3:3! Austria im Wechselbad der Gefühle

In einem an austria salzburg svDramatik fast nicht zu überbietenden Spiel  entführte Austria Salzburg einen Zähler aus Kufstein. Es war ein spannender Schlagabtausch, in dem die Violetten zwei Mal eine Führung aus der Hand gaben, in der 87. Minute sogar in Rückstand gerieten, eine Minute später durch einen Treffer von Marko Vujic aber doch noch den Punkt retteten. Nach vier Minuten Nachspielzeit mit zwei vergebenen Großchancen auf den Sieg lautete der Endstand des verrückten Duells 3:3.

Die Austria startet sehr konzentriert ins Spiel, hat von Beginn an mehr Spielanteile und lässt nicht viele Chancen der Kufsteiner zu. Mit Fortdauer der ersten Halbzeit nehmen die Salzburger immer mehr das Heft in die Hand, kommen in der 36. Minute auch verdient zum Führungstreffer. Marko Vujic tritt zum Freistoß an, trifft den Ball perfekt und lässt das gegnerische Netz zappeln. Kurz vor dem Pausenpfiff haben Klaus Märzendorfer und Vujic das 2:0 auf dem Fuß, beide finden aber in Keeper Thomas Entner ihren Meister. So kann Kufstein froh sein, mit nur einem Tor Rückstand in die Kabinen zu gehen.

Partie nimmt Fahrt auf

In der Pause nehmen sich die Austrianer vor, in der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff besonders konzentriert zu agieren, da es genau in dieser Phase in den letzten Spielen bittere Gegentreffer setzte. Die besagten 15 Minuten hält der Kasten von Alexander Trappl auch dicht, mit etwas Glück bringt Kufstein den austira kufsteinBall aber kurz danach im Tor unter. Nach einer Standardsituation verlängert Thomas Hartl mit dem Kopf, trifft unhaltbar ins lange Eck (62.). Die rund 600 Zuseher sehen somit den zu diesem Zeitpunkt überraschenden Ausgleich, die Partie nimmt fortan richtig Fahrt auf. Es entwickelt sich ein offener Schlagabtausch mit guten Möglichkeiten auf beiden Seiten. Nach einem Lattenschuss der Heimischen wird ein lehrbuchartiger Konter eingeleitet. Marko Vujic glänzt in dieser Aktion als Assistgeber, setzt Stürmerkollege Patrick Mayer optimal in Szene, der die Kugel im Hineinrutschen über die Linie befördert (67.).

Dramatische Schlussminuten

In der Folge vergibt die Elf von Gerhard Stöger wieder zwei Großchancen, anstatt die Führung auszubauen schafft Kufstein in der 78. Minute den erneuten Ausgleich. Nach einem unnötigen Ballverlust ist es Mathias Treichl, der die Heimelf jubeln lässt. Neun Minuten später kommt es noch dicker, nach einem weiteren Treichl-Treffer riecht es nach der nächsten Niederlage. Die Austria beweist aber große Moral, fast im Gegenzug sorgt Marko Vujic doch noch für einen versöhnlichen Abschluss der Partie. Bei einem Eckball in Minute 88 steht der Stürmer genau richtig, trifft zum viel umjubelten 3:3. In der vierminütigen Nachspielzeit sorgt Joker Bernhard Kletzl fast für eine weitere Wende zugunsten der Salzburger Austria, scheitert aber bei zwei „hundertprozentigen“ Chancen.

Stimme zum Spiel:

Gerhard Stöger (Trainer SV Austria Salzburg): „Als neutraler Beobachter sah man vor allem in der austria - kufsteinzweiten Halbzeit einen offenen Schlagabtausch, der zum Schluss Dramatik pur war. Für beide Mannschaften war es ein wichtiger Punkt fürs Mentale. Von unserer Seite her weiß man aber nicht, ob man sich freuen kann über das Unentschieden, oder aber zwei verlorenen Punkten nachtrauert. Man hätte kurz vor Schluss auch ohne Punkte dastehen können, aber im Endeffekt tut es mit den zwei Großchancen in der Nachspielzeit doch wieder doppelt weh, nicht mit einem vollen Erfolg nach Hause gefahren zu sein.“

von Andreas Rachersberger

Fotos: www.pressefoto-austria.at