...zieht der FC Red Bull Salzburg in der ADMIRAL Bundesliga einsam oben seine Kreise. Österreichs Fußball-Flaggschiff ist auf Kurs 10. Meistertitel en suite. Diesmal vlt. nicht ganz so einsam, ist Sturm Graz den Roten Bullen doch eisern "auf den Fersen." Mit 6 Punkten Vorsprung überwintert die Jaissle-Elf (wie im Vorjahr mit 39 Zählern) dennoch per Polster, jedoch keinem Ruhekissen. Zumal die Punkteteilung im März folgt und die aufstrebenden Steirer gegen die erfolgsverwöhnten Mozartstädter im Herbst 5 von möglichen 6 Pkt. holten! Doch wehe, wenn Rote Bullen gereizt werden...siehe nachfolgendes HERBST-FAZIT.

DANKBAR! Statt Schweige-Minute eine Dankes-Minute vor dem Champions League-Heimspiel gegen den FC Chelsea London mit langanhaltendem rhytmischem Klatschen für Red Bull Gründer Didi Mateschitz, der neben vielen Verdiensten beim FC Red Bull Salzburg dem Klub die Champions League überhaupt ermöglichte. Visionär, Mäzen, Macher und große Persönlichkeit. Ohne ihn ständen Chefcoach Matthias Jaissle (li.) und sein Team sicher nicht dort...ein emotionaler Herbst für RBS!

Wehe, wenn die Roten Bullen gereizt werden...

Wir haben erst die 2. Runde und den 30. Juli 2022 geschrieben, als der FC Red Bull Salzburg im ersten Auswärtsspiel und ungewohnt früh in der Saison seine erste Niederlage kassiert. Im Top-Spiel und Duell Vizemeister kontra Meister in Graz-Liebenau. Es sollte die einzige Liga-Niederlage vor der Winterpause bleiben.

Wobei die nach personellem Umbruch (je 9 Zu- und Abgänge, darunter Leistungsträger wie Aaronson, Adeyemi, Camara, Junuzović, "Publikumsliebling" Kristensen, Onguéné, Vallci) im Sommer - wieder mal - neuformierte Mannschaft um Kapitän & Langzeit-Oberbulle Andreas Ulmer eine Reaktion & Antwort lieferte, die ihres gleiches sucht. Denn in den folgenden sieben Partien auf gegnerischem Terrain verbuchten die Salzburger das Maximum von 7 Siegen, respektive 21 Punkten. Wehe also, wenn die Roten Bullen gereizt werden. 

Doch bei aller Bullen-Power - insbesondere in der Fremde - wird diese Saison keine "gemahde Wiesn", zumal die Roten Bullen gerade auf eigener Wiese mal eine -relativ betrachtet - Durststrecke hatten. Zwar sind die Salzburger weiterhin inzwischen 34 Heimspielen ohne Niederlage mit dem Nimbus der Unbesiegbarkeit in der Red Bull Arena in Wals-Siezenheim ausgestattet, doch bei drei Remis in Serie gegen Rekordmeister SK Rapid, den wiedererstarkten Tabellendritten LASK und Vizemeister SK Sturm Graz wackelte in der "Fußball-Festung Salzburg" diese Fabelserie besonders gegen letztere beiden Teams heftig.

Insgesamt stehen für das Team um den jungen und stets abgeklärt wirkenden Matthias Jaissle - in dessen 2. Saison als RBS-Chefcoach - respektable 39 Punkte (33:9 Tore) zu Buche, die sich aus 12 Siegen, 3 (Heim-) Remis und nur 1 Niederlage ergaben. Zum Vorjahres-Vergleich: identisch...allerdings 35:11 Tore, doch mit 14 Toren wieder die gleiche Differenz. Diesmal wurden halt lediglich zwei Treffer weniger erzielt, doch auch kassiert.

KOMPETENT! Sei vielen Jahren ein Erfolgsduo: FC Red Bull Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund und -Geschäftsführer Stephan Reiter, in deren Ära 9 Meisterschaften in Serie plus 9 ÖFB-Cup-Titel (in 10 Jahren) errungen wurden.

