Nach Peter Zeidler und Thomas Letsch trat mit dem spanischen Wunschtrainer Oscar Garcia der bereits dritte Trainer in dieser Saison bei Red Bull Salzburg das Projekt Double-Verteidigung an. Der Katalane spielte als Aktiver u.a. für den FC Barelona, FC Valencia und Espanyol Barcelona. Seine Trainerkarriere begann 2010 im Jugendstab vom FC Barcelona, gefolgt von Engagements bei Maccabi Tel Aviv, Brighton & Holve Albion sowie beim FC Watford, ehe er Anfang des Jahres 2016 zum österreichischen Meister kam.

Bereits in den ersten Spielen des Frühjahrs war die taktische Ausrichtung vom neuen Trainer Oscar Garcia sehr gut ersichtlich. Bei Ballbesitz des Gegners standen die Außenverteidiger tiefer als unter Garcias Vorgängern Roger Schmidt und Adi Hütter. Des Weiteren versuchten sie situativer zu pressen und rissen somit keine großen Lücken auf den Außenbahnen für den Gegner auf. Weiters versucht der Katalane mit kontrolliertem Ballbesitz und Passspiel in die Tiefe, sowie dem Spiel über die Flügel, das Spiel variabel zu gestalten.

Wackeliger Start ohne Naby Keita

Das Fehlen des Afrikaners, der sich in seiner Heimat Guinea mit der Tropenkrankheit Malaria infiziert hatte, machte sich in den ersten beiden Spielen nach der Winterpause bemerkbar. Nach einem wenig überzeugenden 2:1 Auswärtssieg in Maria Enzersdorf bei der Admira und der einzigen Niederlage im Frühjahr, dem 0:1 in Ried, musste man im Lager der Bullen auf ein schnelles Comeback von Naby Keita hoffen. Beim darauffolgenden Heimspiel gegen den SCR Altach wurde Keita nach 66 Minuten eingewechselt und leistete nur 17 Minuten später den Assist zum 2:0 durch Dimitri Oberlin.

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Bestes Heimteam der Liga und „El capitan“

Einen wesentlichen Anteil an der Titelverteidigung hat die herausragende Heimbilanz der roten Bullen im Frühjahr 2016. Von insgesamt 8 Heimspielen gewann man 7 und musste nur eine Punkteteilung gegen Sturm Graz hinnehmen. Obwohl man in den Heimspielen gegen die vermeintlich kleinen Teams der Liga die drückend überlegene Mannschaft war, gelangen gegen Mattersburg (2:1), Admira (1:0), Ried (2:1) und Wolfsberg (1:0) aufgrund der mangelhaften Chancenauswertung nur knappe Siege. Nicht wegzudenken war einmal mehr Kapitän Jonathan Soriano, der mit 21 Saisontoren, 7 davon im Frühjahr, maßgeblich am Titelgewinn beteiligt war und bereits zum dritten Mal in Folge die Torjägerkrone der Bundesliga abstaubte.

In der 34. Runde entschieden die Mozartstädter mit einem 1:1 Unentschieden gegen Sturm Graz die Meisterschaft 2015/16 und feierten den 10. Meistertitel der Geschichte. Zwei Wochen später, fertigte man im Cupfinale das Überraschungsteam der Saison, die Admira, 5:0 ab und sicherte sich zum dritten Mal in Folge das Double. Dies gelang zuvor noch keiner Mannschaft im österreichischen Klubfußball.

Foto: GEPA Pictures/Red Bull