Klagenfurt jubelt! Die Austria kehrt durch einen 4:1-Sieg nach Verlängerung in den Profifußball zurück

Im Showdown um den Aufstieg in die Sky Go Erste Liga, die zweithöchste Spielklasse Österreichs, empfing heute der SK Austria Klagenfurt den SC/ESV Parndorf 1919 zum Rückspiel der Relegation 2014/15. Nach einer 1:2-Niederlage am vergangenen Freitag brannten die Gastgeber auf die Revanche, mussten das Ergebnis drehen. Die Führung in Durchgang eins durch Patrik Eler (26.) gab dem Meister der Regionalliga Mitte früh Rückenwind, vor der Pause musste aber Filip Dmitrovic zwei Mal in höchster Not klären. Nach einem Drama in den Schlussminuten der regulären Spielzeit ging es in die Verlängerung, wo schlussendlich die Klagenfurter die Oberhand behielten und den Aufstieg fixierten.

Wichtiger Führungstreffer für Austria nach Krell-Patzer

Zwei Änderungen gab es in der Startaufstellung der Klagenfurter im Vergleich zum Hinspiel am Freitag. Fabian Miesenböck und Dominik Kirschner rückten für Ervin Bevab und Tyrone McCargo in die erste Elf. Nach der ersten Doppelchance (4.) für den Gastgeber konnte sich auch Parndorf erstmals rund um den Strafraum des Gegners staffeln, dadurch kamen die Violetten zur ersten Konterchance. Fabian Miesenböck nahm Tempo auf, brachte die präzise Flanke auf Dominik Kirschner, der nach Brustannahme aber zu zentral auf den Kasten von Keeper Stefan Krell zielte (14.). Rund fünf Minuten später war es wieder der Siebener der Heimischen, der sich für die nächste Szene verantwortlich zeichnete. Sein Fernschuss aus 30 Metern rauschte nur knapp über das Gästetor (20.). Wenig überraschend gelang den bis dahin dominanten Klagenfurtern auch das 1:0. Christian Prawda flankte aus dem linken Halbfeld in den Sechzehner, Krell kam zu inkonsequent heraus und klatschte das Spielgerät nur ab. Patrik Eler stand goldrichtig und netzte ein (26.). Nach einem Freistoß der Parndorfer schalteten die Austrianer nur wenige Augenblicke später erneut rasch um. Eler auf Rajko Rep, aber diesmal reagierte Krell blendend und behielt im Eins gegen Eins die Oberhand (31.). Den Gästen fielen in diesen Momenten keine zwingenden Antworten auf den Rückstand ein. Sowohl Mario Rasic als auch der eingewechselte Christoph Schneider machten über die rechte Seite immer wieder Tempo, blieben aber zumeist an den Abwehrspielern der Kärntner hängen. Bei der besten Parndorf-Chance nach einem Klärungsversuch brachte Kristian Kostrna das Leder in die Mitte, wo ein heranstürmender Parndorf-Stürmer abzog - Filip Dmitrovic sich aber erstmals in dieser Partie als sicherer Rückhalt mit einer Glanztat bewies (36.). Auch eine Marosi-Gelegenheit vereitelte der 19-jährige (45.), es ging mit 1:0 in die Pause.

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Lange Zeit nichts - und dann Verlängerung!

