Gestern traf der SK Sturm Graz im Spitzenspiel der vierten Runde im Rahmen der tipico Bundesliga auf den FK Austria Wien. Die Grazer gewannen die Partie mit 3:1 und legten somit einen guten Start hin (4 Spiele, 3 Siege). Die Austria kassierte allerdings nach der deutlichen Derby-Pleite eine weitere bittere Niederlage und startete somit bescheiden in die neue Saison. Weiters erhielt kein anderes Team so viele Gegentore wie die Violetten.

 

Deni Alar strahlt wieder

Die „Blackies“ können sich über einen guten Saisonstart freuen, denn nach 4 Spielen stehen die Grazer auf Platz 3 in der Tabelle. Bereits am ersten Spieltag (3:1-Sieg gegen Salzburg) zeigten die Grazer, dass man in dieser Saison mit ihnen rechnen muss. Nach einer Niederlage in Ried folgte ein 2:0-Erfolg in Mattersburg und der gestrige Heimsieg gegen die Austria.

Für einen Grazer Neuzugang darf man sich besonders freuen, denn der wiedererstarkte Deni Alar, der sich bei Rapid nicht mehr in Szene setzen konnte, spielte in den ersten Partien groß auf. Deni Alar sagte gegenüber Sky: „Ich bin froh, dass ich da bin, dass ich bei so einer geilen Mannschaft spielen kann und ich bin einfach froh, dass es so gut läuft. Rapid ist die Vergangenheit, jetzt freue ich mich auf die Gegenwart und die Zukunft.“

Alar zeigte auch im gestrigen Spiel mit einem Doppelpack auf. Während des Spiels ist es Alar anzumerken, dass er sich bei Sturm Graz deutlich wohler fühlt als zuvor bei Rapid. Gut möglich, dass auch die Stimmung innerhalb der Mannschaft ein Grund für den wiedererstarkten Alar ist: „Die Stimmung ist unglaublich, die Punkte haben wir uns sehr verdient.“

Deni Alar fühlt sich bei den Grazern sehr wohl.

Sky-Experte Heribert Weber war von der Leistung der Grazer überzeugt und lobte vor allem Neuzugang Uros Matic: „Seine Leistung war sensationell. Eine Zentrale im Mittelfeld, die nach vorne und nach hinten arbeitet und wenn man sieht, wie Matic in die Zweikämpfe geht und auch immer wieder die Offensive forciert, das ist großartig.“

Austria auf Formsuche

Die Austria startete zwar mit zwei Siegen in die Saison, musste jetzt allerdings zwei Niederlagen in der Liga verdauen. Vor einer Woche mussten sich die Veilchen, dem überlegenen Stadtrivalen beugen und gestern setzte es wieder eine empfindliche Niederlage. Dies erkannte auch Thorsten Fink im Sky-Interview: „Wir haben eine schlechte Phase im Moment, aber wir müssen uns jetzt aufrichten und arbeiten.“

Die Austria wirkt in dieser Saison zu leicht ausrechenbar, denn der Spielaufbau wird fast ausschließlich über Raphael Holzhauser gestaltet. Die Innenverteidiger der Austria sind also nicht für den Spielaufbau zuständig und müssen dementsprechend auch nicht vehement attackiert werden. Sky-Experte Hans Krankl analysierte in Talk und Tore: „Er spielt auf einer Position, die es für mich im modernen Fußball nicht mehr gibt. Er spielt zu weit hinten, läuft zu langsam heraus, spielt 70-Meter-Pässe und dann beobachtet er noch den Ball, den er geschlagen hat sekundenlang.“

Holzhauser ist bei der Wiener Austria für den Spielaufbau zuständig.

 

Des Weiteren fehlt in der Offensivabteilung ein Spieler, der den Ball behaupten und somit gefährliche Aktionen einleiten kann. Mit Kayode, Venuto, Tajouri und Pires hat die Austria zwar schnelle Spieler, die bei hohen Bällen nach vorne immer gefährlich sein können, aber ein körperlich starker Stürmer fehlt den Veilchen definitiv. Über einen Neuzugang in der Offensive denken die Verantwortlichen der Austria im Moment wohl nicht nach, denn derzeit scheint nur der defensive Mittelfeldspieler Sandro Wieser ein Thema zu sein.

Fotos: Richard Purgstaller