Tirol-Thriller! Was für eine unerwartet spannende Pokal-Partie in der 2. Runde des Uniqa-ÖFB-Cups zwischen dem Tiroler Regionalligisten SC Sparkasse Imst 1933 und dem LASK, aktuell Tabellenführer ADMIRAL Bundesliga und dort einzig unbesiegt. Athletiker-Coach Didi Kühbauer rotierte, doch der "2. Anzug" saß nicht. Und dann auch noch das: verschossener Elfer Zulj (42.), Ausschluss Abwehrchef Ziereis (62.), 0:1-Rückstand...ehe "Unterschiedsspieler" Nakamura in der 85. Min. die hochfavorisierten Linzer gerade noch in die Verlängerung rettete. In dieser drehten die 9 Feldspieler aus Linz dann auf und stiegen auf mit 4:1!

Sieben Neue beim LASK - doch "2. Anzug" passt nicht

"Der Cup hat für uns einen sehr hohen Stellenwert," betonte LASK-Chefcoach Didi Kühbauer noch vor der Pokal-Partie beim Drittligisten aus Tirol die Ernsthaftigkeit. Der 51-jährige Burgenländer rotierte und nahm gleich sieben personelle Veränderungen in der Startelf gegenüber dem 4:1-Heimsieg in der ADMIRAL Bundesliga am Samstagabend gegen den SCR Altach vor.

Anstelle von Luckeneder, Renner, Michorl, Jovicic, Goiginger, Nakamura und Ljubicic begannen diesmal der ungarische Sommer-Neuzugang Kecskes, Potzmann, Celic, der wiedergenesene Flecker, Balic, Horvat und Stürmer Koulouris. Doch der "2. Anzug" wollte bei den seit Saisonbeginn erfolgs- und siegverwöhnten Linzern nicht passen.

Während der SC Imst beflügelt vom 5:0-Kantersieg in der Regionalliga Tirol über Spitzenreiter FC Kufstein in die mit vier Minuten Verspätung beginnende Pokal-Partie ging. Und die Tiroler überraschten, praktizierten gegen die neuformierte Mannschaft des Bundesliga-Spitzenreiters ein gekonntes Pressing, um dann auch eine Mega-Möglichkeit zum Führungstor zu haben. 

Keeper Schlager verhindert zwei Mal 0:1, ehe Dreifach-Malheur folgte

Doch Keeper Alexander Schlager parierte prächtig (22.). Noch vor der Pause verhinderte der LASK-Keeper mit der nächsten Pracht-Parade beim Kopfball des Ex-Linzers Florian Jamnig einmal mehr einen Rückstand (30.). Kurz vor dem Seitenwechsel kam Sascha Horvath im Imster Sechzehner zu Fall, doch Robert Zulj schoss den Elfmeter-Ball über das Gastgeber-Gehäuse (42.).

Damit begann eine Phase für die Linzer, die zum "gebrauchten Abend" mutierte. Denn wegen Torraub sah LASK-Abwehrchef Philipp Ziereis nach einer Spielstunde die Rote Karte und könnte somit eventuell auch für das bevorstehende OÖ-Derby in der ADMIRAL Bundesliga am Sonntag (17 Uhr, Raiffeisen Arena in Pasching) gesperrt werden. Gegen den dezimierten Bundesliga-Spitzenreiter witterte der Drittligist aus Tirol nun seine Chance und ging auch wenig später unter ohrenbetäubendem Torjubel in Führung. Torschütze: Armin Hamzic, der abzog und und in die rechte Ecke traf (72.).

Bestätigte seine seit Wochen andauernde Top-Form: Keito Nakamura, der mal wieder den Unterschied ausmachte und den LASK mit seinem späten Ausgleichstor in die Verlängerung rettete, um dann mit seinem zweiten Treffer zum 3:1 für die Entscheidung gegen den heroisch fightenden Regionalligsten Imst zu sorgen.

In der Schlussviertelstunde bliesen die Kühbauer-Schützlinge, die schon in Runde 1 beim anderen Tiroler Regionalligisten SC Schwaz einen 0:1-Rückstand drehten (zum 9:1-Kantersieg im Juli), zur Aufholjagd gegen zwar in Überzahl befindliche, doch hinten heraus im Spiel müder werdende Tiroler. Keito Nakamura rettete den Favoriten aus Oberösterreich in die Verlängerung, in der die Linzer dann aufdrehten und mit drei weiteren Treffern den 4:1-Endstand besorgten.

Großes Kompliment dennoch an den SC Imst, der den Athletikern alles abverlangte.

"In 1. Hälfte hat zu oft ein Schritt gefehlt"

LASK-Chefcoach Didi Kühbauer: „Wir haben es uns heute selbst schwer gemacht, in der 1. Hälfte hat zu oft ein Schritt gefehlt. Ob der Gegner eine Regionalliga- oder eine Bundesligamannschaft ist, du musst immer mit der gleichen Konsequenz auftreten. Aber es spricht für die Moral der Mannschaft, dass sie trotz Ausschluss und Rückstand wieder zurückgekommen sind und wir schlussendlich auch verdient gewonnen haben.“

UNIQA-ÖFB-Cup 2. Runde

Mittwoch, 31. August 2022, 18 Uhr, VELLY Arena Imst Tirol, Z: SR: Emil Ristoskov

SC Imst - LASK 1:4 n.V. (1:1, 0:0)

SC Sparkasse Imst 1933: E. Ponholzer - F. Ponholzer, Moser (78. Waibel), Prantl (K, 85. Schmiederer), Mittermair, Jovljevic, Lamp (77. Lorenz), Eller (108. Tilg), Jamnig, Zimmerschied (108. Tipirdamaz), Hamzic. Trainer: Herbert Ramsbacher.

LASK: Schlager (K) – Stojkovic (46. Renner), Ziereis, Kecskes, Potzmann – Celic (64. Boller), Horvath (106. Jovicic) – Flecker, Zulj (46. Michorl), Balic (64. Nakamura) – Koulouris (74. Ljubicic). Trainer: Didi Kühbauer.

Torfolge: 1:0 (72.) Hamzic, 1:1 (86.) Nakamura, 1:2 (94.) Flecker, 1:3 (114.) Nakamura, 1:4 (118.) Ljubicic.

Gelbe Karten: Mittermair (11.), Zimmerschied (58.), Lamp (69.), Waibl (81.), Jovljevic (90+3.) / Celic (38.)

Rote Karte: Ziereis (62., Torraub)

Spielfilm im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at + GEPA-ADMIRAL