"Ende gut, Austria gut". Nach 11 ADMIRAL Bundesliga-Spielen mit nur 1 Sieg (im Wiener Derby 3:1 vs. SK Rapid, 6U, 4N) gelang dem FK Austria Wien im letzten Match 2022/23 noch der höchste Saison-Sieg der gesamt 12 Dreier. Das 5:0 über den müden Aufsteiger SC Austria Lustenau, bei dem in der 4. Partie binnen 10 Tagen dann doch der Akku leer war, relativiert sich allerdings auch durch den frühen Ausschluss von Jean Hugonet (17. Min.). Der Knackpunkt im Spiel, der für die Wiener Violetten den "Weg nach Europa" frei machte. Nachfolgend Statements aus Lager der Veilchen, von den Vorarlbergern folgt separat. 

Sommer-Neuzugang Andreas Gruber erzielte das erste der 61 Bundesliga-Tore der Wiener Violetten in dieser Saison und auch das letzte!

"Hätte mir schon gewünscht, dass wir es seriöser zu Ende spielen"

FAK-Cheftrainer Michael Wimmer über...

das Spiel: „Mit dem 2:0, 3:0 war es entschieden. Ich hätte mir schon gewünscht, dass wir es seriöser zu Ende spielen und nicht mehr in einen Konter reinlaufen.“

…die rote Karte gegen Jean Hugonet: „Es ist vertretbar, aber ein kniffliges Ding.“

…die Ansprüche in der Qualifikation zur UEFA Europa Conference League: „Unser Anspruch ist es, immer die beste Leistung auf den Platz zu bringen. Wenn wir es schaffen, die beste Leistung zu bringen, dann hat man auch eine Chance. Natürlich ist es jetzt auch Losglück.“

seine Situation im Verein: „Ich habe von Anfang an gespürt, dass ich das Vertrauen habe von Jürgen Werner und Manuel Ortlechner. Das vereinfacht die Arbeit und gibt Selbstvertrauen bei der Arbeit.“

"Man darf nicht vergessen, sie haben 4 Spiele gehabt innerhalb von 10 Tagen"

FAK-Doppeltorschütze Manfred Fischer über...

das Spiel: „Ich bin einfach froh, dass das heute so über die Bühne gegangen ist. Nach der roten Karte und dem Tor war es dann vorbei bei ihnen. Man darf nicht vergessen, sie haben 4 Spiele gehabt innerhalb von 10 Tagen. Wir sind froh, dass wir es geschafft haben. Wir haben die Saison positiv abgeschlossen und das ist das Wichtigste.“

das Spiel nach der roten Karte gegen Jean Hugonet: „Sie schenken sich zwei, drei Meter nach hinten, wir haben viel mehr Räume bekommen und haben dann die Tore eiskalt gemacht. Das 2:0 war der komplette Todesstoß für sie.“

die Saison des FK Austria Wien: „Eine positive Saison. Eine Saison, die nicht einfach war. Wir haben einen Herbst gehabt, wo die Spieler überspielt waren, weil wir nicht durchwechseln konnten. Es war keine leichte Saison für Austria Wien, aber trotzdem denke ich, haben wir es gut gemacht.“

Machte im 4. Saison-Duell gegen seinen Ex-Klub Austria Lustenau dann doch noch sein Tor: Haris Tabakovic, der mit 18 Treffern am Ende in der Torschützenliste Rang 2 belegte hinter Torschützenkönig Guido Burgstaller vom SK Rapid (21).

"Frühe rote Karte hat uns in die Karten gespielt"

FAK-Top-Torjäger Haris Tabakovic über...

das Spiel: „Die frühe rote Karte hat uns in die Karten gespielt. Ich finde, dass wir mit den Chancen etwas leichtfertig umgegangen sind, aber am Ende waren sie auch müde. Das 4. Spiel innerhalb von kurzer Zeit, ein Mann weniger, das spürt man am Ende einer Saison.“

seine Zukunft: „Ich habe zwei Jahre Vertrag, ich fühle mich unglaublich wohl hier. Die Saison war zuerst ein Tief, dann ein Hoch. Ich habe jetzt die Saison beendet mit einem Tor, einem Assist und Europa für die Fans. Ich bin einfach nur glücklich.“

"Im Endeffekt hat man sich nicht einigen können, ein ganz normaler Vorgang"

FAK-Kapitän Lukas Mühl über...

