakt

Nachdem einen die Cup-Auslosung im letzten Jahr mit dem Heimspiel gegen den FC Wacker Innsbruck einen traditionsreichen Bundesligisten und somit volle Tribünen beschert hat, muss man dieses Jahr in den „sauren Apfel beißen“. „Natürlich waren wir nicht begeistert, als wir von unserem Cup-Los für die nächste Runde erfuhren, stand uns die Glücksfee dieses Mal nicht zur Seite“, spricht Vietz das Erstrunden-Duell im ÖFB-Samsung-Cup beim Liga-Konkurrenten in Allerheiligen an, doch die Enttäuschung wich schnell der Kampfeslust: „Wenn man etwas Großes erreichen will, muss man auch auswärts eine solch harte Nuss knacken, das wird schwer genug, dennoch werden alles daran setzen diese Begegnung zu gewinnen, um in der zweiten Runde dann eventuell auf mehr Losglück hoffen zu können.“

Die höchste Priorität gehört aber nach wie vor die Liga und dem Auftakt in der Obersteiermark beim DSV Leoben. „ Die Donawitzer haben sich mit Kreimer von Sturm, Grasser vom GAK und dem Ungarn Kerek hochkarätig verstärkt, hinterließen auch im Cup beim 3:1-Sieg in Gleisdorf, den ich live vor Ort mitverfolgen konnte, einen starken Eindruck, dennoch wollen wir gleich zu Saisonbeginn anschreiben, um das einzig Negative an der letzten Spielzeit, den miserablen Start, nicht mehr zu wiederholen“, so ein vorsichtig optimistischer Karl Vietz, dessen Team sich am Samstag im letzten Testspiel der Vorbereitung den Feinschliff für die bevorstehenden Aufgaben holen will. Gegner ist, wie sollte es anders sein, mit dem ATSV Joiner Irdning wieder ein Team aus der „grünen Mark“.

von Marco Wolfsberger
Fotoslide: Foto LUI