Vorwärts Steyr kann's auch ohne Djokic!

Die Rollen zwischen diesen beiden Mannschaften waren schon vor dem Spiel klar verteilt. Da der SK Vorwärts Steyr, aktuell Tabellendritter der Regionallige Mitte, zuhause als enorm stark und beinahe unbezwingbar gilt, rechneten sich die RZ Pellets WAC Amateure zwar Chancen auf Punkte, aber nur geringe auf einen Sieg aus. Dennoch begannen die Kärntner gegen die Ketelaer-Elf stark, ließen vorerst die Offensive der Steyrer, die erneut ohne Toptorjäger Rade Djokic antreten musste, nicht zur Entfaltung kommen. Schlussendlich setzte sich aber der Favorit durch, feiert mit einem deutlichen 4:1-Heimsieg die Rückkehr in die Erfolgsspur.

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Keine Tore in Halbzeit eins

Mut machen konnten den Wolfsbergern rund um Kapitän Patrick Pfennich neben einer nur äußerst knappen Niederlage im Herbst auch die letzten Ergebnisse der Steyrer gegen Gleichgesinnte. Denn sowohl die Sturm Graz Amateure als auch die SPG FC Pasching/LASK Juniors konnten gegen den SKV drei Punkte einfahren, Letztgenannte beendeten vor vier Runden die Heimserie des Traditionsvereins mit einem tollen 2:0-Auswärtssieg. Marcel Ketelaer konnte nach langer Verletzungspause erstmals Neuzugang Bruno Pralas aufbieten, der Ex-Sierninger nahm zunächst auf der Bank Platz. Die Gäste begannen druckvoll und respektlos. Weitschüsse von Daniel Rechberger (2.) und Christoph Cemernjak (4.) fanden aber den Weg ins Ziel nicht. Nach einer schön herausgespielten Aktion über rechts entstand kurz darauf die erste Gelegenheit für die Heimischen. Alexander Danninger fasste sich ein Herz, an seinem Schuss aus 22 Metern war aber WAC-Torhüter Marko Soldo noch mit Fingerspitzen dran (7.). Der sehr auffällige David Peham im Angriff der Steyrer versuchte sich immer wieder mit Distanzschüssen, doch meist war Soldo zur Stelle und hielt die Null fest. Nach Ballverlust im Aufbauspiel der Gäste wurde Peham kurz darauf schön eingesetzt, doch der etatmäßige Djokic-Ersatz scheiterte mit der bislang besten Chance des Spiels erneut am glänzend reagierenden Soldo (17.). Zwei Chancen der Wolfsberger nach rund 25 Minuten durch Kopfbälle von Attila Simon und Rechberger (21.; 23.) führten ebenso nicht zum Torerfolg wie ein Versuch von Kevin Padilla auf der anderen Seite. Wieder bewies der 18-Jährige Torhüter sein Talent, wehrte nach Flanke von Peham super mit dem Fuß ab (35.). So blieb es beim 0:0 zur Pause.

Video vom 3:1

Tor 3:1 Vorwärts Steyr 88

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Vorwärts dreht das Spiel

Nur zwei Minuten nach der Pause dann die kalte Dusche für die Gastgeber. Weite Flanke von links in den Strafraum, dort bewachte niemand den heranstürmenden Christoph Rabitsch. Per Volley netzte der Mittelfeldspieler eiskalt ein (47.). In den nächsten Minuten drängten die Hausherren auf den Ausgleich. Wieder war es Peham, der sich in Szene setzen konnte, wieder war es Soldo, der den Torerfolg vereitelte. In der 66. Spielminute war es dann Manuel Martic, der den ersten Treffer für den SKV besorgte. Aus gut 30 Metern nimmt der Abräumer Maß, erwischt den Torhüter am falschen Fuß und traf zum 1:1 (66.). Nach wunderschönem Zusammenspiel zwischen Thomas Krammer und Martic und der darauffolgenden Flanke des 14ers kam Dragan Dimic an den Ball. Der fackelte nicht lang, zog zur erstmaligen Führung für Vorwärts ab (69.) - der Doppelschlag war perfekt, das Spiel gedreht. Danach warfen die Gäste noch einmal alles nach vorne, versuchten es immer wieder durch gefährliche lange Bälle in den Sechzehnmeterraum. Nach einem solchen war es der eingewechselte Michael Otti, der Reinhard Großalber im Tor der Heimelf prüfte (82.). Ausgerechnet ein Patzer des ansonsten überragend agierenden Marko Soldo entschied dann diese Partie. Nach einem Rückpass vertändelte das Torhütertalent den Ball, David Peham nahm ihm das Spielgerät ab und nutzte die Gelegenheit eiskalt zum 3:1 (88.). Obwohl sich Großalber noch einmal auszeichnen musste, war das Spiel für die Jungwölfe danach gelaufen. Und Dimic setzte mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend noch einen drauf: Nach einem Konter legte Mehmetemin Güngör uneigennützig auf, Dimic hatte keine Mühe mehr, den 4:1-Endstand herzustellen (92.).

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SK Vorwärts Steyr : RZ Pellets WAC Amateure 4:1 (0:0)

Vorwärtsstadion Steyr, 700 Zuschauer, SR Gottfried Schuiki

Torfolge: 0:1 (48.) Christoph Rabitsch, 1:1 (66.) Manuel Martic, 2:1 (69.) Dragan Dimic, 3:1 (88.) David Peham, 4:1 (92.) Dragan Dimic

Stimmen zum Spiel:

Marcel Ketelaer, Trainer SK Vorwärts Steyr: "Ich glaube, dass wir als absolut verdienter Sieger vom Platz gegangen sind. Wir haben von Anfang an probiert, die Initiative zu ergreifen und nach vorne zu spielen. Heute haben wir auf den Außenpositionen etwas umgestellt, mit Krammer und Staudecker zwei positionsgetreue und schnelle Spieler eingesetzt. Dadurch und auch durch die Mitte, über Martic und Dimic, haben wir das Spiel gut gestalten können."

Harald Tatschl, Trainer WAC Amateure: "In der ersten Halbzeit waren wir nicht so gut im Spiel, Steyr war besser. Danach haben wir besser in die Partie gefunden, auch das Tor gemacht. Der Ausgleich war dann sehr unglücklich, auch das 1:2 nach einem Stellungsfehler hätte nicht sein müssen. Drei Chancen auf das 2:2 haben wir dann nicht nutzen können. Meiner Meinung ist dem dritten Tor der Steyrer ein klares Stürmerfoul vorangegangen."

Die Besten: Michael Popp, David Peham, Manuel Martic bzw. Christoph Rabitsch, Maximilian Ritscher

 

Fotos: Harald Dostal