Zu Wiederanpfiff brachten sowohl Richard Slezak als auch Manni Bender frische Kräfte ins Spiel. Gerhard Karner kam für Sebastian Leszkovich, Miesenböck musste für Bevab weichen. Während die Gastgeber in Halbzeit zwei kein Risiko eingehen wollten, hatten die Burgenländer über weite Strecken mehr Ballbesitz. Die großen Torchancen blieben aber vorerst aus. Ein Kopfball von 2,02-Meter-Mann Tomas Horvath leitete dann eine chancenreiche Phase beider Teams ein (76.), kurz darauf musste McCargo einen Wendelin-Versuch auf der Linie klären (78.). Nur wenige Augenblicke später war es Bevab auf der Gegenseite, der nach einem Stanglpass bei seiner Einschussgelegenheit gerade noch gestört werden konnte (79.). Christian Prawda stieg kurz darauf nach einem Abspielfehler von Marko Dusak gegen Steinacher zu ungestüm ein, der gute Schiedsrichter Alexander Harkam zeigte sofort auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und verwertete zum wichtigen 1:1 (83.). Und das Drama ging weiter: Nur rund 100 Sekunden nach dem Ausgleich gelang dem Kapitän, der den Elfmteter verursacht hatte, die erneute Führung für die Austria. Sein Kopfball nach McCargo-Flanke passte genau unter die Latte (85.). Nach regulärer Spielzeit blieb es damit beim 2:1, was eine Verlängerung zur Folge hatte. In dieser boten beide Mannschaften zu Beginn vor allem eines: Vorsicht. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff war es dann aber wieder ein Abwehrspieler, der einen Stellungsfehler in der Parndorf-Hintermannschaft ausnutzte. Marko Dusak setzte die Kugel per Flugkopfball nach Hereingabe von Rep zum 3:1 in die Maschen (106.). Erneut trennten die Klagenfurter nur 15 Minuten vom Aufstieg, doch diesmal sollte die Führung ausreichen. Auch weil Dmitrovic erneut vor Steinacher am Ball war (110.) und die Gäste oftmals zu unglücklich agierten. Die Entscheidung und den Schlusspunkt in einer denkwürdigen Relegationspartie setzte Rajko Rep per Elfmeter. Zuvor hatte Stefan Krell Ali Hamdemir gelegt und dafür die rote Karte gesehen (120.). Die Austria jubelt also über den Aufstieg! Parndorf gelingt im sechsten Relegationsspiel zum fünften Mal nicht der Erfolg, die Union St. Florian jubelt dafür: Die Oberösterreicher bleiben in der Regionalliga Mitte.

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SK Austria Klagenfurt : SC/ESV Parndorf 1919 4:1 n.V. (1:0, 1:1)

Sportpark Klagenfurt, 4700 Zuseher, SR Alexander Harkam

Torfolge: 1:0 (26.) Patrik Eler, 1:1 (83./Elfm.) Sascha Steinacher, 2:1 (85.) Christian Prawda, 3:1 (106.) Marko Dusak, 4:1 (120./Elfm.) Rajko Rep

Rote Karte: Stefan Krell (120./Parndorf)

Stimmen zum Spiel:

Günther Vidreis, Co-Trainer Austria Klagenfurt: "Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben nach dem Ausgleich schon gedacht, dass alles vorbei sein könnte, in der Verlängerung haben wir das Spiel aber wieder in die Hand genommen und damit verdient gewonnen. Ich muss aber auch den Parndorfern zu ihrer Leistung gratulieren, sie haben uns das Leben nicht leicht gemacht. Auf beide Spiele gesehen war es ein sehr ausgeglichenens Duell, mit dem glücklicheren Ende für uns. Der Aufstieg ist aber meiner Meinung nach auch deswegen verdient, weil wir Meister wurden."

Franz Sutrich, Sektionsleiter SC/ESV Parndorf: "Was soll ich dazu noch sagen. Wir aben uns im heutigen Spiel selbst geschlagen. Leider hat auch unser Torhüter in diesem Spiel Fehler gemacht, die uns das Genick gebrochen haben, wir haben insgesamt einfach zu viele Geschenke verteilt. Zu Beginn der Verlängerung haben nur wir das Spiel gemacht, Klagenfurt war mit den Kräften am Ende. Nach den beiden Spielen hätte es auch ganz anders ausgehen können, ich bin mit einigen Schiedsrichterentscheidungen nicht zufrieden. Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie haben gekämpft, aber es hat nicht gereicht. Für uns geht es jetzt aber weiter, auch wenn die Köpfe natürlich hängen. In der nächsten Saison werden wir wieder voll angreifen!"

Die Besten: Filip Dmitrovic, Patrik Eler, Rajko Rep, Ali Hamdemir bzw. Felix Wendelin, David Dornhackl, Martin Babic, Sascha Steinacher

Fotos: Josef Kuess