Doppelpack von Geburtstagskind! Clevere Aigner-Elf bezwingt wackere Innsbrucker

Wacker Innsbruck Amateure
TSV St. Johann

Die Ausgangslage Siebenter gegen Achter versprach ein Duell auf Augenhöhe. Die FC Wacker Innsbruck Amateure und der TSV St. Johann hielten durchaus Wort und lieferten sich einen packenden Fight, bei dem sich am Ende die routiniertere Mannschaft durchsetzte. Der Grumser-Elf gelang es somit nicht, Revanche für die 1:2-Niederlage im Hinspiel zu nehmen. Die St. Johanner machen mit diesem perfekten Start einen kleinen Sprung nach vorne, ziehen im Klassement der Regionalliga West zumindest an den Klubs aus Hard und Innsbruck vorbei. Letztere sind vorerst Achter, könnten aber noch von den morgen spielenden Eugendorfern überholt werden.

St. Johann mit Hinteregger-Gedenk-Eigentor

In der Anfangsphase kommen die Aigner-Mannen mit dem beeindruckend vorgetragenen Pressing der Innsbrucker überhaupt nicht zurecht. "Wir hatten zu Beginn Riesenprobleme mit dem Druck der Gastgeber", sagt St. Johanns Trainer Franz Aigner. Auch wenn die jungen Tiroler kaum zwingend werden, fällt schon nach 17 Minuten der Führungstreffer für die Hausherren. Wacker setzt sich über die Seite gut durch, bringt den Ball zur Mitte und TSV-Verteidiger Emrah Sahin stoppt die Kugel unglücklich mit dem Standbein über die Linie. "Der Treffer selbst war glücklich, aber in Summer sind wir verdient mit 1:0 in die Pause gegangen", betont Innsbrucks Headcoach Thomas Grumser. Er verweist vor allem auf eine tolle Einschussmöglichkeit knapp vor dem Seitenwechsel, als bei einem starken Schuss von Michael Augustin nur wenig fehlt. Franz Aigner wiederum sieht sein Team schon vor dem Pausenpfiff besser ins Spiel kommen: "Nach dem Gegentor ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Wir waren dann aggressiver."

Wacker lässt Matchball aus und wird bestraft

Gleich nach Wiederanpfiff vergeben die in Führung liegenden Heimischen den Matchball. Der starke Misel Kalinovic zieht alleine auf Gästekeeper Tommy Plainer, doch sein Abschluss detoniert über dem Gehäuse. St. Johann übersteht diese Schrecksekunde und wird zunehmend stärker. In der Halbzeit vorgenommene Umstellungen zeigen Wirkung. St. Johann scheint die Innsbrucker mit ihren eigenen Waffen schlagen zu wollen und setzt auf aggressives Pressing. Die Bemühungen der Gäste sind schon bald von Erfolg gekrönt. In Minute 55 lässt sich Routinier Mario Krimbacher vom Elfmeterpunkt nicht zweimal bitten und stellt auf 1:1. Dem Strafstoß geht ein schöner Angriff über den Flügel voraus. Dem Stanglpass folgt ein Foul von Torwart Sebastian Pointner. Thomas Grumser ist mit dem Abwehrverhalten seiner Jungs nicht ganz einverstanden und nennt den Ausgleichstreffer ein "Blackout".

Geburtstagskind beschenkt sich mit Doppelpack selbst

Der Verlusttreffer bringt die vorher recht stabil auftretenden Hausherren etwas aus dem Konzept. In einer nun sehr ausgeglichenen und offenen, nicht immer hochwertigen Partie erweist sich die Aigner-Truppe als ausgefuchstere Mannschaft. Während die Innsbrucker zwei Chancen durch Florian Rieder und Maximilian Gruber nach ruhenden Bällen auslassen, schlagen die Pongauer eiskalt zu. Knapp zehn Minuten vor dem Ende enteilt Benjamin Ajibade der Hintermannschaft, lässt zwei Bewacher stehen und bedient den goldrichtig postierten Torjäger Mario Krimbacher. Der braucht nur mehr Danke zu sagen und schiebt zum 2:1 ein. St. Johann spielt die Führung ohne große Mühe nach Hause.

Stimmen zum Spiel:

Thomas Grumser, Trainer Wacker Innsbruck Amateure:

"Das Match war an sich ausgeglichen. Über 90 Minuten waren wir aber die aktivere Mannschaft und hatten die klareren Torchancen. Die Qualität war nicht immer hoch, was aber auch auf den Rasen zurückzuführen ist, den beide Teams nicht gewöhnt sind. Nach einem Blackout und einem blöden Konter des Gegners, bei dem wir nicht gut verteidigt haben, stehen wir nun mit leeren Händen da."

Franz Aigner, Trainer TSV St. Johann:

"Nach den anfänglichen Problemen haben wir uns gut erfangen. Mit der Zeit sind wir aggressiver aufgetreten und haben gutes Pressing gezeigt. Es war ein schwieriges, intensives Match. Wacker hat uns alles abverlangt. In meinen Augen ist der Sieg am Ende aber verdient. Wir waren die cleverere, ausgebufftere Mannschaft. So soll es auch sein gegen ein junges Team! Der Mannschaft ist ein Pauschallob auszusprechen. Hervorzuheben ist nur Doppeltorschütze Mario Krimbacher, der morgen seinen 34. Geburtstag feiert."

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger