Im Traditionstreffen der ADMIRAL Bundesliga-Rd. 12 zwischen Spitzenreiter SK Sturm Graz und Austria Wien gingen zwei Teams mit breiter Brust in das Match. Die Wiener Violetten seit drei Liga-Partien unbesiegt (2S, 1U) und wettbewerbsübergreifend vier Spiele ohne Gegentor. Die gejagten Grazer sogar einzig nach 11 Spieltagen noch unbesiegt und der "magischen Nacht" gegen Atalanta Bergamo in der Europa League mit psychologischem Push. Doch auch dem Kraftakt Tribut zollend. Was die ausgeruhte Austria ausnutzte und den Nimbus der Unbesiegbarkeit der Ilzer-Elf brach - dank Goldtorschütze Gruber sowie Keeper Früchtl!

"Fels Früchtl! Der 23-jährige deutsche Torhüter erwies sich im "Grazer Hexenkessel" als wahrer Teufelskerl für die Wiener Austria und brachte besonders in Halbzeit 1 Liga-Leader SK Sturm zur Verzweiflung. Seit über 525 Spielminuten (8,75 Std.) ist Christian Früchtl nunmehr ohne Gegentor (inkl. ÖFB-Cup, 2. Runde).

Gruber mit Austria-Auftakt nach Maß - effiziente Veilchen

Prächtige Stimmung vor wieder mal großer Kulisse zum Start der nächsten "englischen Woche" für den SK Sturm, deren Fans natürlich auch schon dem reizvollen Grazer Derby gegen den GAK 1902 im ÖFB-Cup-Achtelfinale entgegen fiebern (Donnerstag, 2. November, 20:30 Uhr, Ligaportal-Liveticker). Der Liga-Primus, bei dem Christian Ilzer gegenüber dem Europacup-Match vor drei Tagen in der Startelf vier Veränderungen vornahm (Johnston, Schnegg, Lavalée und Horvat rein), schien ihren Lieblingsgegner der letzten Jahre sogleich überrollen zu wollen. Gewohnte Power per Pressing. 

Die einen überfallartig, doch die anderen überraschend! Mit dem ersten Angriff der Gäste, bei denen "Kreativkopf" Dominik Fitz fehlte (erkrankt), wurden die "Blackies" bei 17 Grad und bewölktem Himmel "eiskalt" erwischt. Durch den "Torschützen vom Dienst" der Wiener - Andreas Gruber. Der 28-jährige zog halbrechts am 16-er nach innen und beherzt flach mit links aus der Drehung ab, SK Sturm-Abwehrchef Wüthrich fälschte unhaltbar für Schlussmann Scherpen ab  - 0:1 (14.). Achtes Saisontor bereits für den Austria-Angreifer, sein 12. Treffer wettbewerbsübergreifend. Während Wüthrich wenig später auch noch unglücklich Alan Kijas getroffen hatte, worauf der niederösterreichische Referee zu Boden fiel und nach kurzer Behandlung weiter machte.

Sarkaria mit Aluminiumtreffer und vergebenem Elfmeter - Zerberus Früchtl

Ilzers "Mentalitäts-Mannen" nach dem 0:1 schnell mit der Reaktion. Ex-Veilchen Manprit Sarkaria (Foto) per Distanzschuss - Stange (15.). Der 27-jährige Wiener weiter im Mittelpunkt, kam nach beherzter Einzelaktion gegen Marvin Martins zu Fall und bekam den Elfmeter. Bei dem der Gefoulte an Früchtl scheiterte (halbhoch, rechte Ecke, 33.). Dann Jatta mit dem satten Schussball, FAK-Goalie Früchtl ließ prallen, um beim Nachschuss im nächsten "Privat-Duell" gegen Sarkaria wieder zu retten (37.).

Der 23-jährige Deutsche seit - zu diesem Zeitpunkt - über 472 Spielminuten (inkl. ÖFB-Cup und Nachspielzeit) ohne Gegentor. Auch ÖFB-Teamspieler Alexander Prass fand aus acht Metern am "Zerberus vom Verteilerkreis" seinen Meister (43.). Der 1,93 Meter große Bayer rettete den Violetten die schmeichelhafte 1:0-Pausenführung. Die Wimmer-Mannen nach dem Motto: "Hinten hält Früchtl, vorne trifft Gruber".

SK Sturm blies zur Aufholjagd gegen Austria-Abwehrbollwerk

Wie schon in den vergangenen beiden Runden bei den 2:1-Siegen beim WAC und gegen den TSV Hartberg liefen die steirischen Comeback-Spezialisten wieder einem 0:1-Rückstand hinterher. Für den ersten Aufreger nach dem Seitenwechsel sorgte Sommerneuzugang Seedy Jatta, der zwei Gegenspieler stehen ließ, um dann aus 18 Metern rechts vorbei zu zielen (51.). Die Ilzer-Elf in ihrer 19. Pflichtpartie in dreieinhalb Monaten weiter mit hohem Tempo und viel Investment. Doch nach dem heroischen Kraftakt gegen Atalanta fehlte hinten heraus die letzte Frische - und auch Durchschlagskraft gegen das Austria-Abwehrbollwerk um "Fels Früchtl".

Die Gäste lauerten auf Konter und nach flacher Hereingabe von links durch Asllani verpasste der eingewechselte Vucic am Fünfmeterraum um Zentimeter das mögliche 0:2 (78.). Während Christian Ilzer noch einen Dreifach-Tausch vornahm und mit Hierländer sowie den Stürmern Teixeira & Fuseini noch mehr Risiko ging. Fuseini sogleich präsent, doch sein Schussball knapp rechts vorbei (83.). Im Gegenzug "zweiter Matchball" für die Wiener, doch Asllani vertändelte den Ball nach Fischer-Zuspiel (85.). Auch ein Guenouche-Schuss wurde in der Nachspielzeit noch abgeblockt, ehe der dritte Dreier in der Fremde für die Wiener Violetten besiegelt war. 

Während der SK Sturm nach der ersten Liga-Niederlage der Saison seinen Vorsprung auf Verfolger FC Red Bull Salzburg auf nurmehr einen Zähler einbüsste.

ADMIRAL Bundesliga, 12. Runde

Sonntag, 29.10.2023, 14:30 Uhr, Merkur Arena Graz-Liebenau, Z: ca. 16.000; SR: Alan Kijas/NÖ

SK Puntigamer Sturm Graz - FK Austria Wien 0:1 (0:1)

SK Sturm Graz (4-4-2): Scherpen - Johnston (81. Teixeira), Affengruber, Wüthrich, Schnegg (70. Wlodarczyk) - Lavalée, Gorenc Stankovic (K, 81. Hierländer), Horvat (58. Bøving), Prass - Sarkaria, Jatta (81. Fuseini). Trainer: Christian Ilzer.

FK Austria Wien (3-4-3): Früchtl - Handl, Martins, Meisl - Ranftl (57. Holland), Jukic (75. Braunöder), Potzmann (57. Guenouche), Polster (57. Baltaxa) - Gruber (75. Vucic), Asllani, Fischer (K). Trainer: Michael Wimmer.

Tor: 0:1 A. Gruber (14.), 

Gelbe Karten: Lavalée (76., Foulspiel), Prass (90.+1, Foulspiel) / Ranftl (5., Foulspiel), Meisl (69., Foulspiel), Früchtl (87., SR-Kritik), Holland (89., Foulspiel), Fischer (90.+3, Fischer).

Bes. Vorkommnis: Früchtl pariert Foulelfmeter von Sarkaria (33.)

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at und GEPA-ADMIRAL