seinen Abgang vom FK Austria Wien: „Im Fußball ist es so, dass man manchmal Entscheidungen treffen muss. Am Ende war es so, dass wir getrennte Wege gehen. Es ist ein ganz normaler Vorgang im Fußball. Im Endeffekt hat man sich nicht einigen können, ein ganz normaler Vorgang. Es war meine Idee, aus verschiedenen Gründen. Jetzt schauen wir, wo die Reise hingeht.“

seinen nächsten Verein: „Man führt natürlich Gespräche, ich habe aber noch nirgendwo unterschrieben. Jetzt geht die heiße Phase los und dann wird man sehen, wo meine Unterschrift landet.“

seine Zeit bei FK Austria Wien: „Meine Tochter ist hier zur Welt gekommen. Wien ist eine unglaubliche Stadt. Ich werde mit Wien immer positives verbinden. Die Austria ist ein unglaublich schöner und guter Verein mit einer extrem positiven Stimmung.“

Geht nach 2 Jahren bei Austria Wien und 63 Pflichtpartien für die Violetten von Bord: Kapitän Lukas Mühl.

"Ich werde mich in diese Personalie nicht einmischen"

FAK-Präsident Kurt Gollowitzer über...

die sofortige Freistellung von Gerhard Krisch: „Wir haben bereits vor 3 Wochen bekannt gegeben, dass wir die Personalie Krisch nicht verlängern werden. Wir haben uns in den letzten Wochen zusammengesetzt und gesagt, es gibt so viele Themen, die jetzt neu bearbeitet werden müssen, die auch bereits ab Montag angegangen werden müssen, denn der Sport hat Pause, aber die Wirtschaft hat keine Pause.

Es macht wenig Sinn, dass jemand neue Sachen beginnt, der schon weiß, dass er nicht länger im Amt bleiben wird. Dadurch haben wir gesagt, dass wir eine Interimslösung machen und die ist jetzt am Weg.“

die Suche nach einem Nachfolger von Gerhard Krisch: „Wir haben derzeit eine Ausschreibung laufen. Es gibt etliche Bewerbungen, da sind auch vielversprechende Kandidaten dabei. Wir haben es ausgelagert in eine Personalberatungsagentur, die wird auch das erste Assessement machen. Danach werde ich mich mit den Gremien zusammensetzen und wir werden sicherlich einen guten Kandidaten für unsere Austria finden. Es ist nicht nur so, dass sich Kandidaten bewerben können, sondern unser Personalberater macht auch ein Headhunting.“

die Verhandlungen mit Manuel Ortlechner: Wir haben mit Sportvorstand Jürgen Werner einen wirklich kompetenten Mann an der Spitze des Sports stehen. Ich bin mit dem Jürgen sehr eng und Jürgen wird auch wissen, wen er an seiner Seite haben möchte. Das überlasse ich Jürgen. Ich werde mich in diese Personalie nicht einmischen. Ich habe mit meinen wirtschaftlichen Themen viel zu tun und beim Sportthema fühle ich mich bei Jürgen Werner gut aufgehoben.“

„Wenn man sich die Tabelle anschaut, ist es die Budget-Tabelle"

FAK-Sport Vorstand Jürgen Werner über...

die Saison des FK Austria Wien: „Wenn man sich die Tabelle anschaut, ist es die Budget-Tabelle. Wir haben gedacht, wir können dem ein bisschen ein Schnippchen schlagen, haben aber natürlich mit -3 begonnen. Ich glaube aber, dass wir es im Frühjahr sehr gut gemacht haben. Wir haben ein paar Unentschieden unglücklich gespielt. Im Großen und Ganzen war es eine ordentliche Saison.

Wir haben viele verletzte Spieler gehabt. Wir hatten einen Trainerwechsel im Winter. Summa summarum spielen wir europäisch und damit kann man zufrieden sein.“

eine Note für Trainer Michael Wimmer: „Aus meiner Sicht eine 1-. Ich glaube, dass wir, bis auf die Ergebnisse, es richtig gut gemacht haben. Wir haben eine komplette Änderung des Spielstils, einen Paradigmenwechsel, durchgezogen. Das passiert nicht in 3, 4 Monaten. Selbst wenn das heute schiefgegangen wäre, das ist alles Vorbereitung für die nächste Saison.