Salzburger Spirit, enormes Energiefeld und viel Bullen-Power

Die Herbst-Reise der Roten Bullen ist - wieder Mal - eine einzige Erfolgsstory. Getrübt allerdings vom Ableben von Red Bull Gründer, Visionär, Mäzen und Macher Mateschitz. Der alles auf den Weg brachte und ein überaus bestelltes Feld hinterlässt.

Wobei die stets bescheiden und bodenständig gebliebenen Verantwortlichen insbesondere die wiederkehrenden Erfolge einzuordnen wissen und dass dies eben bei allem Salzburger Selbstverständnis keine Selbstverständlichkeit ist. Wurden doch mit Adeyemi, Aaronson, Camara, Publikums-Liebling Kristensen, Onguené wieder "geschliffene Rohdiamanten" aus der fußballerischen Talente-Produktionsstätte der Mozartstädter abgegeben. Doch die entstandene Lücke wurde - wieder mal - erstaunlich rasch gefüllt...fügten sich nahtlos Spieler wie Dedić, Diarra, Gourna-Douath, Kameri, Pavlović und Fernando, den allerdings im Herbst das Verletzungspech ereilte, ein.

Der unersättliche Erfolgshunger der Roten Bullen, diese spürbare Energie, die Mentalität, der Salzburger Spirit und natürlich jede Menge fußballerische Veranlagung und Potenzial verleihen dem Serienmeister Jahr für Jahr dieses phänomale Leistungvermögen. Und natürlich das außergewöhnliche Gespür mit geballter Fachkompetenz von Sportdirektor Christoph Freund und Geschäftsführer Stephan Reiter, die bei ihren Talente-Transfers wiederholt den "richtigen Riecher" haben. 

JUGEND FORSCHT...gilt beim FC Red Bull Salzburg nicht nur auf dem grünen Rasen, wo die Roten Bullen in der Champions League-Gruppenphase im Herbst von allen 32 Klubs den jüngsten Kader stellten, sondern auch auf den Rängen. Und an Vorbildern für die Jüngsten mangelt es beim Serienmeister sicher nicht.

25 Partien in 4 Monaten in 3 Bewerben, daher: Job-Sharing per Rotation 

Doch gehen wir die Herbstrunde nochmal chronologisch durch. Gegen den Vorjahres-Dritten FK Austria Wien wurde für den Titelverteidiger die neue Saison 2022/2023 am Freitag, den 22. Juli ´22, eröffnet und ein (standesgemäßer) 3:0-Heimsieg verbucht. Dann erwähnte 1:2-Niederlage bei Vizemeister SK Sturm Graz, worauf die Roten Bullen eine eindrucksvolle Reaktion zeigten...mit 6 Siegen en suite! Darunter ein 6:0-Kantersieg im Ländle bei Aufsteiger SC Austria Lustenau, dem die Jaissle-Elf an diesem 27. August die "Grenzen aufzeigte". Wobei den Vorarlbergern zugute gehalten werden darf, dass sie das Duell gegen den Favoriten mutig offensiv anlegten. 

Die Bullen bärenstark in diesen August-Wochen und bereits in Vorfreude auf die Champions League. 25 Pflichtpartien in 3 Wettbewerben binnen 4 Monaten veranlassten Chefcoach Matthias Jaissle demzufolge auch wiederholt zum personellen Rotieren. Auch eine Wachablösung auf der Linksverteidiger-Position zeichnet sich sukzessive ab. Erhielt der gelernte Innenverteidiger und Linksfuß Maximilian Wöber wiederholt den Vorzug vor dem mittlerweile 37-jährige Andreas Ulmer, der die "linke Seite" seit über einem Jahrzehnt bei den Salzburgern "gepachtet" hat. Der gebürtige Linzer ein wahres Phänomen, ein Musterprofi und "Gesicht der Salzburger". Neben der Position übernahm der 13 Jahre jüngere Wiener Wöber auch die Kapitänsbinde von Ulmer, wenn dieser nicht in der Startelf war.

