Der SC Austria Lustenau ist weiter im Frühjahrs-Flow, feiert den 4. Sieg in der ADMIRAL Bundesliga en suite und den "Derby-Triplepack" gegen den SCR Altach. Die Gastgeber sind nach dem 1:0-Heimsieg in dieser Saison weiter die klare Nr. 1 in Vorarlberg. Auffallend auch: bei den vergangenen 4 BL-Siegen en suite blieb Austria-Keeper Dominik Schierl 3 Mal ohne Gegentor und erzielten die Gastgeber erneut 1 Treffer nach Standardsituation. Und: 4 Mal 1:0 im Frühjahr - 4 Tore =  12 Punkte...! Das macht dem Aufsteiger so schnell keiner nach...nachfolgend STATEMENTS aus dem Lustenauer Lager - aus dem Altacher folgen zeitnah.

Bereits vor dem Ankick feierten die Gastgeber einen Erfolg: Austria-Identifikationsfigur Pius Grabher, der heute aus gesundheitlichen Gründen nicht im Kader war, hat seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bis 2024 verlängert. Zudem enthält der Kontrakt des 29-jährigen, gebürtigen Lustenauers eine Option für ein weiteres Jahr. In der laufenden Saison kommt der Mittelfeldspieler und Lustenauer Leistungsträger auf 22 Einsätze und absolvierte bislang 212 Pflichtspiele für Austria Lustenau (15 Tore, 25 Assists).

"Freue mich riesig, für den Verein weiterspielen zu dürfen"

Pius Grabher (SC Austria Lustenau) über...

seinen Ausfall: „Ich glaube man kann es sich vorstellen, wie es einem Sportler in so einer Situation geht. Wenn man im Derby als Lustenauer zusehen muss, tut es natürlich enorm weh. Im Endeffekt war es aber eine Entscheidung der Vernunft, weil noch viele wichtige Spiele bevorstehen. Es ist das Ziel, dass ich nächste Woche wieder auf dem Platz stehen und der Mannschaft helfen kann.“

…das vermeintliche Handspiel: „Ich muss ehrlich sagen, dass ich es von außen nicht gesehen habe. An der Reaktion unserer Spieler hat man dann gleich gemerkt, dass die Hand im Spiel ist. Wenn ich es so sehe, ist es eine 50/50 Entscheidung. Es ist keine klare Fehlentscheidung.“

seine Zukunft: „Ich kann es tatsächlich bestätigen. Wir hatten diese Woche noch finale Gespräche und es hat sich doch noch etwas hinausgezögert. Vorgestern haben wir den Entschluss gefasst, dass wir nochmal Eins plus Eins verlängern. Ich glaube jeder weiß, dass das mein Heimatverein ist.

Es war immer mein Traum, mit Austria Lustenau Bundesliga zu spielen, was jetzt so weit ist. Darum ist es mir umso leichter gefallen, hier nochmal zu verlängern, sodass ich hoffentlich noch sehr viele Spiele, wie dieses hier, erleben darf. Ich freue mich riesig, für den Verein weiterspielen zu dürfen.“

Matchwinner Adriel. Nach Darijo Grujcic vor einer Woche beim 1:0-Sieg in Hartberg erzielte diesmal auch der 25-jährige Brasilianer sein BL-Premierentor. Das dem Defensivakteur besonders zu gönnen ist, hatte Adriel Tadeu Ferreira da Silva (so sein kompletter Name) doch nach im vergangenen April beim Auswärtsspiel beim FC Blau-Weiß Linz erlittenen Schlüsselbeinbruch eine lange Leidenszeit hinter sich und kam erst am 12. März zum ersten BL-Startelf-Einsatz für Austria Lustenau. Mit Adriel in der Startelf gab es bisher 4 Siege.

„War Sieg gegen Altach, aber in 1. Linie sind es 3 Punkte für unser großes Ziel, nächstes Jahr wieder Bundesliga zu spielen"

Markus Mader (Cheftrainer SC Austria Lustenau) über...