Sturm Graz hat es vorgelebt. Wenn man ein System hat, daran glaubt und alle mitziehen, dann kann man viel erreichen. Wir werden auch in den nächsten Jahren bei Austria Wien nicht Spieler kaufen können für drei, vier Millionen, sondern wir müssen sie selbst produzieren. Dafür ist Michael Wimmer der richtige Mann.“

Kapitän Lukas Mühl: „Wir haben schon sehr früh Gespräche geführt und wir haben nicht alle halten können. Lukas hat auch eine andere Möglichkeit gehabt. Es ist jetzt schon relativ lange festgestanden, dass er uns verlassen wird. Zum Schluss hat man wieder gesehen, er ist ein wertvoller Spieler und man muss erst wieder jemanden finden, der diese Leistung und diese Leidenschaft für die Austria bringt.“

Handlungsbedarf in der Defensive: „Die Problematik war auch, dass wir gerade im Defensivbereich vier Ausländer hatten, mit dem Tormann noch einen fünften. Die Austria kann es sich im Moment nicht leisten, auf den Österreicher-Topf zu verzichten. Es war dort auch Handlungsbedarf.“

"Haben uns schon Handschlag gegeben - Manuel Ortlechner wird auch nächstes Jahr noch da sein“

Manuel Ortlechner: „Wir wollen auf jeden Fall mit ihm verlängern. Ich habe das schon öfter erwähnt. Es wird nicht am Papier scheitern. Wir haben uns schon den Handschlag gegeben. Manuel Ortlechner wird auch nächstes Jahr noch da sein.“

Torhüter Christian Früchtl: „Es steht momentan nicht zur Debatte. Christian Früchtl ist gerade wieder in die deutsche U21-Nationalmannschaft einberufen worden. Es gibt natürlich Anfragen, aber ich glaube, er fühlt sich bei uns wohl. Er ist auch angekommen. Ich habe immer gesagt, schaut euch das erste Jahr von Manuel Neuer auf Schalke an. Bei ihm ist es jetzt das erste Bundesligajahr.

Er ist 22 Jahre jung und man weiß bei einem Tormann, das reift. Gerade in den letzten vier, fünf Spielen hat er gezeigt, dass er ein super Rückhalt für uns sein kann.“

„Wir sind mit Haris in Verhandlungen, ihn zu verlängern"

Top-Torjäger Haris Tabakovic: „Wir sind mit Haris in Verhandlungen, ihn zu verlängern. Wenn es ein unverschämtes Angebot gibt, das halte ich mit allen Spielern so, sei es ein Braunöder, sei es Fitz, wo die sich wirklich verbessern können, dann muss man die auch gehen lassen.“

die Situation des FK Austria Wien: „Wir müssen bei der Austria jetzt mit dem Gejammer aufhören und zu sagen, das Budget ist so schlecht. Wir haben eine gewisse Aufbruchstimmung. Natürlich ist es wirtschaftlich noch angespannt, aber wir haben gute Spieler hier und die Austria ist ein großer Verein.“

ob es einen Anspruch auf den Einzug in die Gruppenphase der EUFA Europa Conference League gibt: „Das glaube ich für keinen österreichischen Klub. Wir haben in den letzten Jahren vor allem durch Salzburg, ein bisschen LASK, Rapid und Sturm viele Punkte gemacht, daher sind wir überhaupt in der Lage, dass Vereine um die Europacup-Plätze kämpfen können. Ich glaube es ist vermessen, wenn man eine Gruppenphase verlangt. Natürlich wollen wir es. Wir haben keinen riesigen Kader und natürlich ist es ambitioniert, aber wenn es nicht unser Ziel ist, brauchen wir nicht antreten.“

"Haben uns schon vor längerer Zeit geeinigt, Rest ist nur noch Formsache"

FAK-Sportdirektor Manuel Ortlechner (Foto) über...

…die Leistung der Mannschaft: „Hut ab vor der Mannschaft, denn der Druck war heute schon gegeben. Das hat man auch gespürt. Sie haben ihm standgehalten und wieder eine sehr souveräne Leistung abgeliefert. Schöner hätte der Tag heute nicht verlaufen können.“

seine Zukunft: „Jürgen und ich haben ein sehr gutes Auskommen. Wir haben uns schon vor längerer Zeit geeinigt und der Rest ist nur noch Formsache.“

einen möglichen Einzug in die Gruppenphase der UEFA Europa Conference League: „Es ist eher noch ein Marathon als ein Sprint bis zur Gruppenphase. Da und dort müssen wir noch etwas nachjustieren, aber am Ende vertrauen wir dieser Truppe.“

"...deshalb kann man diese rote Karte geben"

Alexander Grünwald (Marketing & Sales und ehemaliger Spieler FK Austria Wien) über...