Im September bis einschließlich 1. Oktober erwies sich im übrigen das 1:1 als Standard-Ergebnis der Roten Bullen. 2 Mal in der Champions League gegen Milan & Chelsea sowie in der Bundesliga gegen Rapid Wien & LASK. Doch bis auf ein weiteres Heim-Remis (0:0 vs. Sturm Graz) folgte in der Liga bis zur Winterpause eine respektable Siegesserie mit 5 Dreiern: 3:2 in Altach, 3:1 bei Austria Wien, 1:0 vs. TSV Hartberg, 2:1 beim WAC und 1:0 in Klagenfurt. 

"TUNNEL-BLICK"! Schweizer Präzisionsarbeit: Noah Okafor mit dem Salzburger Eröffnungs-Treffer in der Champions League-Gruppenphase im Herbst gegen den AC Milan. Erst das "Gurkerl" für den Gegenspieler, dann auch noch für Keeper... - ein ebenso wertvoller wie auch womöglich schönster Treffer von gesamt  wettbewerbsübergreifend 50 Pflichtspiel-Toren im Herbst (5 in der Champions League, 33 in der Bundesliga, 12 im ÖFB-Cup). 

Einziger österreichischer Klub noch auf "3 Hochzeiten tanzend"

National setzen die Roten Bullen eh bereits seit Jahren die "Benchmark". Auch in dieser wurden wettbewerbsübergreifend in Liga & ÖFB-Cup Siege en masse errungen. 15 aus 19 Partien (16 in der BL & 3 im ÖFB-Cup), dazu 3 Remis (alle daheim) und nur eben jene eine Niederlage zu Saisonbeginn in Runde 2 in Graz.

Und international überwintern die Salzburger ebenfalls einmal mehr. Was waren das wieder für Salzburger "Fußball-Festspiele" in der Champions League, wo sich der überragende Keeper Köhn, der den nächsten Sprung machte, und seine Vorderleute in einer starken Gruppe mit dem AC Milan, FC Chelsea London und Dinamo Zagreb absolut auf Augenhöhe befand und bis zum letzten Spieltag gar noch die Chance hatte, um wie im Vorjahr erneut ins Achtelfinale aufzusteigen. Doch bei diesem "Gruppen-Finale" in Mailand zahlte die jüngste Mannschaft der Königsklasse dann doch Lehrgeld und unterlag dem französischen Torjäger-Altmeister Giroud und dem AC Milan mit 0:4.

Beinahe Bullen schon wieder im CL-Achtelfinale - immerhin international überwinternd

Im Hinspiel in Wals-Siezenheim rangen die Roten Bullen dem aktuell Tabellenzweiten der Serie A und dreifachen Champions League-Gewinner (plus 4x Vorgänger-Bewerb Europapokal der Landesmeister) ein 1:1 ab. Gleiches auch in Runde 2 beim FC Chelsea London, dem Henkelpott-Gewinner von 2021. Dann ging die Elf von Coach Matthias Jaissle im Dinamo Zagreb-Doppel als Duell-Sieger hervor, gewann daheim 1:0 und spielte in Zagreb 1:1.

Damit lagen die Roten Bullen auf Kurs Aufstieg, ehe die zwei abschließenden Niederlagen des Underdogs gegen die Favoriten FC Chelsea (1:2 daheim) und beim AC Milan folgten.

Doch mit Rang 3 ist Salzburg international weiter dabei, satteln die Roten Bullen um auf die Europa League, wo es in der Zwischenrunde gegen keinen Geringeren wie den Conference League-Sieger AS Roma mit Coach José Mourinho geht (Do., 16. Februar in der Red Bull Arena; Do., 23.02. in Rom). Dem Serienmeister ist es auch vorrangig zu verdanken, dass Österreich in der UEFA-Jahreswertung weiterhin so gut dasteht.

Seriöse Salzburger mit ehrlichem Bekenntnis zur sportlichen Verpflichtung

2 Tage vor Heiligabend halten wir fest: was bescherte der FC Red Bull Salzburg wieder alles...! Man darf gespannt sein, was die Jaissle-Elf nach dem überaus erfolgreichen Jahr 2022 (Anm.: erstmals spielte mit den Roten Bullen ein österreichischer Klub im CL-Achtelfinale!) im neuen Jahr alles abliefern wird. Die seriösen Salzburger stehen im Fußball für das ehrliche Bekenntnis zur sportlichen Verpflichtung.

"AKROBAT Šeško"! Wie Keeper Köhn & Mittelfeldspieler Kjaergaard in allen 16 BL-Partien im Herbst dabei: Benjamin Šeško. Der 19-jährige, slowenische National-Stürmer (17 Einsätze, 5 Tore) wechselt für kolportierte 24 Mio. Euro zum Saisonende innerhalb der "Red Bull-Familie" zu RB Leipzig in die Deutsche Bundesliga. Der RBS-Mittelstürmer erzielte am 18. September gegen Rapid Wien (Endstand: 1:1) nach wenigen Sekunden auch das schnellste Salzburger Tor im Herbst.

Trio in allen 16 BL-Spielen dabei - in Tabelle wie Vorjahr 

Salzburgs Status Quo: Platz 1, 16 Spiele; 12S, 3U, 1N, 33:9 Tore, 39 Punkte. Vorjahr: Platz 1, 16 Spiele; 12S, 3U, 1N, 35:11 Tore, 39 Punkte).

HEIM: Platz 2, 8 Sp.; 5S, 3U, 0N, 12:3 Tore, 18 Pkt.; AUSWÄRTS: Platz 1, 8 Spiele, 7S, 0U, 1N, 21:6 Tore, 21 Punkte.

Restprogramm Grunddurchgang: SC Austria Lustenau (H), WSG Tirol (A), SV Guntamatic Ried (H), SK Rapid Wien (A), LASK (A), SCR Altach (H).

Eingesetzte Spieler: 26. Einsätze: Kjærgaard, Köhn, Šeško (je 16), N. Seiwald & Wöber (je 15), Okafor (14), Junior Adamu (13), Dedić & Sučić (je 12), Pavlović (11), Bernardo, Capaldo, Solet, Ulmer (je 10), Šimić (9), Fernando & Gourna-Douath (je 8), Diarra (7), Kameri, Koïta, Van der Brempt (je 6), Diambou (4), Agyekum & Piątkowski (je 3), Bernède (2), Baidoo (1).

Einwechslungen: Junior Adamu (7), Okafor, Šimić, Ulmer (je 6), Diarra & Koïta (je 5), Diambou, Kjærgaard, Šeško (je 4), Bernardo, Bernède, Gourna-Douath, Kameri, Sučić, Van der Brempt (je 2), Agyekum, Baidoo, Capaldo, Fernando, Pavlović, Piatkowski, N. Seiwald, Wöber (je 1). 

Tore: 33. Torschützen (12): Junior Adamu & Okafor (je 7), Šeško (5), Fernando (4), Capaldo & Kjærgaard (je 2), Diarra, Kameri, Koïta, Pavlović, Solet, Wöber (je 1). 

Rote Karte (1): Junior Adamu. Gelb-Rote Karten (2): Diambou & Pavlović. Gelbe Karten (29): Dedić (4), Solet & Sučić (je 3), Pavlović, Šimić, Wöber (je 2), Junior Adamu, Agyekum, Bernardo, Capaldo, Diambou, Diarra, Gourna-Douath, Kjærgaard, Köhn, Okafor, N. Seiwald, Šeško, Ulmer (je 1).

Sommer-Neuzugänge (9): Baidoo, Dedić, Diarra, Fernando, Gourna-Douath, Kameri, Mensah, Omoregie, Pavlović.

Sommer-Abgänge (9): Aaronson, Adeyemi, Camara, Forson, Junuzović, Kristensen, Mensah, Onguéné, Vallci.

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Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty