Volksschulkinder hierzulande kennen nur den FC Red Bull Salzburg als hiesigen Bundesliga-Meister. Zehnmal in Folge riss der Liga-Krösus aus Wals-Siezenheim nun schon die Meisterschale an sich, braucht diesmal in der "Jäger"-Rolle befindlich, bei zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer SK Sturm Graz, neben einem Heimsieg über den Dritten LASK (So., 17:00 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER) aber auch Schützenhilfe, um einen elften Triumph folgen zu lassen. In der Spielzeit 2012/13 war Austria Wien mit einer Rekordpunktzahl von 82 Zählern übrigens der letzte Titelträger außerhalb der Mozartstadt - mit Coach Peter Stöger an der Seitenauslinie. Folgt Christian Ilzer ihm als nächster "Nicht-Bullen-Meistertrainer" nach, oder verhindert dies Onur Cinel...?

RBS

Zwei komplett idente Bühnen stehen am Sonntag genauso zur Verfügung wie zwei Meisterschalen: ein Setup in Graz-Liebenau, eines in Wals-Siezenheim. Jubelt am Ende wieder der FC Red Bull Salzburg um seinen im Sommer scheidenden Langzeit-Kapitän Andreas Ulmer (Mitte)?

Was spricht noch für den Serienmeister?

Momentum-Mannschaft: Während der SK Sturm zuletzt beim 2:2-Remis auswärts auf der Gugl gegen den LASK nach dem Führungstor mutmaßlich zu früh einen Gang runtergeschaltet hatte, ließen die Roten Bullen beim TSV Hartberg mit einer  Machtdemonstration aufhorchen und siegten mit 5:1 - ein Mutmacher fürs Finish zweifelsohne. Außerdem geht es für die Oberösterreicher, die am Sonntag in die Red Bull Arena pilgern, am letzten Spieltag nur mehr um die "Goldene Ananas".

"Gewinner-DNA": Die Roten Bullen wissen - auch durch die Königsklasse - mit Druck umzugehen und sind, ob der Meilensteine in der letzten Dekade, wie etwa neun (!) Doubles, regelrecht erfolgsverwöhnt. Wesentlich mehr Anspannung lastet mutmaßlich auf den Schultern der Grazer.

Erfolgsgarant in der Offensive: Mit acht Treffern in den letzten fünf Partien, darunter ein Triplepack zuletzt in der Oststeiermark, verfügt Onur Cinel, der bereits vierte Trainer in den Salzburger Reihen in dieser Saison, über einen in Hochform befindlichen Topscorer, der auch die Scorerwertung der Liga anführt: Karim Konate.

Sturm fehlt Spielmacher: Mit Otar Kiteishvili fehlt den "Blackies" am Pfingstsonntag der Kreativgeist mit Torinstinkt aufgrund einer Gelbsperre. Bei allen drei Saisonniederlagen der Murstädter stand der quirlige Georgier nicht auf dem Feld, zudem zeichnete dieser für die jüngsten drei Treffer der "Schwoazn" verantwortlich.

Direktes Duell: Im Vergleich mit den Grazern hätte der Abo-Meister die Nase vorne, würde im Falle einer Punktegleichheit also vorgereiht werden. Käme der SK Sturm also nur zu einem "X", wäre die Truppe von Onur Cinel mit einem Sieg neuerlich Meister.

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Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty