Wirbel beim VSV! Vorwürfe nach Rücktritten von Trainer und Sportchef

villacher svEs geht drunter und drüber beim etoxx VSV. Am gestrigen Montag nahm Trainer Günter Kronsteiner ein Angebot aus Amerika an, gab seinen Rücktritt bekannt. Heute tut es ihm Neo-Sportchef Goran Lucic, der sein Amt erst vor wenigen Monaten angetreten hatte, gleich. Auf Grund von internen Machtkämpfen und Gruppenbildungen, wie er betont. Obmann Eduard Gattringer hält dagegen. Lucic habe seinen Auftrag verfehlt, erklärt er.

Lucic: "Bin nicht interessiert an Machtkämpfen" 

Mitte April übernahm Goran Lucic das Amt des Sportlichen Leiters bei den Villachern. Am heutigen Montag ist seine Ära nach kurzer Zeit wieder beendet. Der 37-Jährige gibt seinen Rücktritt bekannt - einen Tag, nachdem auch Trainer Kronsteiner einen Schlussstrich zog. Während der Übungsleiter ein Angebot aus Amerika annahm, hat das Aus von Lucic andere Gründe. "Es gab Gruppenbildungen im Verein. Ich wurde von Egon Putzi geholt, der Veranwortliche ist aber Günther Kunz. Die Chemie war nicht die beste, ich bin aber nicht interessiert an Machtkämpfen. Es kann nur funktionieren, wenn man gemeinsam arbeitet. Ich will keine Schmutzwäsche waschen, aber ich sehe hier keine Zukunft mehr. Ich stehe für Transparenz und Geradlinigkeit, möchte etwas bewegen. Allerdings werde ich von einer Seite nicht gewünscht", erklärt Goran Lucic die Beweggründe für den Rücktritt. Den Ex-Coach nimmt er von seiner Kritik aus. Kronsteiner sei ein Top-Trainer, zudem er einen sehr guten Draht gehabt hätte, so Lucic. 

Obmann Gattringer: "Er hat seinen Auftrag verfehlt" 

Obmann Eduard Gattringer will von Gruppenbildungen und Machtkämpfen nichts wissen, weist die Vorwürfe entschieden zurück. "Trainer Kronsteiner hat ein Angebot bekommen und es angenommen. Lucic war ihm verbunden und ist ebenfalls zurückgetreten", so der Funktionär. "Scheidenden soll man nichts in den Weg legen, es werden dann immer alle möglichen Ausreden gesucht. Fakt ist, dass er einen Auftrag hatte, eine junge Mannschaft zusammenzustellen. Das hat er nicht geschafft. Es ist nicht so, als hätte es kein Ziel gegeben. Aber er hat den Auftrag verfehlt", nimmt sich Gattringer kein Blatt vor den Mund. 

"Altlasten wurden nicht bezahlt"

Lucic sieht die Sache völlig anders. Er verweist auf die Schwierigkeit, eine Mannschaft zusammenzustellen, "wenn man nicht weiß, wie das Budget ausschaut." Der nunmehrige Ex-Sportchef geht noch einen Schritt weiter: "Sieben bis acht Spieler haben mir bereits fix zugesagt, von vier bis fünf hatte ich eine mündliche Zusage. Diese Spieler wurden aber immer wieder vertröstet. Es hieß, die ausstehenden Altlasten würden bis Freitag erledigt werden, was aber nicht passiert ist. Drei bis vier Routiniers haben dann eine Absage erteilt." Unter anderem betreffe das die Akteure Steiner, Isopp oder auch Prawda. Mit ihnen sei er bereits im Wort gewesen, nun befänden sie sich aber auf Vereinssuche.

Neuer Trainer in den nächsten Tagen 

Obmann Gattringer betont dagegen, bereits des Öfteren darauf hingewiesen zu haben, dass der Verein abspecken müsse. "Das wollen aber gewisse Leute nicht akzeptieren", so Gattringer. Für die Zukunft des Klubs macht er sich keine Sorgen. Ziel sei, eine junge Mannschaft für die Regionalliga zusammenzustellen, stellt er klar. Ein neuer Trainer soll in den kommenden Tagen gefunden und präsentiert werden. Viel Zeit, wieder Ruhe in den Verein zu bringen bleibt allerdings nicht. Bereits in anderthalb Wochen wartet das Erstrundenspiel im ÖFB Cup gegen den WSG Wattens.

Christoph Gaigg