...das Spiel (vor dem Ankick): „Schon in den letzten Tagen hat sich eine sehr große Vorfreude entwickelt. Es sind immer spezielle Spiele mit vielen Zuschauern. Der Name Derby sagt eigentlich eh schon alles. Wir freuen uns riesig auf das Spiel. Die letzten Spiele haben natürlich Selbstvertrauen gegeben. Das sollte man heute spüren.“

das Spiel (nach dem Abpfiff): „Derbys sind immer enge Spiele. Es war heute ein total ausgeglichenes Spiel. Es freut uns natürlich, dass wir das dritte Derby jetzt gewinnen. Ich muss es aber nochmal sagen, und da langweilige ich vielleicht jetzt jeden Fußballfan in Österreich – Es war ein Sieg gegen Altach, aber in erster Linie sind es drei Punkte für unser großes Ziel, im nächsten Jahr wieder in der Bundesliga spielen.“

…die Feierlichkeiten nach dem Derbysieg: „Ich musste jetzt ein Bier trinken, weil ich die Stimme ölen musste. Ich hatte einen etwas rauen Hals und das hat gutgetan. Ich glaube, dass es nicht bei dem einem bleibt. Wir gehen es gemütlich an. Das eine oder andere Bier darf und muss runter. Ich werde es genießen, genauso wie die Spieler es genießen werden.“

…die Tabellensituation: „Wir haben einen großen Schritt gemacht. Wir wussten auch vor dem Spiel, dass wir einen weiteren Schritt in die richtige Richtung machen können, wenn wir heute gewinnen. Das hat sich jetzt bewahrheitet. Wir sind überglücklich, dass wir drei Punkte haben. Zehn Punkte hören sich gut an, aber unser großes Ziel ist noch lange nicht geschafft. Nächstes Wochenende haben wir ein ganz schweres Heimspiel gegen den WAC vor der Brust. Da müssen wir wieder performen, sodass wir den nächsten Schritt machen.“

…die Vertragsverlängerung von Pius Grabher: „Pius ist ein Lustenauer Urgestein. Es freut uns alle extrem, dass er die nächste Saison bei uns spielt. Er hat sich die Vertragsverlängerung verdient, weil er mit super Leistungen dem Verein einfach keine andere Wahl lässt.“

…die Reservistenrolle von Matthias Maak: „Einerseits gibt es keinen triftigen Grund, etwas zu ändern. Andererseits, glaube ich, dass er Profi genug ist, um sich selbst einzuschätzen. Er hat jetzt länger nicht trainiert, ist erst seit einer Woche voll im Training. Wir sind sehr glücklich, dass er wieder fit ist. Für die Startaufstellung hat es noch nicht gereicht, aber in der Zukunft sind wir natürlich froh, dass wir wieder auf ihn zurückgreifen können.

„Dürfen uns nicht zufriedengeben"

Stefano Surdanovic (SC Austria Lustenau) über...

das Spiel (vor dem Ankick): „Es wird ein heißes, intensives Spiel und hoffentlich positiv für uns. Das Geheimnis ist glaube ich einfach, dass du alle Fähigkeiten der Spieler so gut wie möglich auf den Platz bekommst. Ich habe es jetzt schon zweimal miterleben dürfen. Zweimal haben wir gewonnen. Ich freue mich jetzt natürlich auf eine coole Stimmung, einen tollen Fight und hoffentlich einen dritten Sieg.“

das Spiel (nach dem Abpfiff): „Drei von Drei (Anm.: gewonnene Derbys in dieser Saison). Wir sind der perfekte Derbysieger. Wir haben es gut gemacht. Altach hat es viel über lange Bälle versucht und viele Fouls gezogen. Wir haben es gut in den Griff bekommen und dann auch einmal ein Tor durch einen Standard gemacht.

Es sieht jetzt natürlich sehr gut aus, aber wir dürfen uns nicht zufriedengeben. Wir müssen weitermachen, weil wir wissen, dass es auch sehr schnell nach unten gehen kann. Wie gesagt, wir freuen uns sehr über den Derbysieg und nächste Woche geht es weiter.“

„Glaube, sowas gibt es nicht oft"

Domenik Schierl (Torhüter SC Austria Lustenau) über...

…das Spiel: „Langweilig wird sowas nie. Jeder Derbysieg macht extrem Spaß. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Man muss erstmal drei Derbys hintereinander gewinnen, ich glaube sowas gibt es nicht so oft. Wie wir uns heute wieder reingehaut haben, war unglaublich. Ich bin einfach sprachlos von unserer Leistung und unglaublich stolz. Wir waren die bisschen bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen. Es wird eine schöne Feier und viel Spaß. Mehr kann ich nicht sagen, wir werden es sehen. Ich lasse mich treiben.“

Kampf um Klassenerhalt: „Wir spielen noch zweimal gegen Ried. Es ist jedes Spiel eng. Wir konzentrieren uns, dass wir die nächsten Spiele auch positiv bestreiten und was dann rauskommt, werden wir sehen. Momentan schaut es aber nicht so schlecht aus.“

Winter-Neuzugang Nemanja Motika wartet nach 8 BL-Einsätzen weiter auf sein Premierentor. Doch vlt. ist der 20-jährige, in Berlin geborene Serbe und Lustenauer Leihspieler von Roter Stern Belgrad ja nach Darijo Grujcic und Adriel der nächste beim Spitzenreiter der Quali-Gruppe, der in einer Woche gegen den WAC, wieder im Reichshofstadion, zum Matchwinner wird?

„Die Sauhunde haben es extrem gut gemacht“

Matthias Maak (SC Austria Lustenau) über...

den erneuten Derbysieg: „Die Stimmung ist überragend. Das einzige Manko ist, dass es bisher nichts zum Trinken gegeben hat, aber ich glaube, dass sich das schnell ändern wird. Es hat einen enormen Stellenwert. Dass wir das Derby dann dreimal gewinnen können, ist natürlich überragend. Wir haben aber ein großes Ziel vor Augen. Wir haben jetzt noch acht Spiele vor uns und da heißt es, Vollgas zu geben.“

…den weiteren Saisonverlauf: „10 Punkte sind natürlich ein enormer Vorsprung, aber sie sind auch wieder schnell verspielt. Man merkt glaube ich in den letzten Wochen, dass wir enorm konzentriert auftreten. Es stimmt mich sehr positiv. Wenn es so sein sollte, dass wir das Play-Off spielen, nehmen wir es natürlich gerne mit. Unser Fokus ist aber, dass wir im nächsten Jahr Bundesliga spielen. Darauf legen wir alles aus.“

seine Reservistenrolle: „Die Sauhunde (Anm. die Lustenauer Innenverteidiger) haben es wirklich gut gemacht in den drei Wochen, das muss ich schon sagen. Ich war ja auch eine Zeit lang weg. Natürlich hätte ich gerne gespielt, aber ich kann auch den Trainer verstehen. Die Jungs haben einen super Job gemacht in den vergangenen drei Wochen. Ich muss mich da dann selbst unterordnen, was ich auch gerne mache, wenn wir als Mannschaft gewinnen.“

„Hatte befürchtet, dass die Mannschaft vielleicht gar nicht bundesligatauglich ist"

Walter Kogler (Sky Experte) über...

das Spiel: „Ausschlaggebend war, dass Lustenau in der 1. Hälfte den Fight des Derbys voll angenommen hat. In der 2. Hälfte haben sie es dann geschafft, auch über die Basics hinaus spielerische Akzente zu setzen. Das Tor ist dann nach einer Standardsituation gefallen, aber die Lustenauer waren auch schon davor die Mannschaft, die näher dran war, in Führung zu gehen. Deshalb ist das Resultat letztendlich völlig verdient.“

SC Austria Lustenau: „Ganz ehrlich, ich hatte befürchtet, dass die Mannschaft vielleicht gar nicht bundesligatauglich ist. Wichtige Spieler haben die Mannschaft verlassen. Ein paar sind dann relativ spät dazugestoßen, aber es waren alles No-Names für die Bundesliga. Dass sich die Mannschaft aber so gut präsentiert und in den letzten Runden permanent gute Leistungen bietet, ist beachtlich und war nicht zu erwarten. Es ist natürlich dann leicht, über eine Mannschaft zu reden, die einen Lauf hat.

Dass es aber dazu kommt, bedarf es eine Mannschaft mit einem gewissen Talent, einer guten Struktur, einem guten Zusammenhalt. Sie haben die Rolle super angenommen. Sie haben gesagt, dass für sie nur zählt, Bundesliga zu spielen. Sie haben eine breite Brust bekommen und wissen, dass sie konkurrenzfähig sind. Wenn sie es schaffen, ihre Leistung zu bringen, sind sie für jede Mannschaft ein unangenehmer Gegner. Es greift dann und das Ergebnis sehen wir in Lustenau seit ein paar Wochen.“

Pius Grabher: „Er ist ein Spieler, der sich in den letzten Jahren enorm entwickelt hat. Er ist mittlerweile ein routinierter Spieler, der das Spiel lesen kann. Er hat seine Fähigkeiten enorm weiterentwickelt.“

SC Austria Lustenau – SCR Altach 1:0 (0:0)

Samstag, 08.04.2023, Reichshofstadion Lustenau, Z: 4.600, SR: Walter Altmann/Tirol

Tor: 1:0 Adriel (71.).

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

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Foto: GEPA/ADMIRAL und Austria Lustenau