Es war der Knalleffekt am Wochenende in der ADMIRAL Bundesliga am Rande der 23. Runde, zugleich dem Auftakt im Playoff-Frühjahr: Markus Pink, Führender der BL-Torschützenliste (16), wechselt mit sofortiger Wirkung von Austria Klagenfurt nach China zu Shanghai Port, dem ehemaligen Klub von ÖFB-Teamstürmer Marko Arnautovic. Der 32-jährige Klagenfurter Pink hinterlässt derweil eine "große Lücke" bei den Kärntner Violetten. Zumindest was die Kapitäns-Binde betrifft, hat Cheftrainer Peter Pacult schnell einen Nachfolger gefunden.

Ist schnell fündig geworden in punkto Kapitän-Nachfolger für Markus Pink: Chefcoach Peter Pacult, für den es mit seinem neuen Kapitän Thorsten Mahrer beiderseits am Ostersonntag zum Ex-Klub SK Rapid Wien geht. Beide verfolgten den Meistergruppe-Playoff-Auftakt gegen RB Salzburg übrigens von der Tribüne aus.

Violetter Dauerbrenner zuletzt mit Zwangspause

Es handelt sich um den 33-jährigen Innenverteidiger Thorsten Mahrer. Der sich nach 22 Spielen und 1.980 Minuten in Serie am Rasen in der ADMIRAL Bundesliga zuletzt noch mit einer unliebsamen Rolle zu arrangieren hatte: Wegen einer Gelbsperre konnte der Abwehr-Chef gegen Spitzenreiter FC Red Bull Salzburg (0:3) am Sonntag nur als moralische Stütze mithelfen.

Vor dem Spiel und in der Halbzeit stand der Routinier, der bisher 88 Pflichtpartien für das Pacult-Team absolvierte (gesamt 178 BL-Einsätze für SV Mattersburg + Austria Klagenfurt), seinen Kollegen zur Seite, gab ihnen Tipps, sprach Mut zu und musste von der Tribüne mitansehen, wie der Auftakt in die Meisterrunde missglückte.

Doch am kommenden (Oster-)Sonntag (14.30 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER) bei seinem Jugend-Klub SK Rapid Wien, wo Thorsten Mahrer fußballerisch ausgebildet wurde, kehrt der 1,91 Meter große Innenverteidiger zurück und wird den Tabellensechsten im weiteren Verlauf der Saison als Kapitän anführen.

Der Austria-Leistungsträger, der im August 2020 von Bundesliga-Zwangsabsteiger SV Mattersburg zu den Kärntner Violetten kam, mit diesen sogleich in die ADMIRAL Bundesliga aufstieg und bei der Austria noch bis 30. Juni 2025 unter Vertrag steht, war bisher Stellvertreter von Markus Pink. Letzterer löste bekanntlich seinen Vertrag mit den Violetten auf und wird künftig für Shanghai Port FC in der Chinese Super League auf Torejagd gehen.

Nachfolgend sein letztes Interview:

 

Mahrer: "Macht mich stolz, Kapitän der Austria zu sein"

Mit dem Weggang von Markus Pink gilt es auch, die Hierarchie im Profikader neu zu ordnen. Thorsten Mahrer übernimmt fortan die Schleife, Christopher Cvetko rückt eine Position auf. Weil Mahrer gegen die Roten Bullen fehlte, ging der Mittelfeld-Mann im Duell mit den Salzburgern vorneweg.

Der Neo-Kapitän der Klagenfurter: „Es macht mich stolz, Kapitän der Austria zu sein. Das ist ein Zeichen der Anerkennung für die Leistungen, die ich bisher gezeigt habe, aber sicher auch für die Person, die ich bin. Was mein Verhalten angeht, wird sich allerdings nicht so viel ändern. Ich gehörte zuvor auch schon zu den Führungsspielern, war neben ‚Pinki‘ ein Ansprechpartner. Jetzt trage ich dazu noch die Binde. Ich denke eher, dass andere Jungs jetzt nachrücken und noch mehr Verantwortung übernehmen müssen."

Zum Auftakt in das obere Playoff bot das Team von Peter Pacult und Co-Trainer Martin Lassnig, der den Chefcoach wegen einer Gelb-Rot-Sperre an der Seitenlinie vertrat, dem Double-Gewinner und Spitzenreiter einen harten Kampf. Nachdem die Waidmannsdorfer im Verlauf der 1. Hälfte den Respekt ablegten, ergaben sich einige Möglichkeiten, die jedoch vergeben wurden. So fuhr der Top-Favorit souverän den Dreier ein.

"Ist weiterhin alles drin für uns"

„Die Leistung war in Ordnung, aber das ist leider zu wenig gegen eine Mannschaft wie Salzburg. Wir hatten in der 2. Halbzeit eine gute Phase, waren besser im Spiel, haben dann aber mit dem Elfmeter das 0:2 bekommen. Damit war der Deckel drauf. Das ist schade, aber letztlich ist es so, dass wir nur ein Spiel verloren haben und weiterhin alles drin ist für uns“, stellt Mahrer (Foto) fest.

Am Sonntag geht’s für die Kärntner in die Hauptstadt, in Hütteldorf kehren neben der Abwehr-Kante mit Mittelfeld-Regisseur Andy Irving und Flügelstürmer Florian Rieder zwei weitere Stammkräfte nach Sperren zurück. Zudem hatten Offensiv-Allrounder Fabian Miesenböck und Stürmer Jonas Arweiler gegen Salzburg als Joker ihr Comeback nach Verletzungspause gefeiert.

„Haben Rapid in dieser Saison schon mal geschlagen, in Wien sogar"

„Mit Rapid wartet der nächste große Gegner, das wird sicher ein cooles Match. Wir brauchen wieder Disziplin gegen den Ball, aber ich rechne auch damit, dass wir mehr Spielanteile haben werden und da müssen wir uns auf jeden Fall mehr zutrauen. Wir haben sie in dieser Saison schon einmal geschlagen, in Wien sogar, und es ist unser Ziel, das zu wiederholen. Allerdings ist es auch für Rapid ein wichtiges Spiel, daher stellen wir uns auf einen heißen Kampf ein“, blickt Mahrer auf die kommende Partie voraus.

Trainer Pacult hatte seiner Mannschaft nach dem Einzug in die Meisterrunde und dem damit verbundenen Klassenerhalt die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb zum Ziel gesetzt. 9 Runden vor Schluss hält die Austria Klagenfurt als Sechster bei 15 Punkten, hat lediglich einen Zähler Rückstand auf Rapid und auch der Rivale aus Wien-Favoriten ist nur zwei Punkte voraus. 

„Wir sind voll dabei im Rennen um Europa und spielen immer noch mit, weil sich weder Austria Wien noch Rapid absetzen konnten. Wir sind im Grunddurchgang aber gut damit gefahren, dass wir uns von Spiel zu Spiel konzentrieren und alles geben, um am Ende das Beste herauszuholen. So sollten wir es jetzt auch in der Meisterrunde halten und dann schauen wir einfach mal, was unter dem Strich stehen wird“, sagt Mahrer.

Fotocredit: Austria Klagenfurt/Kuess und GEPA-ADMIRAL