Hartberg verpasst gegen Lafnitz Sprung an die Spitze - 0:0

Im Abschlussspiel der vierten Runde der Regionaliga Mitte, gleichzeitig unserem Spiel der Runde, kam es zum Duell der noch ungeschlagenen Klubs TSV Hartberg und SV Lafnitz. Das Derby der beiden Steirer - beide Vereine liegen nur etwa zehn Kilometer Luftlinie auseinander - zog zwar sehr viele Zuseher an, ein Tor war diesen jedoch nicht vergönnt. 

 

Ausgeglichener Start

Neben der knappen Tabellensituation - beide Teams hätten durch einen hohen Sieg den Sprung an die Tabellenspitze schaffen können - war auch die Atmosphäre in der Hartberger Profertil Arena eines Spitzenspiels absolut würdig. Schiedsrichter Bernd Eigler durfte zu Anpfiff des Duells beider Lokalrivalen etwa 1500 Zuseher begrüßen, ein für diese Liga hervorragender Wert. 

Im Spiel merkte man von der ersten Minute an, dass beide Teams auf keinen Fall verlieren wollten, unnötiges Risiko wurde bei beiden Teams nicht eingegangen. Ein ausgeglichenes, hauptsächlich im Mittelfeld stattfindendes Spiel war die Folge, großartige Torchancen waren in der Anfangsviertelstunde nicht vorzufinden. Natürlich war die Hartberger Offensive ohne ihren gesperrten Toptorjäger Dario Tadic massiv geschwächt, Chancen fand die Mannschaft des Trainerteams Hölzl/Semlic trotzdem vor. Zuerst konnte sich Lafnitz Torwart Andreas Zingl bei einem Schuss von Roko Mislov auszeichnen, später verhinderte die Stange ein Kopfballtor der Hartberger. In einer umkämpften ersten Halbzeit hatte Schiedsrichter Eigler dann noch zwei gelbe Karten zu verteilen, je eine für Hartberg (Thomas Rotter) und Lafnitz (Christop Gschiel). Lafnitz gelang es dem Offensivdruck der deutlich feldüberlegenen Hartberger standzuhalten und mit 0:0 in die Pause zu kommen. 

hölzlhartbergripu

Hartbergs Trainer Uwe Hölzl (im Bild) & Philipp Semlic waren mit der Torausbeute ihres Teams nicht zufrieden.

 

Auch zweiter Durchgang ohne Tor

In der Pause versuchte Hartbergs Trainerduo neuen Schwung ins Team zu bringen, sie nahmen den leicht angeschlagenen Mittelfeldmann Christoph Kröpfl vom Feld und brachten den torgefährlicheren Stürmer Philipp Lembäcker. Die zweite Halbzeit begann dennoch wie die erste, zwei taktisch eher vorsichtig auftretende Teams neutralisierten sich meist schon im Mittelfeld. Auch im zweiten Durchgang erarbeiteten sich die Hartberger eine Ballbesitzüberlegenheit, spätestens beim starken Torwart Zingl war aber Schluss.  Hin und wieder gab es auch eher härtere Fouls zu sehen - Lafnitz Sommerneuzugang Bernd Kager sah beispielsweise in der 52. Minute Gelb wegen Foulspiels, Hartbergs Jürgen Heil tat es ihm einige Minuten später nach. Die Minuten vergingen, Tore fielen trotzdem keine. Beide Trainer versuchten zwar noch durch Wechsel für mehr Offensivpower zu sorgen, von Erfolg gekrönt waren aber auch diese Versuche nicht. Und so kam es wie es kommen musste, das Spitzenspiel endete mit einem torlosen Unentschieden. 

feldhoferlafnitzripu2

Auch Lafnitz Trainer Ferdinand Feldhofer versuchte vergeblich durch Wechsel doch noch für ein Tor zu sorgen.

 

Durch das gestrige Remis rutschen die beiden Teams auf den vierten bzw. fünften Rang der Tabelle, mit zwei Punkten Abstand auf Leader Kalsdorf ist jedoch noch nicht viel verloren. Hartberg muss nächsten Freitag im nächsten Steirerderby zum stark in die Saison gestarteten Aufsteiger FC Gleisdorf. Der Aufsteiger liegt vor dem Duell nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter dem Titelaspiranten aus Hartberg. Lafnitz bekommt einen Tag mehr Pause, am Samstag empfängt man den ATSV Stadl-Paura. Gegen die Oberösterreicher wird die Defensive gefordert sein, der ATSV spielte sich gestern gegen Gurten in einen Rausch und konnte beachtliche acht Tore erzielen. Mit drei Siegen en suite liegt die Mayrleb-Elf zudem knapp vor den Lafnitzern. Für beide Teams geht es also mit sehr schwierigen Spielen weiter, wir sind gespannt wer sich im oberen Tabellendrittel festsetzten können wird. 

 

Stimmen zum Spiel: Philipp Semlic, gemeinsam mit Uwe Hölzl Trainer der Hartberger, kann mit dem Punkt zwar durchaus leben, meinte aber: "Natürlich muss man mit dem Punkt gegen einen Titelkandidaten halbwegs zufrieden sein, trotzdem trauern wir den zwei Punkten etwas nach. Wir waren klar das bessere Team, Lafnitz wollte augenscheinlich nur das X verteidigen und das Spiel zerstören. Wir hatten deutlich mehr Ballbesitz und hätten uns den Sieg in meinen Augen verdient gehabt. "

 

TSV Prolactal Hartberg : SV Licht-Loidl Lafnitz 0:0 (0:0)

Profertil Arena Hartberg, 1500 Zuseher, Schiedsrichter Bernd Eigler

 

Fotos: Richard Purgstaller

geschrieben von: Martin Kamper