Saisonausblick Teil 11 - SV M&R Feldkirchen

Lediglich ein Jahr brauchte der SV M&R Feldkirchen für Rückkehr und den sofortigen Wiederaufstieg in die Regionalliga Mitte. Nach dem Karriereende der beiden Routiniers Auron Miloti und Robert Micheu, der sich nun voll und ganz auf die Arbeit als Coach der Tiebelstädter konzentriert, gehen die Kärntner mit einer blutjungen Mannschaft, deren Durchschnittsalter knapp unter 20 Jahre beträgt, in die in rund einer Woche beginnenden Saison. Bezeichnend dafür ist die Tatsache, dass der 26-jährige Verteidiger David Hebenstreit der "älteste Spieler" im Kader der Feldkirchner ist. liga3.at sprach mit Coach Robert Micheu über den Umbruch zur richtigen Zeit, Spieler die die Leaderrolle übernehmen sollen und warum ein Comeback von Miloti und ihm auch in Ausnahmefällen definitiv ausgeschlossen ist.

 

feldkirchen Goalieliga3.at: In einem wahren Herzschlagfinale gelang in der letzten Runde der Meistertitel und somit der sofortige Wiederaufstieg in die wohl attraktivste Regionalliga Mitte aller Zeiten. Wie groß ist die Vorfreude in Feldkirchen?

Robert Micheu: "Die Vorfreude ist natürlich vorhanden. Die Regionalliga Mitte ist von den Vereinen und den Spielern fast attraktiver als die Erste Liga. Ich denke, dass die Qualität so hoch wie nie ist und meiner jungen Truppe dadurch natürlich eine sehr schwierige Saison ins Haus steht."

liga3.at: Sie sprechen es an. Ihre Mannschaft ist, nachdem mit Ihnen und Auron Miloti zwei Routiniers die Schuhe an den Nagel gehängt haben, eine blutjunge und weist ein Durchschnittsalter von nicht einmal 20 Jahren auf. Wie kann man die fehlende Erfahrung kompensieren?

Robert Micheu: "So schnell geht das nicht. Ich denke, dass der Augenblick gut war, um diesen Schnitt zu wagen, da heuer keiner von uns etwas erwartet. Die Regionalliga ist eine gute Liga, um Erfahrung zu sammeln und sich weiterzuentwickln, da ist der Lerneffekt sicherlich um einiges größer als in der Kärntnerliga. Wir wollen richtig guten Fußball spielen, uns weiterentwickeln, eine kompakte Einheit werden und ob es am Ende reicht, wird man sehen."

Feldkirchen Wernigliga3.at: Auch die fünf Neuerwerbungen verkörpern die junge Welle. Inwieweit können Sie weiterhelfen?

Robert Micheu: "Sie passen optimal in unsere Philosophie und sind einem guten Zustand zu uns gewechselt. Da wir ohnehin eine sehr junge Truppe sind, hat die Integration der Neuzugänge sehr schnell und gut geklappt. Nun liegt es an ihnen sich für ein Stammleiberl zu bewerben."

liga3.at: Defensivmann David Hebenstreit ist mit 26 Jahren der älteste Akteur im Kader. Dann kommen schon Kapitän Matthias Regal und Keeper Hans-Joachim Thamer, die mit 23 in Feldkirchen ebenfalls schon zu den "Routiniers" zählen. Wem trauen Sie zu die Leaderrolle zu übernehmen?

Robert Micheu: "Da denke ich in erster Linie an unseren Captain Matthias Regal, der schon seit sieben Jahren sein Fixleiberl in Feldkirchen hat und in dieser Saison als Führungsspieler vorangehen muss. Auch von unserem Goalie Thamer erwarte ich mir Ähnliches. Er muss seine Vorderleute dirigieren, noch mehr reden."

liga3.at: Selbst wenn alle Stricke reißen sollten, ist ein Comeback von Auron Miloti und Ihnen ausgeschlossen...

Robert Micheu: "Das ist richtig! Wir haben uns beide bei meinem Stammverein in Globasnitz angemeldet, was auch ein rein theoretisch ein Comeback unmöglich macht. Wir wollten verhindern, dass die Leute nach zwei, drei Niederlagen herkommen und sagen wir brauchen den Micheu oder Feldkirchen Huberden Miloti. Die Mannschaft soll sich weiterentwickeln und ihren Weg gehen. Der ist ihr auch ohne uns beide zuzutrauen! Auron und ich sehen unsere Zukunft im Trainergeschäft und haben die aktive Karriere in Feldkirchen beendet. Da wird nichts mehr dran ändern."

liga3.at: Wie soll das Saisonziel definiert werden?

Robert Micheu: "Mir ist wichtig, dass sich die Burschen weiterentwickeln und wir richtig guten Fußball spielen. Ob das dann für den Klassenerhalt reicht, wird sich weisen. Wir sind vor zwei Jahren als Drittletzter abgestiegen, weil Gratkorn aus der Ersten Liga abgestiegen ist, heuer dann die Geschichte mit dem Lizenzentzug beim LASK. Am Ende kommen so viele Komponenten zusammen, die nicht von uns beeinflussbar sind. Wenn wir unser gesamtes Leistungspotential abrufen und Vollgas geben, werden wir sicher einige Überraschungen landen."

liga3.at: Zum Abschluss: Wir lautet Ihr Meistertipp für die kommende Saison?

Robert Micheu: "Es wird irrsinnig hart vorne zugehen. Der GAK, Pasching, Austria Klagenfurt alle werden eine sehr gute Rolle spielen, doch mein Bauchgefühl sagt mir, dass es der LASK wird. Ich habe in den 90iger-Jahren selber beim LASK in einer schwierigen Phase mit viel Unruhe gespielt, was in der Mannschaft aber einen besonderen Zusammenhalt und Spirit bewirkt hat. Ähnlich ist die Situation auch heuer. Mit Karl Daxbacher haben die Linzer auch einen Top-Trainer. Ihm ist es zuzutrauen, dieses Husarenstück zu schaffen."

Fotos + Foto-Slide: KUESS

von Marco Wolfsberger


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