194. und vorletztes Match in der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2022/23. Im Austria-Aufeinandertreffen galt es im BL-Conference League-Playoff-Hinspiel zwischen Aufsteiger SC Austria Lustenau und FK Austria Wien eine günstige Ausgangsposition für das Rückspiel in 3 Tagen am Sonntag (17 Uhr, Ligaportal-Liveticker) zu schaffen, um das letzte Europacup-Ticket zu ergattern. Die Vorarlberger legten durch ihren "Torschützen vom Dienst" Lukas Fridrikas vor, die Wiener Violetten glichen nach der Pause durch Manfred Fischer gegen müder werdende Lustenauer zum 1:1-Endstand aus. Wodurch für das Rückspiel weiter alles offen bleibt!

Nicht nur begnadet am Ball: Yadaly Diaby. Der 23-jährige Franzose (Lustenauer Leihspieler von Kooperationspartner Clermont Foot) hatte eine zündende Idee, zündete den Turbo, um mit Ball & Tempo gleich 2 Gegner abzuschütteln und nahe der Grundlinie auch noch den Überblick zu haben und Sturmpartner Lukas Fridrikas zu bedienen - der Rest war Formsache vom Lustenauer "Torschützen vom Dienst".

"Wiederholungs-Täter" Fridrikas wieder am "Tatort": 1:0

Während die Wiener Violetten - heute mit der M.M.M.-Abwehrkette (Mühl, Martins, Meisl) und weiter ohne den erkrankten "Unterschiedsspieler" Dominik Fitz -  ein paar Tage mehr "Ruhezeit" hatten, absolvierten die Lustenauer bereits das 4. Spiel binnen 10 Tagen. Doch "Maders Mentalitäts-Monster" seien laut ihrem 55-jährigen Erfolgs-Trainer "bereit" um wieder "Leidenschaft und Herzblut" zu zeigen. Sein Trainer-Pendant Michael Wimmer erwartete einen Gegner, der "Energie hat" und "als Mannschaft Vollgas gibt". Nachsatz vom 42-jährigen Deutschen im Vorfeld: "Doch wir werden auch Vollgas geben".

Allerdings war der Respekt und die Wertigkeit der Partie beiderseits groß, sodass bei sommerlichen Temperaturen (Sonnenschein, ca. 26 Grad) im Ländle erstmal "Safety First" galt. Doch dann stieg Fridrikas auf´s "Gas", prolongierte seinen sensationellen Torlauf (11. Treffer in den jüngsten 10 Partien!) und vollendete einen beherzten Tempolauf über rechts von Yadaly Diaby, der sich gegen gleich zwei Violette durchsetzte und seinem kongenialen Sturmpartner "servierte" beim Führungstor (17.). 

Effizienz pur seitens der Gastgeber und ihres Goalgetters, der in seinem "Frühjahr-Flow" derzeit nur eine Chance braucht, um zu treffen. Was schreibt dieser "FridriGAS" für eine Frühjahrs-Geschichte. Der Sommer-Neuzugang schlüpft in die Rolle seiner Vorgänger Haris Tabakovic & Bryan Teixeira (wechselte im Winter zum SK Sturm Graz). Im Vorjahr für Austria Klagenfurt kam Fridrikas zu gerademal 6 BL-Kurzeinsätzen (kein Tor!). Auch im dritten Duell in dieser Saison scorte der 25-jährige Lustenauer Torgarant gegen die Veilchen. 

Die nur kurz "geknickt" waren und dann durch den Ex-Lustenauer Haris Tabakovic die Ausgleichschance vorfanden, der nach einer flachen Hereingabe von links durch Manuel Polster, der Fabian Gmeiner stehen ließ, nur knapp am Fünfmeterraum in Bedrängnis das Spielgerät und damit mögliche 1:1 verpasste (22.). Wenig später schaltete sich erstmals der VAR (Dieter Muckenhammer) ein, überprüfte Hollands Handspiel, um jedoch zurecht nicht auf Elfmeter für die Mader-Mannen zu entscheiden (24.).

Die Wiener fortan bemüht, doch im letzten Offensivdrittel fehlte die letzte Präzision (kein Schuss auf´s Tor!) gegen die neuformierte Lustenauer Grundformation - Markus Mader stellte (auch am Gegner orientiert) auf 3-5-2 offensiv bzw. 5-4-1 defensiv um. Die "breite Brust" war gerade durch die jüngsten beiden Siege enorm angeschwollen, sodass die Vorarlberger defensiv diszipliniert und kompakt standen, griffig wirkten und die 1:0-Führung in die Pause brachten. 

