Sechs Tage nach der ersten Bundesliga-Saisonniederlage auswärts gegen Rapid Wien sinnte Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg im Heimspiel gegen den WAC auf Revanche. Und die Bullen zeigten genau das, was man von ihnen auch erwarten durfte. Salzburg hatte gegen die Kärntner von der ersten Minute an alles im Griff und feierte letztendlich einen verdienten 3:0-Heimsieg. Mann des Spiels war Munas Dabbur, der einmal mehr einen Doppelpack bejubeln durfte und nun bei 11. Bundesliga-Saisontoren hält. Hannes Wolf, der im Sommer bekanntlich zu RB Leipzig wechselt, erzielte das zwischenzeitliche 2:0. Während die Salzburger an der Tabellenspitze weiterhin einsame Kreise ziehen, könnte es für den WAC mit der Meistergruppe noch einmal eng werden. Der Vorsprung auf Rapid Wien beträgt nur mehr zwei Punkte.  

Doppeltorschütze Munas Dabbur wird von seinen Kollegen geherzt. 

Rose baut auf torgefährliches Sturm-Duo 

Salzburg-Trainer Marco Rose stellte seine Mannschaft gegenüber der Niederlage gegen Rapid Wien auf vier Positionen um. Todorovic spielte anstelle von Lainer auf der rechten Position des Außenverteidigers. Neuzugang Vallci rotierte für den rotgesperrten Andre Ramalho in die Startelf der Bullen. Während Rose im Mittelfeld keinen Handlungsbedarf ortete, setzte der gebürtige Leipziger auf einen runderneuerten Sturm. Smail Prevljak und Munas Dabbur (beide 9 Bundesliga-Tore in dieser Saison) durften von Beginn an ran. 

WAC-Coach Christian Ilzer nahm im Vergleich zur Vorwoche zwei personelle Änderungen vor: Manfred Gollner spielte anstelle von Nemanja Rnic. Im Sturm startete Neuzugang Sekou Koita, der Romano Schmid damit auf die Bank verdrängte. 

Salzburg startet furios

Die Bullen machten von der ersten Minute an mächtig Dampf, traten über den agilen Außenverteidiger Andreas Ulmer gleich mehrmals gefährlich in Erscheinung. Und der Meister startete furios: Nach einer Ecke zirkulierte das Leder sauber durch die Offensivreihe der Hausherren, Hannes Wolf bediente mit einem feinen Pass Ulmer, der den Ball völlig blank ins Zentrum spielen konnte, wo Munas Dabbur aus fünf Metern locker das 1:0 besorgte (3.). 10. Saisontor für den Israeli. Der WAC wirkte in der Anfangsphase überfordert, was den Salzburgern logischerweise schmeckte: Dabbur brachte Wolf in Position, der aus halblinker Position an Kofler scheiterte, der seine Mannschaft mit einer Fußparade vor dem zweiten Gegentreffer bewahrte (16.). Drei Minuten später konnte sich Kofler bei einem Flachschuss von Dabbur auszeichnen (19.). 

Jerome Onguene behielt gegen Kevin Friesenbichler stets die Lufthohheit. 

Der dritte gefährliche Abschluss stellte letztendlich den Weckruf für Christian Ilzers Mannschaft dar. Die Kärntner waren in den folgenden Minuten deutlich besser im Spiel, fanden sogar brauchbare Möglichkeiten vor, doch der Meister präsentierte sich eiskalt und erhöhte auf 2:0. Nach einem starken Pass von Todorovic zündete Wolf den Turbo, schob Gollner den Ball frech durch die Beine und vollendete mit einem Schlenzer ins lange Eck - 2:0 (29.). Saisontor Nummer fünf für den 19-jährigen Steirer. Wenig später traute man seinen Augen nicht, als Friesenbichler auf den völlig freien Koita quer legte, der aus elf Metern das leere (!) Tor nicht traf und das Leder über das Tor beförderte (32.). Auf der anderen Seite hatte Dabbur das 3:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an der Innenstange (38.). 

Dabbur schnürt siebenten Doppelpack in dieser Saison 

Ohne personelle Veränderungen kehrten beide Mannschaften zurück auf das Spielfeld der neu designten Red Bull Arena („5.760-Quadratmeter-Banner: Red Bull Arena erhält neuen Look“). Am Spielgeschehen änderte sich nichts: Während die Bullen weiterhin die deutlich aktivere Mannschaft waren, lauerten die Kärntner auf schnelle Umschaltsituationen. Prevljak hatte wenige Minuten nach Seitenwechsel den dritten Treffer auf dem Fuß, scheiterte aber an Kofler, der nicht zum ersten Mal in diesem Spiel stark reagierte (52.). 

Nachdem ein Versuch von Todorovic nur haarscharf an der Stange vorbeigezischt war (60.), beseitigten die Bullen nur wenig später sämtliche Zweifel: Nach einem doppelten Fauxpas von Schmitz konnte der eingewechselte Minamino freistehend flanken. Munas Dabbur tauchte ab und ließ Kofler mit seinem Flugkopfball keine Abwehrchance - 3:0 (68.). Die Bullen machten in der Schlussphase der zweiten Halbzeit nur mehr das Nötigste und brachten den klaren Vorsprung locker über die Zeit, feierten letztendlich den 16. Ligasieg in dieser Saison. Für die Kärntner bedeutete dies die sechste Niederlage in dieser Spielzeit. 

Am Ende mussten Stankovic und Vallci ihre Konkurrenten trösten. 

Stimmen zum Spiel

Marco Rose, Trainer FC Red Bull Salzburg: „Wir haben zu Null gespielt, das ist ein wichtiger Faktor und wir haben drei Tore geschossen. Es ist in Summe ein verdienter Sieg. Wir wissen was Salzburg am meisten hilft und das sind Siege. Jedes Gerücht ist auch ein Stück weit Lob für die Arbeit, die hier gemacht wird. Ich freue mich über den Sieg heute, alles andere ist egal. Jeder konzentriert sich auf die anstehende Arbeit und so wird es auch bleiben.“

Christian Ilzer, Trainer RZ Pellets WAC: „Es wäre eine Phase gewesen, nach dem 0:2 das 1:2 zu machen. Es war ein Spiel, wo wir über das Spiel gesehen chancenlos waren. Die nächsten beiden Spiele sind zwei Endspiele und da müssen wir die Punkte machen.“

Romano Schmid, RZ Pellets WAC: „Wir sind hergefahren, um Punkte zu machen. Hätten wir die ersten fünf Minuten nicht verschlafen, wären wir auch drin gewesen, weil wir speziell nach zehn Minuten Druck gemacht haben und eine Riesenchance hatten. Wir haben teilweise richtig guten Fußball gespielt, aber gegen Salzburg sind Kleinigkeiten entscheidend und die haben wir verschlafen.“

Quelle: Sky

Red Bull Salzburg - RZ Pellets WAC 3:0 (2:0)

Red-Bull-Arena; 6.111 Zuschauer; SR Eisner

Tore: Dabbur (3., 68.), Wolf (29.),

Zum Live-Ticker Red Bull Salzburg gegen WAC

Salzburg: Stankovic - Todorovic (82./Farkas), Vallci, Onguene, Ulmer - Samassekou - Schlager, Wolf, Mwepu (86./Szoboszlai) - Prevljak (64./Minamino), Dabbur 

WAC: Kofler - Novak, Sollbauer, Gollner, Schmitz - Wernitznig (56./Sprangler), Liendl (84./G. Nutz), Leitgeb, Ritzmaier - Koita (67./Schmid), Friesenbichler 

Fotos: GEPA/Red Bull Media

Geschrieben von Daniel Ringsmuth