"Einer ging noch"...: 195. und letztes Match in der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2022/23. Im Austria-Aufeinandertreffen fighteten im BL-Conference League-Playoff-Rückspiel der Vorjahresdritte FK Austria Wien und Aufsteiger SC Austria Lustenau um das letzte Europacup-Ticket. The Winner is: Austria Wien. Nach dem 1:1 am Donnerstag siegten die Veilchen im Rückspiel mit 5:0 (1:0). Knackpunkt war die 15. Minute, als Lustenaus Hugonet in seinem Austria-Abschiedsspiel Rot sah und die Gastgeber sogleich auf 1:0 stellten. Matchwinner Manfred Fischer, der schon am Donnerstag traf, schnürte den Doppelpack.

The "Final-Fischer": Man of Playoff-Final Manfred Fischer, der gegen Austria Lustenau 3 Treffer für die Wiener Austria erzielte und die Veilchen damit in ihrem 43. Saisonspiel (wettbewerbsübergreifend)  auf den "Europacup-Zug" aufspringen lässt. 

Doppelter Schock für Lustenau - Rot & Tor kassiert

Drei personelle Veränderungen gegenüber den 22 Startelf-Spielern vom Donnerstag: bei der Austria aus Lustenau erhielt Anderson den Vorzug vor Gmeiner und bei der Austria aus Wien kamen Jukic & Dovedan, die vor 3 Tagen nach ihrer Einwechslung für Impulse sorgten, anstelle von Braunöder und Gruber.

"Wir stehen vor einer Sensation. Müssen noch einen großen Schritt gehen, damit wir unser ungeplantes Ziel erreichen," meinte im Vorfeld Gäste-Trainer Markus Mader, der mit seiner Mannschaft die Chance besass, als erster Aufsteiger nach der Liga-Reform und dem 1. Bundesliga-Jahr international dabei zu sein. 

Erster wirkungsvoller Aufreger nach einer Viertelstunde. Bei einem Abwehrversuch übersah der zum 1. FC Magdeburg in die 2. Deutsche Liga wechselnde Jean Hugonet den heranstürmenden Nikola Dovedan, traf den 28-Jährigen unglücklich am Kopf. Der VAR schaltete sich ein, worauf der Linzer Schiedsrichter Manuel Schüttengruber dem 23-jährigen Franzosen bei dessen Austria-Abschiedsspiel die rote Karte zeigte wegen Torverhinderung (17.)

Ein Unheil kommt selten herein...den anschließenden Freistoßball zirkelte der gefoulte Dovedan über die 4-Mann-Mauer Richtung rechtes Kreuzeck, Keeper Dominik Schierl parierte, ehe Manfred Fischer gedankenschnell zum Führungstor abstaubte (19.). Der 27-jährige Ex-Altacher hatte bereits am Donnerstag den Treffer für die Wiener erzielt und verbuchte sein 4. BL-Saisontor (plus 4 im ÖFB-Cup).

Bitterer Abschied für Austria-Abwehrchef Jean Hugonet, der in seinem letzten Spiel für die Lustenauer bereits frühzeitig die Rote Karte erhielt, wodurch die Playoff-Partie zur Challenge für die Vorarlberger wurde. Während Austria Wien den nominellen Vorteil rigoros ausnutzte und verdient gewann.

Schierl mit Glanztat gegen Ex-Mitspieler Tabakovic

Der Ausschluss war der Knackpunkt! Zu Zehnt wurde es für die Vorarlberger in ihrem zudem 4. Spiel binnen 10 Tagen nunmehr zur Challenge. Wobei sich die Gastgeber, die in den vorangegangenen 11 BL-Partien nur 1 Sieg holten (6U, 4N) diesmal auch anders präsentierten, als noch beim Hinspiel im Reichshofstadion und weiter am Drücker blieben. Dabei scheiterte der Ex-Lustenauer Top-Torjäger Haris Tabakovic nach Vorlage von Manuel Polster per Direktabnahme aus Nahdistanz am reaktionsschnellen Schlussmann Dominik Schierl (24.).

