Der SK Rapid Wien feierte im Liga-Hit der 25. Bundesliga-Runde einen knappen 1:0-Auswärtssieg gegen den LASK. Obwohl die Linzer Athletiker über weite Strecken des Spiels die klar dominante Mannschaft waren, konnten die Hütteldorfer das Spiel dank eines späten Treffers des eingewechselten Taxiarchis Fountas für sich entscheiden. Damit distanziert Rapid den LASK in der Tabelle auf vier Punkte. 

Intensive und umkämpfte erste Halbzeit in Pasching 

Der Liga-Kracher in der Paschinger Raiffeisen-Arena startete sehr schwungvoll, jedoch mit durchaus hektischen Aktionen auf beiden Seiten. Beide Teams spielten nach Ballgewinn schnell in die Tiefe, Torabschlüsse gab es in der Anfangsphase aber keine zu vermelden. Den ersten Schuss der umkämpften Partie gaben die Hausherren ab, doch Peter Michorls Freistoß verfehlte das Tor von Tobias Knoflach klar (11.). 

Die Gäste aus Wien, bei denen heute völlig überraschend Ercan Kara anstelle von Topscorer Taxi Fountas den Vorzug erhalten hatte, trauten sich gegen die stark pressenden Athletiker etwas zu und spielten selbst durchaus mutig nach vorne. Dennoch spielte sich das Geschehen fast ausschließlich zwischen den beiden Strafräumen ab.

Den ersten Torschuss im Liga-Hit gab es erst nach 25 Minuten: Gernot Trauner zog nach einem weiten Einwurf von Holland akrobatisch aus etwa acht Metern ab, doch Knoflach konnte seinen zentralen Versuch entschärfen. Ab diesem Zeitpunkt war der LASK etwas besser im Spiel und kam dem Führungstreffer näher, wenngleich es im letzten Drittel zumeist an der nötigen Präzision fehlte. 

Der LASK schraubte die Offensivbemühungen immer weiter nach oben und war mittlerweile die spielbestimmende Mannschaft, die dem ersten Treffer in dieser weiterhin sehr umkämpften und hektischen Partie näher kam. Kurz vor der Pause spielten die Gäste aus Wien doch einen Konter zu Ende, wenngleich dieser letztendlich nichts einbrachte, weil Schlager bei einem Petrovic-Schuss auf seinem Posten war (43.). 

LASK dominiert, doch ein kapitaler Schnitzer ebnet Rapid den Sieg 

Die zweiten 45 Minuten begannen mit einer schmerzhaften Aktion für das heutige Geburtstagskind Marko Raguz (22 Jahre), der unglücklich von Max Hofmann mit dem ausgestreckten Arm auf der Nase getroffen wurde. Diese Aktion erfolgte im Strafraum der Rapidler, die Glück hatten, dass Referee Schörgenhofer hier keinen Elfmeter gab. Spielerisch machten die Oberösterreicher nach dem Seitenwechsel dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten.

Die Linzer waren nun klar überlegen und kamen dem Führungstreffer sehr nahe: Zunächst rettete Hofmann bei einer gefährlichen Andrade-Flanke Richtung zweite Stange in höchster Not vor Raguz, ehe der gebürtige Eferdinger einen Kopfball knapp über das Tor setzte (59.). Kurz darauf parierte Knoflach einen abgefälschten Raguz-Schuss aus der Distanz stark (60.). 

Von den Gästen aus Wien kam in der Offensive herzlich wenig. Vielmehr war Rapid damit beschäftigt, die Angriffe der Linzer Athletiker abzuwehren. Doch die Rapid-Abwehr und Torhüter Tobias Knoflach blieben standhaft, stellten sich den Vorstößen des LASK und verhinderten einen Gegentreffer.