die rote Karte gegen Jean Hugonet: „Die Entscheidung ist vertretbar. Erstens natürlich der Tritt ins Gesicht, er trifft ihn wirklich hart. Auch gut von Nikola, dass er da durchgeht und sich nicht schont. Natürlich wäre es auch eine glasklare Torchance gewesen, die ist verhindert worden, deshalb kann man diese rote Karte geben.“

zur Halbzeit über das 1:0: „Ein super getretener Freistoß, den kann man fast nicht besser schießen. Das Tor ist typisch vom Andi Fischer. Ich nenne es immer Spielintelligenz. Er hat das berühmte Naserl, die Intuition, wo könnte der Ball herunterfliegen. Er schaltet schneller als die Lustenauer und deshalb hat er sich das Tor verdient.“

den neuen Präsidenten des FK Austria Wien Kurt Gollowitzer: „Er hat sich bei uns Mitarbeitern schon vorgestellt. Es war ein sehr guter Einstand. Er hat eine sehr offene Art. Ich kenne ihn schon länger, er ist auch ein richtiger Austrianer. Der erste Eindruck war gut. Es ist natürlich eine große Aufgabe hier Präsident zu sein, es ist ein Fulltime-Job. Ich wünsche ihm alles Gute. Wir Mitarbeiter müssen ihn bestmöglich unterstützen und hoffen natürlich, dass er uns wieder in ruhige Gewässer bringt.“

"Es ist bis zu einem gewissen Maß ein Showprojekt"

Peter Stöger (Sky Experte) über...

das hohe Ergebnis: „Das Ergebnis war dann absehbar. Wenn du das 2. Tor gleich nach der Pause bekommst und dann keine Reaktion mehr zeigen kannst in Form von einem Tor, dann ist klar, dass irgendwann alle Dämme brechen. Mit mehr Raum sind viele Spieler bei der Austria, die das ausnützen können. Das 5:0 tut der Austria gut. Für die Lustenauer sollte es egal sein, ob sie hier eine Packung bekommen haben. Die Saison war sehr gut.“

…die Saison des FK Austria Wien: „Es ist eine ordentliche Saison für mich. Es hat unterschiedliche Zugänge gegeben im Laufe der Saison von der Art und Weise wie man spielen möchte, unterschiedliche Einschätzungen was man mit der Mannschaft erreichen kann. Was man vor dem Trainerwechsel gewusst hat, dass man Probleme im defensiven Bereich hat.

Ich gehe davon aus, dass man da oder dort reagiert. Geld schießt nicht zwingend Tore, aber es erleichtert das eine oder andere in der Umsetzung. Man ist jetzt international dabei. Rapid hat letztes Jahr eine Situation gehabt, wo ein machbarer Gegner nicht geschlagen wurde. Das sollte Anspruch sein für die kommende Saison, dass man solche Gegner dann auch ausschalten kann.“

einen möglichen Umbruch beim FK Austria Wien: „Wenn Spieler den Verein verlassen, die das Spiel geprägt haben, dann ist es natürlich ein großer Umbruch. Wenn einige Spieler wie Dovedan, von dem ich mir sehr viel mehr erwartet habe, wenn die gehen, dann könnte man sie nach dieser Saison ersetzen. Es sind einige Spieler dabei, die wichtig sind für den Klub und die man eventuell verkaufen muss, weil man die Kohle braucht. Dann ist die Frage, kann man sie ersetzen.“

die Saison: „Der Modus ist für mich noch gewöhnungsbedürftig, aber es ist extrem spannend. Es ist bis zu einem gewissen Maß ein Showprojekt, aber es macht für die Liga zuschauertechnisch schon Sinn.“

die sofortige Freistellung von Gerhard Krisch: „Es gibt nur sehr wenige Konstruktionen, wo man sagt: ‚Lass uns das gemeinsam noch ein bisschen aufbereiten und weitergeben‘. Normalerweise funktioniert das schlecht. Ganz wenige, spezielle Kombinationen könnten funktionieren, aber in diesem Fall, mit dieser Kritik, war einen klaren Schnitt zu machen richtig.“

die Vertragssituation von Manuel Ortlechner (im Vorfeld): „Die Informationen, die ich rundherum noch aufschnappe, würden nicht dafür sprechen, dass es sein letzter Tanz ist. Deshalb gehe ich davon aus, dass beizeiten auch der Vertrag verlängert wird.“

 

ADMIRAL Bundesliga-Conference League-Playoff-Final-Rückspiel

FKAustria Wien - SC Austria Lustenau 5:0 (1:0)

Sonntag, 11. Juni 2023, 17 Uhr, Generali Arena, Wien-Favoriten, Z: 12.085; SR: Manuel Schüttengruber/Linz

Torfolge: 1:0 Fischer (19., Dovedan), 2:0 Fischer (46., Tabakovic), 3:0 Tabakovic (61., Dovedan), 4:0 Fitz (84.), 5:0 A. Gruber (87., Fitz). 

RK: Hugonet (17., Verhinderung einer Torschance).

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

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Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und FAK