Nach dem Herzschlagfinale samt Happyend gegen den SK Rapid (1:1) und der damit verbundenen Qualifikation für die Meistergruppe gewährte Cheftrainer Peter Pacult den Profis der Austria Klagenfurt zwei freie Tage. Am Mittwoch begann die Vorbereitung auf die erste Aufgabe im oberen Playoff im Wörthersee-Stadion gegen Vizemeister SK Sturm Graz (Sonntag, 14:30 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER). Dabei mischte Stürmer Sebastian Soto im Teamtraining wieder voll mit, auch Top-Torjäger Sinan Karweina (Führender der Torschützenliste der ADMIRAL Bundesliga) war ebenfalls schon am Ball.

Der Blick geht nach vorn bei Sebastian Soto (l.), dessen Comeback bevorsteht (hier Szene in der Vorsaison in der Meistergruppe beim LASK, mit Felix Luckeneder und Torhüter Tobias Lawal).

"Jetzt geht es um die Kirsche auf der Sahne"

„Vor uns liegen zehn Spiele, in denen wir ausschließlich gewinnen können. Das Ticket für die nächste Bundesliga-Saison haben wir gelöst, unser oberstes Saisonziel frühzeitig erreicht. Jetzt geht es um die Kirsche auf der Sahne. Da kommt es auf jeden Einzelnen an und wir hoffen, dass auf der Zielgeraden alle Burschen zur Verfügung stehen“, sagt Geschäftsführer Peer Jaekel.

Stürmer Sebastian Soto hatte weite Teile der laufenden Saison wegen einer Bandscheiben-OP verpasst, stand erst im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Austria Wien (1:1) erstmals im Kader. In der Vorbereitung auf das Frühjahr präsentierte sich der 23-jährige US-Boy in starker Verfassung, stand zum Auftakt beim LASK (2:2) in der Startelf. Dann bereitete ihm der Rücken wieder Probleme, seit Mitte Februar musste Soto aussetzen.

„Das war natürlich bitter für mich, weil ich mich körperlich richtig gut gefühlt habe. Jetzt bin ich froh, wieder bei der Mannschaft zu sein und mit den anderen Jungs im Training am Platz zu stehen. Mein Ziel ist es, in den Playoff-Spielen zu alter Stärke zu finden und mitzuhelfen, dass wir unsere neugesetzten Ziele ebenfalls erreichen“, blickt Soto voller Tatendrang auf die kommenden Partien voraus.

"Spätestens nach der Länderspielpause werde ich wieder voll angreifen"

Während Soto die Einheit am Mittwoch bereits durchzog, absolvierte Sturmpartner Sinan Karweina parallel dazu ein individuelles Programm mit Athletik-Coach Bernhard Sussitz. Am Plan standen nicht nur Läufe und Stabilisation, der Bundesliga-Topscorer (zehn Treffer, sechs Torvorlagen) war auch schon wieder am Ball. Sein Comeback nach zweiwöchiger Auszeit steht bevor, vermutlich sogar schon im Verlauf der Woche.

„Es ging zum Glück schneller, als ich zunächst befürchtet hatte. Wir schauen einfach von Tag zu Tag, wie es vorangeht und wie es sich anfühlt. Im Moment würde ich nicht zumindest ausschließen, dass es schon gegen Sturm Graz für den Kader reichen könnte. Aber wir werden kein Risiko eingehen. Spätestens nach der Länderspielpause werde ich wieder voll angreifen“, zeigt sich Karweina optimistisch.

"Da kann man schon von den schönsten Tagen sprechen, die ich bisher in meiner Karriere erlebt habe"

Freude auch um einen anderen Stürmer: Die Austria Klagenfurt hat einen U21-Teamspieler! Wenn Österreichs Top-Talente am 22. März in einem Test auf Dänemark sowie am 26. März in der EM-Qualifikation auf Zypern treffen, wird Nicolas Binder die Violetten in der Innviertel-Arena in Ried vertreten. Nationaltrainer Werner Gregoritsch berief den 1,93 Meter großen Stürmer für die beiden Spiele erstmals in das Aufgebot. Die Vorbereitung startet am Montag in Windischgarsten/OÖ.

„Als der Anruf kam, habe ich mich natürlich extrem gefreut. Erst der Einzug mit der Austria in die Meistergruppe der Bundesliga, dann die Nominierung für das Nationalteam. Da kann man schon von den schönsten Tagen sprechen, die ich bisher in meiner Karriere erlebt habe. Ich fühle mich bereit für die Herausforderungen, die vor mir liegen“, sagt Nicolas Binder, der von Gregoritsch persönlich informiert worden war.

Binder war im Jänner 2023 vom SK Rapid nach Waidmannsdorf gewechselt. Ende April wurde der Angreifer von einer schweren Adduktorenverletzung ausgebremst, die ihn zu einer siebenmonatigen Pause zwang. Erst im November feierte er sein Comeback, stand seither in allen Partien am Platz. Insgesamt stehen für Binder 18 Pflichtspiel-Einsätze (ein Tor, vier Assists) im Dress der Waidmannsdorfer in der Statistik.

„Nicolas Binder ist ein Stürmertyp, den wir so nicht im Kader haben. Er hat bei Klagenfurt aufgezeigt und ich bin gespannt, wie er sich bei uns präsentieren wird“, sagt ÖFB-Teamchef Werner Gregoritsch über seinen einzigen Debütanten beim Auftakt in das Länderspiel-Jahr 2024. Und weiter: „Wir haben in der Offensive schon sehr viel Qualität.“

Die Verantwortlichen der Austria Klagenfurt sind stolz darauf, erstmals nach dem Bundesliga-Aufstieg im Sommer 2021 einen U21-Teamspieler abstellen zu können: „Wir freuen uns sehr für Nicolas. Nach seiner Verletzung hat er hart gearbeitet, um zu alter Stärke zu finden. Es ist klasse, dass seine Leistungen im Verein wahrgenommen und vom Verband gewürdigt werden“, sagt Geschäftsführer Sport Günther Gorenzel.

Nach der Generalprobe gegen Dänemark wird es für Binder und Co. in der EM-Qualifikation gegen Zypern ernst. Das U21-Nationalteam steht nach vier Runden in der Gruppe H mit sieben Zählern hinter Spitzenreiter Frankreich und Verfolger Slowenien (beide 9) auf dem dritten Platz. Die EM-Endrunde findet im Sommer 2025 in der Slowakei statt.

 

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at, GEPA-ADMIRAL und FC Red Bull Salzburg via Getty