SAK verpasst hauchdünn Sensation gegen Cup-Spezialist Ried

sakried svIst das bitter! Über 90 Minuten verlangt der SAK Celovec/Klagenfurt im ÖFB Samsung Cup-Achtelfinale Bundesligist SV Ried alles ab, bringt den haushohen Favoriten gehörig ins Wanken. Dennoch setzen sich die Oberösterreicher am Ende mit einem glücklichen 1:0-Auswärtserfolg durch. 1100 Zuschauer sorgen für eine beeindruckende Atmosphäre und erleben trotz der ausbleibenden Sensation ein großes Fußballfest.

Rieder Führung stellt Spielverlauf auf den Kopf

Der spielentscheidende Treffer für den Bundesligisten fällt nach etwas mehr als einer halben Stunde. Angriff über die Seite, Sandro bringt den Ball zur Mitte, wo Thomas Hinum trocken zum 1:0 einschiebt (35.). Eine zu diesem Zeitpunkt glückliche Führung. Denn die Anfangsphase gehört klar den Kärntnern. Der SAK beginnt mit viel Schwung, kann das Selbstvertrauen aus den jüngsten Resultaten mitnehmen. Die Gäste wirken überrascht, kommen mit dem druckvollen Spiel der Klagenfurter anfangs nicht zurecht. Die ersten Großchancen verzeichnen ebenfalls die Hausherren. Eine Aleksic-Flanke kann Angreifer Grega Triplat nicht im Tor versenken (5.). Ein Biscan-Freistoß fünf Minuten später stellt Ried-Goalie Gebauer vor keine größeren Schwierigkeiten. Die nächste hochkarätige Möglichkeit vergibt Marjan Kropiunik nach Triplat-Zuspiel alleine vor dem Schlussmann der Oberösterreicher (15.).

SAK nach kalter Dusche geschockt

Der Bundesligist kommt nur langsam in die Gänge, das Offensivspiel funktioniert lange Zeit nicht wie gewünscht. Zumeist mangelt es an den zündenden Ideen gegen eine gut gestaffelte SAK-Hintermannschaft sowie an Ungenauigkeiten im finalen Pass. Bis auf einen gefährlichen Sandro-Stangler (14.) kommt der Außenseiter kaum in Bedrängnis. Erst mit dem plötzlichen Führungstreffer aus dem Nichts kippt die Partie, bekommen die Rieder das Spiel unter Kontrolle. Der SAK benötigt einige Minuten der Konsolidierung, während die Oberösterreicher nun ihre individuelle Klasse ausspielen. Daran ändert sich auch zu Beginn des zweiten Durchganges nichts. Der Bundesligist lässt in dieser Phase keinen Zweifel über den Ausgang der Begegnug aufkommen.

Außenseiter im Pech

Nach knapp einer Stunde bekommen die Klagenfurter wieder mehr Zugriff auf die Partie. Wie schon in Runde zwei gegen Hartberg beweist die Jagodic-Elf Moral, rafft sich nochmals auf. Und erarbeitet sich abermals hochkarätige Gelegenheiten: Zunächst scheitert Murat Veliu mit seinem Kopfball an der Querlatte (56.), wenige Sekunden später setzt er einen weitere Kopstoß knapp neben das Tor. Dem Drittligisten gelingt es im weiteren Verlauf, den Favoriten regelrecht hinten einzuschnüren. Der Ausgleich liegt in der Luft, der Glaube bei den Klagenfurtern an die große Sensation ist spürbar. Einzig Pech und Unvermögen im Torabschluss verhindern ein mittlerweile verdientes 1:1.

Bundesligist rettet sich ins Viertelfinale

Mit zunehmender Spieldauer erhöhen die Heimischen das Risiko, setzen auf geballte Offensivkraft. Daraus eröffnen sich aussichtsreiche Konterchancen für die Rieder. Ein Gartler-Stangenschuss (69.) und ein brandgefährlicher Zulj-Freistoß (77.) sorgen beinahe für die Entscheidung. In den Schlussminuten erleben die Zuschauer einen wahren Fußballkrimi, der SAK versucht mit allen Mitteln, sich in die Verlängerung zu retten. Bereits in der Nachspielzeit haben die Kärntner die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich am Fuß, Triplat und Dlopst scheitern jedoch am glänzend reagierenden Thomas Gebauer. Der Bundesligist rettet sich in einer nervenaufreibenden Cup-Begegnung ins Viertelfinale, während der SAK haarscharf an der großen Sensation vorbeischrammt.

Christoph Gaigg