Diesen mussten dann die Hausherren hinnehmen - und zwar aus dem Nichts: Der eingewechselte Taxiarchis Fountas sprintete in einen schlechten Rückpass von Wiesinger Richtung Keeper Schlager und spitzelte aus kurzer Distanz zum glücklichen 1:0 für Rapid ein (87.). Der Jubel auf der Rapid-Bank war freilich sehr groß. In der Nachspielzeit verhinderte Alex Schlager einen weiteren Treffer des Griechen im Dress der Hütteldorfer. In der letzten Minute der Nachspielzeit musste die Hütteldorfer nochmal ordentlich zittern, als Michorl zum Freistoß antrat, doch sein Versuch landete auf der Latte. 

Stimmen zum Spiel

Valerien Ismael (Trainer LASK): „Heute tut es richtig weh, ein bitterer Moment. Es war ein Topspiel, wir waren präsent. Die Mannschaften haben sich neutralisiert, in der zweiten Hälfte haben wir einen draufgelegt, wir waren am Drücker, hatten alles unter Kontrolle. Dann so ein Blackout, das passt momentan ins Bild. Wir müssen trotzdem den Kopf hochhalten, von der Leistung sind wir am richtigen Weg. Alle haben toll gespielt in diesem Topspiel. Ein bitterer Abend für uns. Wir müssen weiter an uns glauben und uns nicht als Opfer darstellen, das ist nicht unser Stil.“

Dietmar Kühbauer (Trainer SK Rapid Wien): „Es ist eigentlich alles nach Plan gelaufen, wir haben gewusst, wie das Spiel heute sein wird und dass es ein kampfbetontes Spiel wird mit hohen Bällen. Die Jungs haben den Kampf echt gut angenommen. Es war kein schönes Spiel, aber wir haben dieses Spiel erwartet und wir haben jetzt die Mentalität, dass wir über solche Spiele drüber kommen. Taxi (Fountas) hat einen unglaublichen Lauf und man darf keine schlechten Bälle spielen. Wir haben viele Spiele, wir haben es mit Ercan (Kara) probiert, er hat das ganz gut gemacht, Trauner ist ein sehr guter Zweikämpfer. Dass es aufgeht und der Taxi sein Tor macht, ist umso schöner. Die Jungs in der Abwehr und auch die davor haben alles getan und auch bei den Standards sehr gut gegen den Ball gearbeitet. Es wird nicht viel Fußball gespielt, es wird Fußball gekämpft und die Jungs haben den Kampf angenommen. Aber das war vor dem Spiel auch klar. Wir werden jetzt nicht in irgendeine Stimmung verfallen, es ist natürlich ein unglaublich schöner Sieg. Es ist so, dass wir einen internationalen Platz haben wollen und mit jedem Sieg kommen wir dem Ziel näher.“

Stefan Schwab (SK Rapid Wien): „Wir nehmen den Dreier mit, es war von beiden Seiten kein schönes Spiel. Warum nicht mit dieser Taktik? Wir haben so zuletzt hier 4:0 gewonnen. Es gibt keinen Schönheitspreis zu gewinnen im Playoff, es zählen die Punkte. Auch, wenn es ein wenig glücklich war.“

Quelle: Sky

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Tipico Bundesliga, 25. Runde, Meistergruppe

LASK - SK Rapid Wien 0:1 (0:0)

Raiffeisen-Arena, Pasching; 0 Zuschauer; SR Schörgenhofer 

Zum Live-Ticker LASK gegen Rapid Wien

Tore: Fountas (87.)

LASK: A. Schlager - Wiesinger, Trauner, Filipovic (57./Reiter) - Ranftl, Holland, Michorl, Andrade (64./Renner) - Frieser, Raguz (64./Joao Klauss), Balic (57./Tetteh)

Rapid: Knoflach - Greiml, D. Ljubicic, Hofmann - Auer (62./Schick), Grahovac, Petrovic, Ullmann - Arase (70./Kitagawa), Schwab - Kara (62./Fountas)

Gelbe Karten: Andrade (63.) bzw. Greiml (28.), Schwab (70./5. Gelbe Karte)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth; Foto: Harald Dostal/fodo.media