Spiel der Runde 6: SC Weiz gegen Annabichler SV - Duell der Sieglosen

Auf dem Papier war für beide Mannschaften die Ausgangslage vor der Saison 2015/16 in der Regionalliga Mitte - powered by club-bodytec.at - klar. Während man beim Annabichler SV sofort alle Ziele auf Klassenerhalt programmierte, hatten einige den SC Sparkasse Weiz dick auf der Rechnung für den Meistertitel. Denn die Elf von Neo-Trainer Gregor Pötscher spielte eine hervorragende erste Spielzeit als Aufsteiger, hat sich zudem gut verstärkt und war damit heiß auf die nächsten Erfolge. Dazu hätte aber schon zu Beginn der Saison ein Erfolgslauf starten müssen - und der blieb aus. Im sechsten Saisonspiel am Freitag, 19 Uhr, soll für beide Teams nun endlich der erste Sieg her.

Weckruf für die Defensivreihen

Treffen diese Mannschaften aufeinander, so kommt es zu einer Premiere. Da der ASV zum ersten Mal drittklassig spielt, hat es diese Begegnung noch nie gegeben. Dadurch ergibt sich eine umso spannendere Ausgangslage, die die Trainer Dietmar Thuller und Gregor Pötscher vor neue Herausforderungen stellt. Im Mittelpunkt beider Formationen muss auf jeden Fall die Defensive stehen. In der Vorsaison noch mit 41 Gegentreffern das fünftbeste Team, stellt man aktuell mit 13 Negativerlebnissen gemeinsam mit zwei weiteren Vereinen die zweitschlechteste Abwehr. Dahinter fällt nur der Annabichler SV, gemeinsam mit dem SV Lafnitz. Dabei schmerzte den Kärntnern vor allem die 5:0-Niederlage bei den Sturm Graz Amateuren, wo mit Sicherheit Schwächen in der Dynamik und im schnellen Umschaltspiel ausgemacht wurden. In den letzten Partien gelang das deutlich besser, hielt man jeweils lange Zeit mit dem Gegner mit, um schlussendlich doch mit leeren Händen dazustehen.

Auf Sieg programmiert

Hoffnung gibt beiden Seiten möglicherweise das jeweilige Weiterkommen im Landescup. In souveräner Manier zog man in die nächste Runde ein. Weil dabei jedoch vor allem beim ASV kaum Spieler geschont wurden, könnte auch die Fitness eine große Rolle spielen. Matthias Dollinger und Co. werden aber wieder einmal alles in die Presche werfen, um nicht wieder als Verlierer vom Platz zu gehen. Beim SC Weiz ist man sichtlich enttäuscht vom Saisonstart. Dennoch: Beim Heimspiel werden zahlreiche Fans hinter der Mannschaft stehen und sie zum ersten Dreipunkter peitschen.

friedl weiz

Gregor Pötscher, Trainer SC Sparkasse Weiz:

"Wir haben ein Heimspiel, das wir unbedingt gewinnen wollen. Aber auch Annabichl wird auf Punktgewinn spielen und uns dahingehend attackieren. Sie haben gefährliche Einzelspieler wie Matthias Dollinger und Almedin Hota, dazu insgesamt eine stabile Mannschaft. Es wird mit Sicherheit ein spannendes Spiel. Der bisherige Saisonverlauf war für uns etwas unglücklich, meist haben Kleinigkeiten die Spiele entschieden. Jetzt gilt es, die Unsicherheiten zu beseitigen. Es tut uns gut, dass wir im Steirercup gewonnen haben, daran wollen wir jetzt anknüpfen."

Wolfgang Boschitz, Koordinator Sport SC Sparkasse Weiz:

"Wir nehmen jeden Gegner ernst, egal, wo er in der Tabelle steht. Wir haben heuer das Glück nicht so auf unserer Seite, wie wir es vielleicht im Vorjahr manchmal hatten. Das war aber irgendwo absehbar, denn wir haben zwei Leistungsträger abgeben müssen, den Kader mit jungen Spielern ergänzt, und das braucht dann Zeit. Wir sind aber positiv, dass das Werkl bald wieder läuft. Natürlich haben wir uns über den Gegner erkundigt. Den ASV macht gefährlich, dass sie Aufsteiger sind und daher immer für Überraschungen gut sind. Sie werden sicherlich wieder aus einer sicheren Abwehr heraus agieren. Wir wollen auf keinen Fall am Ende des Tages am Tabellenende stehen. Markus Durlacher kehrt nach einer Fußverletzung zurück, außerdem wird Kevin Steiner nächste Woche wieder voll mittrainieren."

Dietmar Thuller, Trainer Annabichler SV:

"Die Ausgangslage ist völlig klar. Weiz ist ein Topklub, sie haben in den letzten zwei Jahren super Fußball gespielt, auch in der Regionalliga Mitte. Wir sind hingegen noch nicht richtig angekommen in der neuen Liga. Sie sind daher auch haushoher Favorit, wir fahren nach Weiz und schauen, was auf uns zukommt. Es wird ein schwieriges Spiel. Weiz ist holprig in die Saison gestartet, was mich überrascht, denn ich habe sie in den letzten Jahren immer verfolgt. Wir sind momentan gut im Zeitplan. Ich habe vor der Saison gesagt, dass wir Anfang September richtig da sein werden, nun ist erst Ende August. Es dauert eine Zeit, bis die Automatismen entstehen, wir sind außerdem noch ein bisschen untertrainiert. Bisher hatten wir auch ein bisschen Pech, Kleinigkeiten haben sich einfach summiert. Der Kader sieht aber gut aus, ich hoffe, dass wir ein Punkterl mitnehmen können."

Foto: Richard Purgstaller