Nach dem Rücktritt von Trainer René Poms beim DSV Leoben herrscht beim obersteirischen Traditionsverein Chaos. Jetzt haben sich auch der gesamte Trainerstab und der sportliche Leiter verabschiedet. Beim Verein ist man enttäuscht und schockiert zugleich und schiebt Poms die Schuld zu. Jetzt packt der Ex-Coach aus...

poms rene ripu

Wie der Verein in einer Aussendung verkündet hat, hat der Ex-Coach sein Trainerteam dazu motiviert, den Verein zu verlassen. So schreibt der DSV auf seiner Facebookseite: "Wie viele wissen, ist das Fußballgeschäft leider manchmal sehr schnelllebig. Zu einem sehr unüblichen Zeitpunkt, nur knapp 48 Stunden vor dem Topspiel in der 2. Liga, bittet Cheftrainer Poms um seine Freistellung und bringt damit die Vereinsführung und auch die Kampfmannschaft in eine sehr herausfordernde Situation. Des Weiteren haben sich auch der Sportdirektor, der Co-Trainer (voraussichtlich bis Ende der Saison), der Videoanalyst und der Torwarttrainer dazu entschieden, nicht mehr mit dem DSV Leoben weiterzuarbeiten, sondern mit Herrn Poms zusammen den Verein zu verlassen. Der gebürtige Leobener Ex-Cheftrainer, welcher erst vor rund 7 Monaten vom AMS Camp zum Verein gestoßen war, motiviert den eigenständig vom Club zusammengestellten Stab ihm zu folgen."

Geschäftsführer Sport Mag. Andreas Hämmerle:

“Dies ist für den Verein natürlich zu akzeptieren, stellt uns allerdings wieder einmal vor eine neue Herausforderung. Ich habe so eine Art und Weise des Vorgehens in solch einem Zusammenhang noch nie erlebt. Um ehrlich zu sein, bin ich schockiert. Wir als DSV Familie sind davon überzeugt, dass wir auch diese neu aufgelegte Hürde gemeinsam bewältigen werden!“

Obmann Mario Bichler:

"Das ist eine geplante Aktion und das zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt. Trainer Carsten Jancker hat aber die echte DSV-DNA. Der DSV Leoben wird auch aus dieser Situation stärker denn je hervorgehen!"

Wir haben René Poms am Telefon erreicht und auch er hat etwas dazu zu sagen:

"Ich habe niemanden aufgefordert, den Verein zu verlassen. Die sind freiwillig gegangen. Wenn man in der Halbzeit zum Cup-Halbfinale vom Obmann eine Nachricht bekommt, in der steht, dass man in drei Wochen zwei Titel austrainiert hat und der Obmann einen von der Tribüne aus verbal beleidigt ("Jetzt schmeiß ich die Sau raus"), wie soll man da noch die Mannschaft motivieren?"

Diese verbale Entgleisung und das SMS sollen das Fass dann zum Überlaufen gebracht haben. Außerdem soll es auch schon nach der Niederlage gegen die Vienna zu einigen lautstarken Beleidigungen und Ansagen in Richtung Spieler und Trainer unter der Gürtellinie gekommen sein.

So bleibt nur zu hoffen, dass mit dem neuen "alten" Coach Carsten Jancker wieder Ruhe einkehrt und sich auch die sportlichen Erfolge wieder einstellen werden.

 

Foto: RIPU Sportfotos