Geballte Willensstärke: Manfred Fischer erzielte mit seinem Schussball von der Strafraumgrenze zu Beginn der 2. Halbzeit den 1:1-Ausgleich. Ausgerechnet der Ex-Altacher traf gegen die Lustenauer. 3. BL-Saisontor für den 27-Jährigen, das erste seit dem 25. Februar, das zweite auswärts - wieder im Ländle (das erst am 7. August in Altach).

Als Sonne weg war, blühten Veilchen auf - schlug Fischer zu

Ob es ein Donnerwetter in der Wiener Kabine gab, wissen wir nicht...ein Gewitter braute sich mit Beginn der 2. Halbzeit allemal über Lustenau auf. Dunkle Wolken. Während die Veilchen aufblühten...und aufdrehten, personifiziert durch Manfred Fischer, der in seinem 150. Bundesligaspiel (sein Debüt erfolgte unweit vom heutigen Spielort in Altach, für den SCRA) mal von halblinks aus 18 Metern flach mit rechts abzog und der Ball schlug, für SC-Schlussmann Schierl von Hugonet unhaltbar abgefälscht, in den Maschen ein - 1:1 (48.).

Wiener Austria-Auftakt nach Maß dank kollektivem Aufbäumen der Gäste. Zollten die Lustenauer in ihrem 17. und letzten Saison-Heimspiel nun doch den kräftezehrenden Wochen mit mit Nonstop-Einsätzen inkl. den über 120 Spielminuten vor 3 Tagen Tribut?

Die Wimmer-Elf wirkte nun frischer und sichtlich beflügelt vom Ausgleichstor. Die Wiener wollten mehr und agierten druckvoll. Ranftl mit der Rechtsflanke, der einwechselte Jukic verpasste auf Höhe der hinteren Stange (71.). Kurz darauf entluden sich die Gemüter auf dem Spielfeld, Rudelbildung nachdem die ehemaligen Mitspieler Maak und Fischer aneinander geraten waren. Der Tiroler Referee Walter Altmann quittierte die Geschehnisse mit einem gelben "Dreierpack".

Nemanja Motika hatte den Matchball, um als Joker zu stechen (86. Min.).

Polster an´s Außennetz, dann Motikas Matchball

In der Schlussviertelstunde "schleppten" sich die Vorarlberger voran, die Müdigkeit war spürbar, die Wiener witterten ihre Siegchance. Manuel Polster halblinks im 16-er, behauptete den Ball, doch traf das Außennetz (82.). "Austria-Abwehrbollwerk" kontra "Austria-Angriffspower" auf der Spielzielgeraden. Kaum noch Entlastung für den gastgebenden Tabellenachten, der auf Konter auf Zielstürmer Fridrikas lauerte, doch es gelang kein konstruktiver Umschaltmoment mehr.

Vorerst: Denn dann waren sie urplötzlich wieder da, diese Comebacker "made by Mader". Der eingewechselte Torben Rhein - am Montag mit 2 Assists - setzte sich energisch und mit etwas Ballglück durch, passte auf seinen Freund aus gemeinsamen Berliner Zeiten, Nemanja Motika, der halblinks im 16-er einen feinen Haken machte, um dann aus der Drehung am ansonsten in Halbzeit 2 beschäftigungslosen FAK-Keeper Früchtl zu scheitern (86.). Was für ein Save des 23-jährigen Deutschen und andererseits Motika-Matchball (87.).

Auch nach 3-minütiger Nachspielzeit blieb es beim leistungsgerechten 1:1. Somit bleibt weiter alles offen für Sonntag im Rückspiel.

 

ADMIRAL Bundesliga-Conference League-Playoff-Final-Hinspiel

SC Austria Lustenau - FK Austria Wien 1:1 (1:0)

Donnerstag, 8. Juni 2023, 17 Uhr, Reichshofstadion Lustenau, Z: 4:300; SR: Walter Altmann/Tirol

SC Austria Lustenau (3-5-2): Schierl - Maak (K), Hugonet, Grujcic - Gmeiner (67. Anderson), Grabher, Surdanovic (78. Motika), Tiefenbach (89. Türkmen), Berger - Diaby (67. Diaby), Fridrikas (89. Schmid). Trainer: Markus Mader. 

FK Austria Wien (3-4-3): Früchtl - Mühl (K), Martins, Meisl - Ranftl, Braunöder (60. Jukic), Holland, Polster (89. Baltaxa) - A. Gruber (60. Dovedan), Tabakovic, Fischer. Trainer: Michael Wimmer.

Torfolge: 1:0 Fridrikas (17., Diaby), 1:1 Fischer (48.).

Gelbe Karten: Surdanovic (55.), Grabher (74.), Berger (76.) / Braunöder (25.), Martins (34.), A. Gruber (48.), Holland (74.), Fischer (74.)

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at