Auf Grund der überraschenden Heimniederlage von Austria Wien im Nachmittagsspiel der 14. Bundesliga-Runde gegen Sturm Graz hat der SV Scholz Grödig im Auswärtsspiel gegen das Tabellenschlusslicht Wiener Neustadt die Chance mit einem Sieg den Traditionsverein aus Favoriten tabellentechnisch zu überholen. Das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison konnten die Salzburger mit 3:0 für sich entscheiden. Heimo Pfeifenberger, der Trainer von Wiener Neustadt, rechnet sich aber durchaus etwas aus gegen seinen Ex-Verein und nimmt für dieses Unternehmen unglaubliche zehn Umstellungen in seiner Startelf vor. Unter anderem feiert der Verteidiger Adam Susac sei Debut in der tipico-Bundesliga. Grödig-Coach Michael Baur nimmt hingegen nur eine Änderung gegenüber dem Salzburg-Derby vor. Tomi sollte im 4-3-3 System an vorderster Front für Gefahr sorgen.

 

Offener Schlagabtausch

Das Spiel, ausgetragen unter extrem störendem Nebelvorkommen, ging gleich munter los. Die ersten drei Minuten gehörten vor allem den Gästen aus Grödig. Die erste richtig gute Gelegenheit hatte Yordy Reyna. Der Peruaner scheiterte allerdings an Torhüter Schierl.

Nach nur vier Minuten stellten die Neustädter den Spielverlauf der Anfangsphase etwas auf den Kopf. Strobl unterläuft mit seiner schlechten Kopfballrückgabe auf Torhüter Stankovic ein folgenschwerer Fehler, Maderner spritzt dazwischen, spitzelt den Ball an Stankovic vorbei und schiebt selenruhig in das leere Tor ein – sein erster Bundesligatreffer!

 

Nebel lässt kein Spiel mehr zu

Nach 19 Spielminuten wurde es Schiedsrichter Harkam etwas zu turbulent. Auf Grund des extrem störenden Nebels verloren alle Protagonisten, sowohl die Spieler als auch die Unparteiischen, etwas den Überblick auf dem Spielfeld. Harkam unterbrach die Begegnung vorerst, schickte beide Teams in die Kabine und beriet sich mit den handlungsfähigen Instanzen.

Eine gute halbe Stunde später gab es ein letztes klärendes Gespräch zwischen Harkam und beiden Trainern. Obwohl sowohl Pfeifenberger als auch Baur auf Weiterspielen plädierten, vollzog der Unparteiische den Spielabbruch.

Für das Spiel muss nun ein neuer Termin gefunden werden. Abgesehen davon muss das Spiel völlig neu ausgetragen werden – bitter für die Niederösterreicher!

 

Die Stimmen zum Spielabbruch:

Alexander Harkam (Schiedsrichter): "Die Befürchtungen haben sich bestätigt. Es ist 34 Minunten nicht besser geworden. Es schaut vielleicht nicht so schlecht aus, aber ein reguläres Spiel ist nicht möglich, da meine Assistenten so keine treffen Entscheidungen. Ich kann die Vereine verstehen, aber es bringt nichts, das Spiel auf Teufel-komm-raus durchzubringen und Fehlentscheidungen zu riskieren."

Günther Kreissl (Sportlicher Leiter Wiener Neustadt): "Ich habe Verständnis für seine Entscheidung, aber nicht für das Regulativ, dass das Ergebnis wieder auf 0:0 gestellt wird. Es ist aber nicht zu spät, Gesetze und Regeln zu hinterfragen."

Heimo Pfeifenberger (Trainer Wiener Neustadt): "Wir haben sehr gut begonnen. Der Abbruch macht allerdings die gute Leistung zunichte, im Nachtragsspiel starten wir wieder bei Null, das ist ärgerlich."