Es war ein Paukenschlag einen Tag nach dem 2. Advent, als der FK Austria Wien am gestrigen Montag die Entlassung von Trainer Manfred Schmid bekanntgab und damit eine Welle an Reaktionen und zugleich Empörung bei den Fans der Favoritner auslöste. Nun äußerte sich FAK-Sportdirektor Manuel Ortlechner bei Sky Sport Austria zur Entlassung von Chefcoach Manfred Schmid. 

Gehen seit gestern getrennte Wege: Trainer Manfred Schmid (li.) und Sportdirektor Manfred Ortlechner.

"Entscheidung musste im Sinne der Austria gemacht werden"

Manuel Ortlechner: „Die Entscheidung war mehr als unangenehm. Wir haben gewusst, dass es ein Riesenerdbeben auslösen wird. Die Entscheidung musste jedoch im Sinne der Austria gemacht werden“.

Manfred Schmid übernahm als Nachfolger von Austria-Legende Peter Stöger, unter dem der 51-jährige Wiener bereits Co-Trainer war, die finanziell arg angeschlagene Austria im Sommer 2021 und erreichte in der Saison 2021/2022 am Ende einen hervorragenden 3. Platz sowie die Europa-League-Conference-League-Gruppenphase.

In der aktuellen Bundesliga-Saison blieben die Violetten trotz des Abzugs von drei Punkten noch in Reichweite auf die Top6, die zur Meistergruppe ab Mitte März 2023 berechtigt. Dennoch wurde der zum Saisoende auslaufende Vertrag mit Schmid nicht verlängert und erfolgte sogar die sofortige Trennung. „Wir haben miteinander ein Bauchwehgefühl entwickelt, weil wir gemerkt haben, wir denken auch zukünftig für die Austria sportlich in unterschiedliche Richtungen. Am Ende haben wir gemerkt, es geht sich nicht mehr aus“, begründet Ortlechner.

„Keine Ahnung, ob ich das hier überstehe“

Auf die Reaktionen samt negativem Echo der Fans und Öffentlichkeit sei Manuel Ortlechner Austria-Sportdirektor vorbereitet und beantwortete bis spät in die Nacht noch die zahlreichen Fragen in seinem Mail-Eingang. „Ich weiche keinen Interviews aus, ich weiche keinen Fans aus und keinem Sponsor aus. Ich versuche jedem das sachlich und nüchtern zu erklären, weil ich der Meinung bin, dass die Wissensstände, warum wir diese Entscheidung getroffen haben, so eklatant auseinandergehen. Ich kann es niemandem nachsehen, dass viele richtig sauer sind und sich fragen: ‚Warum machen die das jetzt?'“, so der FAK-Sportdirektor.

Der 42-jährige, in Ried im Innviertel geborene Ortlechner emotional: „Ich habe meine Familie darauf vorbereitet und gesagt, es wird wahrscheinlich auch für mich richtig unangenehm. Keine Ahnung, wie lange ich das hier mache. Keine Ahnung, ob ich das hier überstehe. Aber es musste im Sinne der Austria gemacht werden.“

Fotocredit: FAK