Den ersten Angriffs-Akzent der Mader-Mannen setzte Yadaly Diaby, der mit einem raffinierten Schussball FAK-Keeper Christian Früchtl prüfte. Der 23-jährige Deutsche lenkte die Kugel gerade noch um den Pfosten (37.). Auf der Gegenseite ließen die Violetten erneut das mögliche 2:0 aus, tauchten 2 Wiener vor dem Gäste-Gehäuse auf, doch bekamen die Lustenauer in höchster Not noch ein Abwehrbein dazwischen (39.). Dann zog Aleksandar Jukic aus der "2. Reihe" ab, tückischer Aufsetzer, verdeckter Schussball obendrein, doch wieder parierte Dominik Schierl bravourös (42.). Pause!

Fischer-Flow: Austria Lustenau-Schreck mit Auftakt nach Maß

Auftakt nach Maß in Halbzeit 2 für die Gastgeber. Haris Tabakovic setzte sich über rechts energisch gegen die Lustenauer Abwehr durch, Ranftl ließ den Querpass durch und der dahinter lauernde Manfred Fischer vollendete formvollendet zum 2:0 (46.). Und nach einer Spielstunde traf dann auch im 4. Duell mit seinem Ex-Klub endlich erstmals Haris Tabakovic. Der 28-jährige Schweizer erzielte nach excellentem Zuspiel des starken Nikola Dovedan allein vor Schlussmann Schierl mit links das 3:0 (61.) und damit seinen gesamt 18. Saisontreffer (siehe auch TORSCHÜTZENLISTE).

Die Entscheidung! Nunmehr war selbst die unbändige Moral der "Mentalitäts-Monster" aus dem Ländle gebrochen, die obendrein dem Kräfteverschleiß der letzten Tage Tribut zollten. Dem eingewechselten "Unterschiedsspieler" Dominik Fitz blieb nach sehenswertem Dribbling halbrechts im 16-er noch das 4:0 vorbehalten: Linksschuss platziert ins kurze Eck, 8. BL-Saisontor (plus 11 Assists) für den 23-jährigen Wiener. Und ein weiterer Joker stach: Andreas Gruber, der nach prima Übersicht und Vorlage von Dominik Fitz zu seinem 9. BL-Saisontor vollendete (87.). Doppelschlag auf der Zielgeraden für die Wiener Austria. 

Dennoch auch Kompliment an Austria Lustenau, die als Aufsteiger die Liga absolut bereichert hatten. 

Hinspiel Austria Wien am 27. Juli in 2. Runde Conference League-Quali

Nach dem SK Rapid im Vorjahr gegen die WSG Tirol setzte sich diesmal im Playoff-Finale Erzrivale Austria Wien mit Austria Lustenau gegen einen anderen West-Klub aus der Qualigruppe durch. Damit steigen die Wiener Violetten in die 2. Runde der UEFA-Conference League-Qualifikation (27. Juli/3. August) ein und müssten bis zur Gruppenphase insgesamt 3 Runden überstehen. Im 18. BL-Spiel unter Cheftrainer Michael Wimmer blieben die Veilchen erstmals ohne Gegentor.

ADMIRAL Bundesliga-Conference League-Playoff-Final-Rückspiel

FKAustria Wien - SC Austria Lustenau 5:0 (1:0)

Sonntag, 11. Juni 2023, 17 Uhr, Generali Arena, Wien-Favoriten, Z: 12.085; SR: Manuel Schüttengruber/Linz

FK Austria Wien (3-4-2-1): Früchtl - Mühl (K), Martins, Meisl - Ranftl (81. Teigl), Holland, Fischer (73. Braunöder), Polster (67. Baltaxa) - Dovedan (73. A. Gruber), Jukic (67. Fitz) - Tabakovic. Trainer: Michael Wimmer.

SC Austria Lustenau (3-5-2): Schierl - Maak (K, 77. Türkmen), Hugonet, Grujcic - Anderson, Grabher, Surdanovic (68. Rhein), Tiefenbach (57. Adriel), Berger (57. Gmeiner) - Diaby (68. Motika), Fridrikas. Trainer: Markus Mader. 

Torfolge: 1:0 Fischer (19., Dovedan), 2:0 Fischer (46., Tabakovic), 3:0 Tabakovic (61., Dovedan), 4:0 Fitz (84.), 5:0 A. Gruber (87., Fitz). 

Gelbe Karten: Martins (56., takisches Foulspiel), Braunöder (90.) / Fridrikas (40., Unsportlichkeit), Adriel (83., Foulspiel), Türkmen (90.).

Rote Karte: Hugonet (17., Verhinderung einer Torschance)

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL