Am Samstagnachmittag kam es in der 20. Bundesliga-Runde zum Kellerduell zwischen dem SCR Altach und Admira Wacker. Und dabei entwickelte sich eine Partie, in der die Niederösterreicher schlussendlich als großer Sieger hervorgingen und den Altachern die Rote Laterne übergaben. Die Admira siegte dank eines Treffers von Patrick Schmidt, der heute nach dem Doppelpack im ersten Spiel gegen Innsbruck seinen dritten Treffer im Frühjahr erzielte, knapp mit 1:0. Die Admira liegt damit nun auf dem elften Tabellenplatz, zwei Punkte vor den Altachern, bei denen nach dem Spiel Ratlosigkeit herrschte. Die Fans des SCR Altach forderten nach Schlusspfiff lautstark den Rauswurf von Trainer Werner Grabherr. 

Die Admira gibt die Rote Laterne an den SCR Altach ab. Foto: Josef Parak

Grabherr vertraut seiner „Einser-Garnitur“ - Zwierschitz feiert Startelf-Comeback 

Werner Grabherr schien die Leistung seiner Mannschaft zum Auftakt gegen dem WAC gefallen zu haben. Im heutigen Heimspiel gegen die Admira schickte er nämlich dieselben elf Akteure auf das Spielfeld. An vorderster Front agierte erneut Mergim Berisha, der auswärts gegen die Kärntner eine sehr gute Leistung gezeigt hat. 

Drei personelle Umstellungen nahm sein Gegenüber Reiner Geyer vor. Für den verletzten Bjarne Thoelke („Admira-Verteidiger Bjarne Thoelke verletzte sich bei Heimsieg gegen Innsbruck schwer“) rückte erwartungsgemäß Emanuel Aiwu in die Startelf der Niederösterreicher. Während der wiedergenesene Zwierschitz für Maier in die Anfangsformation rotierte, konnte Pusch wegen muskulären Probleme nicht mitwirken. Dafür durfte Wilhelm Vorsager von Beginn an ran. 

Ausgeglichene Partie im Ländle 

Die Altacher starteten ähnlich wie gegen den WAC, versuchten die Niederösterreicher früh zu stören und mit einem laufintensiven Spielstil unter Druck zu setzen. Die erste Gelegenheit gab es nach 10 Minuten: Nach einer feinen Kombination über Berisha, Gebauer und Lienhart kam das Spielgerät ins Zentrum, wo die Admira-Verteidigung erfolgreich einen Abschluss von Nutz und Berisha verhinderte. Die Altacher blieben am Drücker und hatten Pech: Nach einem Wechselpass konnte Emir Karic relativ unbedrängt volley abziehen, setzte das Leder aber wuchtig an die Stange. Admira-Goalie Leitner wäre bei diesem Hammer chancenlos gewesen. 

Die Gäste aus der Südstadt hatten in der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz (knapp 59 Prozent) und gewannen knapp 55 Prozent aller Zweikämpfe. Den ersten Torschuss der Niederösterreicher gab es aber erst kurz vor der Pause: Schmidt kam nach einer Flanke von Toth zum Schuss, scheiterte aber an Kobras, der sich rettend in den Abschluss des Youngsters warf (40.). Mitten in der stärksten Phase der Gäste erzielten die Altacher beinahe das 1:0. Berisha verfehlte aus halblinker Position im Strafraum knapp (44.). Demzufolge ging es mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause. 

Kalajdzic bringt Schwung - "Pippo" Schmidt nicht zu stoppen 

Reiner Geyer nahm zur Pause einen Stürmer-Wechsel vor, brachte Sasa Kalajdzic für Dominik Starkl ins Spiel. Und der neue Mann brachte den gewünschten Schwung ins Spiel der Gäste: Kalajdzic eroberte auf Höhe der Mittellinie die Kugel gegen Netzer und hatte das Auge für Patrick Schmidt, der den Traumpass des baumlangen Stürmers mit einem „Schupferl“ ins lange Eck stark verwertete - 0:1 (57.). Kurz darauf hatte die Admira nach einem elfmeterreifen Foul von Piesinger die Große Chance, auf 0:2 zu erhöhen, doch Kobras tauchte ins linke Eck ab und parierte den Strafstoß der Gäste (66.). 

In der Schlussviertelstunde brannte in der Cashpoint-Arena doch noch Jubel aus, doch der Treffer von Kapitän Netzer nach einer Standardsituation zählte wegen Abseits nicht (79.). Während den Altacher langsam die Zeit davonlief, stellten sich die Gäste hinten rein und lauerten auf Kontersituationen. Auf beiden Seiten blieben die großen Chancen jedoch aus, was zur Folge hatte, dass die Niederösterreicher auch ihr zweites Spiel in diesem Frühjahr gewinnen konnten und die Rote Laterne an den heutigen Gegner abgaben. Der Frust bei den Spielern und Fans des SCR Altach ist dementsprechend groß. Nach dem Spiel forderten die Altach-Fans den Rauswurf von Trainer Grabherr. 

Stimmen zum Spiel

Werner Grabherr, Trainer SCR Altach: „Es ist sehr enttäuschend, ein Heimspiel zu verlieren. Nach dem Rückstand hat man gemerkt, dass die Köpfe begonnen haben nachzudenken. Wir sind in der ersten Halbzeit zweimal gut vor das Tor gekommen. Dann haben wir mit Abspielfehlern keinen Druck mehr draufbekommen und Admira hat sich immer wieder befreien können.“

Georg Zellhofer, Geschäftsführer Sport SCR Altach, über einen möglichen Abgang von Werner Grabherr: „Wir sind ein gesamtes Team und sitzen alle in einem Boot und werden uns jetzt zusammensetzen müssen. Ich nehme die Mannschaft sehr wohl auch in die Pflicht. Auch die einfachen Sachen waren zu wenig. Wir müssen uns vorne durchsetzen können, aber dass der Trainer massiv in Kritik steht, ist auch klar.“

Reiner Geyer, Trainer FC Flyeralarm Admira: „Die Jungs haben reingehaut und viel investiert. Wir haben gebraucht, um reinzukommen. In der zweiten Halbzeit war es besser, gegen den Ball griffiger und mit dem Ball spielerisch flüssiger. Wir hatten dann noch die Chance zum 2:0 und es wurde noch spannend, aber es war ein verdienter Sieg.“

Sasa Kalajdzic, FC Flyeralarm Admira: „Es war ein hartes Stück Arbeit, aber wir haben uns den Sieg verdient. Wir haben alle bis zum Schluss gekämpft. Es war nicht schwer, hineinzufinden, weil die Mannschaft super ist und alles gepasst hat. Es hat gereicht zum Schluss und das ist das Wichtigste.“

Stephan Zwierschitz, FC Flyeralarm Admira: „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen. Ich hätte den Deckel draufmachen können, aber wir haben trotzdem gewonnen.“

Quelle: Sky

Cashpoint SCR Altach - FC Flyeralarm Admira 0:1 (0:0)

Cashpoint-Arena; 3.618 Zuschauer; SR Gishamer

Tor: Schmidt (57.)

Zum Live-Ticker Altach gegen Admira

Altach: Kobras - Lienhart, Zwischenbrugger, Zech, Netzer, Karic - Nutz (81./Meilinger), Piesinger, Fischer (89./Luckeneder) - Gebauer (63./Grbic), M. Berisha 

Admira: Leitner - Schösswendter, Aiwu, Bauer - Zwierschitz, Toth, Hjulmand, Scherzer (90.+2/Maier)- Vorsager - Schmidt (86./Paintsil), Starkl (46./Kalajdzic)

Geschrieben von Daniel Ringsmuth