Das Abschlussspiel der 5. Bundesliga-Runde zwischen dem WAC und SK Rapid Wien hatte es in sich und war ein richtiges Spektakel. Letztlich feierten die Hütteldorfer einen unfassbaren 4:3-Auswärtssieg. Zwischenzeitlich hatten die Kärntner einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung umgedreht, doch Ercan Kara gelangen in der Rapid-Viertelstunde zwei Tore, die Rapid jubeln ließen. 

Rapid kann auch ohne Top-Stürmer Fountas Tore schießen 

Das Abschlussspiel der 5. Bundesliga-Runde ließ sich gut an. Beide Mannschaften spielten mutig nach vorne - frei von jeglichen taktischen Zwängen. Die erste Topchance auf die Führung fanden die Wiener vor: Kara setzte sich gegen Lochoshvili durch und schoss Richtung Kofler, der das Leder nach vorne abwehrte. Koya Kitagawa, der heute den verletzten Fountas (Ligaportal berichtete: Verletzungs-Schock: Wie lange fällt Rapid-Goalgetter Fountas aus?) ersetzte, köpfelte knapp neben das leere Tor (4.). 

Doch auch der WAC spielte durchaus flott und geradlinig nach vorne, ohne jedoch großartig gefährlich zu werden. Das Chancenplus war aufseiten der Gäste: Kofler konnte einen Schuss von Ex-Kollege Ritzmaier abwehren, ehe Kara gerade noch von Lochoshvili am Abschluss aus kurzer Distanz gehindert werden konnte (15.). Die gefährlicheren Abschlüsse hatten weiterhin die Wiener: Filip Stojkovic probierte es mit einem Gewaltschuss aus gut 30 Metern, der recht knapp am Tor vorbeizischte. Beim WAC fehlte in der Offensive die Genauigkeit beim entscheidenden Zuspiel.

In der 25. Minute gingen die Hütteldorfer in Führung: Kitagawa setzte sich entscheidend gegen Pavelic durch und hatte das Auge für den völlig blanken Schick, der den Ball mit einem strammen Schuss ins linke Kreuzeck jagte - 0:1 (25.). Zehn Minuten später legten die Gäste aus Wien nach: Eine schöne Kombination über Ritzmaier und Kitagawa landete bei Stojkovic, der auf der rechten Seite viel Platz hatte und den Querpass in den Strafraum spielte. Dort lauerte Koya Kitagawa der den Ball im Rutschen über die Linie drückte - 0:2 (35.). 

Verrückte zweite Halbzeit: WAC stellt Partie völlig auf den Kopf, doch Rapid gewinnt die Partie 

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel verkürzten die Kärntner auf 1:2. Michael Liendl zirkelte einen Freistoß in den Strafraum, wo Dominik Baumgartner hochstieg und den Ball über Strebinger hinweg ins Tor köpfelte (47.). Und der Start in die zweite Hälfte hätte nicht kurioser verlaufen können, denn Dominik Baumgartner war wenig später erneut zur Stelle: Der Verteidiger stieg bei einem Eckball am höchsten und köpfelte ins lange Eck ein - 2:2 (52.). 

Kurz darauf hatten die Wiener Glück, dass der WAC nicht in Führung ging: Joveljic enteilte nach einem langen Ball dem eingewechselten Barac und überhob Strebinger, doch der Ball prallte an die Stange (61.). Kurz darauf stellten die Kärntner das Spiel völlig auf den Kopf: Lochoshvili konnte unbedrängt ins Mittelfeld ziehen und den Ball über Barac hiweg auf Dieng spielen. Der Senegalese umkurvte Strebinger und schob ins leere Tor ein - 3:2 (67.). 

Doch Rapid konnte sich aus dem Loch ziehen, steigerte sich und kam zurück: Ritzmaier flankte von rechts in den Strafraum, wo sich Kara durchsetzte und ins lange Eck köpfelte - 3:3 (76.). In der Schlussphase hatten beide Mannschaften Chancen, das Spiel zu entscheiden. Auf der einen Seite schoss Liendl knapp über die Latte, ehe der eingewechselte Deni Alar auf der anderen Seite einen Kopfball drüber setzte. 

In Nachspielzeit nahm die spektakuläre Partie eine weitere spektakuläre Wende, nachdem Kara im Strafraum gefoult worden war. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte den Elfer sicher zum Rapid-Sieg. Die Kärntner protestierten heftig und konnten es nicht fassen. 

Tipico Bundesliga, 5. Runde

RZ Pellets WAC - SK Rapid Wien 3:4 (0:2)

Lavanttal-Arena, Wolfsberg; SR Ebner

Zum Live-Ticker WAC gegen Rapid Wien

Tore: Baumgartner (47., 52.), Dieng (67.) bzw. Schick (25.), Kitagawa (35.), Kara (76., 90.+3/Elfmeter)

WAC: Kofler - Novak, Baumgartner, Lochoshvili, Pavelic (63./Scherzer) - Peretz (58./Wernitznig) - Leitgeb, Taferner (89./Stratznig) - Liendl - Dieng (89./Hodzic), Schmerböck (58./Joveljic)

Rapid: Strebinger - Stojkovic, M. Hofmann, Greiml (56./Barac) - Schick (73./Arase), Grahovac, D. Ljubicic, Ullmann - Ritzmaier (77./Knasmüllner) - Kara, Kitagawa (77./Alar)

Gelbe Karten: Liendl (62.), Feldhofer (63.), Leitgeb (84.), Baumgartner (90.+2) bzw. M. Hofmann (39.) 

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth; Fotos: Gerhard Pulsinger