Beim ATSV Stadl-Paura kann niemand mit der abgelaufenen Regionalliga Mitte Saison, die man auf dem vorletzten Tabellenplatz beendete, zufrieden sein. Dies nahm man bei den Stadlingern zum Anlass, den Verein zur kommenden Saison neu aufzustellen: Der Kader-Umbruch soll unter anderem die Mannschaft verjüngen und die Anzahl der Spieler reduzieren. Mit Neo-Coach Markus Waldl soll außerdem ein neuer, starker Mann an der Außenlinie die taktischen und sportlichen Geschicke der Oberösterreicher leiten. Ligaportal sprach mit dem Trainer über die abgelaufene und die kommende Saison.
Obwohl der neue Trainer des ATSV beim Ausgang der vergangenen Saison keine Rolle gespielt hat, reflektiert Waldl die abgelaufene Saison selbstkritisch, die seiner Meinung nach auf vielen Ebenen nicht optimal verlaufen ist: "Mit dem Gesamtpaket kann man nicht so richtig zufrieden sein. Es herrschte nicht so richtig gute Stimmung und auch die Kaderzusammenstellung hat nicht so hundertprozentig funktioniert." Eines der auftretenden Probleme sei dabei die Vielzahl an gesprochenen Sprachen und die Mischung aus vielen, verschiedenen Nationalitäten im Kader gewesen, welches die Kommunikation auf und neben dem Platz erschwerte. Dies soll mit der neuen Ausrichtung anders werden, wie Waldl betont: "Wir wollen - so gut es geht - deutschsprachige Spieler integrieren. Wir wollen eine Mischung aus wirklichen Führungsspielern und jungen, dynamischen Spielern aus der Region. Bisher ist und das sehr gut gelungen, denn wir haben eine Klasse Truppe." Die Testspielergebnisse bestätigen das bisher, doch die kurze Sommerpause zwingt den neu zusammengewürfelten Kader auch dazu, die Integration der Neuzgänge schnell voranzutreiben. Doch auch hierfür haben die ATSV-Verantwortlichen eine Lösung: "Wir sind ab morgen bis Sonntag im Kurztrainingslager in Kärnten. Dort werden wir neben taktischen Maßnahmen auch das Team Buildung vorantreiben."
Insgesamt 10 Zugänge und 13 Abgänge stehen bisher zu Buche - grundsätzlich sind die Transferaktivitäten damit beendet, doch vielleicht müssen die Stadlinger doch noch einmal am Transfermarkt zuschlagen: "Leider Gottes hat sich unser spanischer Legionär in einem der Testspiele einen Kreuzbandriss zugezogen. Für ihn ist die Saison gelaufen. Vielleicht holen wir noch einen Stürmer." Aufgrund des positiven Eindrucks, den die Mannschaft in der Vorbereitung abgegeben hat, formuliert man auch in die Stadl-Paura realistische Ziele für die kommende Saison: "Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Ich glaube aber auch, dass ein einstelliger Tabellenplatz zwischen Platz 7 oder 8 und 10 möglich ist." Doch die Platzierung ist nicht das Ausschlaggebende, wie Waldl betont: "Wir wollen eine stabile Saison spielen und wieder andere Werte vermitteln - als geschlossene Einheit auftreten, mit Spaß und mehr Vereinsleben." Einfach wird dieses Ziel sicher nicht, denn auch Waldl glaubt an die Ausgeglichenheit der Liga: "In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Das gilt auch für uns. Ich sehe die Liga ausgeglichener als letztes Jahr. Ich gebe aber ungern Prognosen ab." Der Pflichtspielauftakt in die Saison 18/19 hat es in sich: In der 1. Runde des ÖFB-Cups kommt es zum OÖ-Derby mit Zweitligist BW Linz - hier treffen zwei Vereine aufeinander, die sich gut kennen: "Ein absolutes Top-Los für uns. Das wird eine Highlight-Geschichte mit über 1000 Zusehern. Wir werden uns nicht verkriechen und dem Favoriten 90 Minuten alles abverlangen."
Geschrieben von Pascal Stegemann