TSV Neumarkt besiegelt Kitzbüheler Abstieg! In der Nachspielzeit könnte es auch die Salzburger erwischen

TSV Neumarkt
FC Kitzbühel

Spannender kann ein Finale nicht sein. Zwei Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg stehen sich in der letzten Runde im direkten Duell gegenüber. Der TSV Neumarkt empfing den FC Kitzbühel. Die Tiroler waren dabei zum Siegen verdammt. Dies ermöglichte den Neumarktern mit Fortdauer der Partie auch auf eigenem Boden ihre Konterstärke auszunutzen. Sie siegten am Ende dank eines Doppelpacks von Patrick Mayer mit 2:0. Die Tiroler müssen daher als Vorletzter absteigen. Für die siegreichen Salzburger gibt es auch nach der letzten Runde keine Gewissheit. Der 13. Platz ist der Schleudersitz. Es heißt nun Grödig oder Neumarkt. Wird der Ex-Bundesligist in die Regionalliga West eingegliedert, muss der TSV weichen.

Mayer-Doppelpack lässt Neumarkt hoffen 

In einer nervösen ersten Spielhälfte findet Neumarkts Christoph Hübl nach zirka zehn Minuten per Kopf noch die vielversprechendste Tormöglichkeit der Anfangsphase vor. Er setzt den Ball aber neben das Gehäuse. Auf der anderen Seite ist es Martin Boakye, der die beste Gelegenheit der Gäste auslässt. Nach der Halbzeitpause werden die Hausherren etwas stärker und nach 59. Minute fällt die Führung. Patrick Mayer wird im Sechzehner freigespielt, scheint dann eigentlich schon abgedrängt, doch gegen einen feinen Haken und einen großartigen Schlenzer ins lange Eck ist nichts auszurichten - 1:0! Die Kitzbüheler drängen danach auf den Ausgleich und kommen auch zu der einen oder anderen Torchance. Neumarkt-Keeper Felix Wilfing kann sich unter anderem bei einem gefährlichen Freistoß auszeichnen. Das 1:1 gelingt nicht und so entscheiden die Gastgeber durch einen Konter das Spiel. Der durchbrechende Ingo Enzenberger wird gelegt und Patrick Mayer verwandelt den fälligen Strafstoß in der 85. Minute. Die Neumarkter gewinnen mit 2:0.

Stimmen zum Spiel:

Hans Hajek, Trainer TSV Neumarkt:

"Die erste halbe Stunde war Kampf und Krampf. Es ist um viel zu viel gegangen. Beide Teams waren nervös. So habe ich das auch erwartet. Je länger das Spiel unentschieden war, desto besser für uns. Dass Kitzbühel noch viel mehr als wir gewinnen musste, hat uns in die Karten gespielt. Sie haben aufgemacht und wir haben gekontert. Wir hatten die viel besseren Torchancen und haben daher hochverdient gewonnen. Mit der Leistung bin ich sehr zufrieden. Ein Pauschallob!"

Zum Thema Grödig oder Neumarkt:

"Wir haben uns nur um dieses Spiel gekümmert. Alles andere können wir sowieso nicht beeinflussen. Da sind uns die Hände gebunden. Wir müssen warten und schauen, was am Ende herauskommt."

Zu seinem Abschied:

"Ich verfüge nicht über die erforderliche Trainerlizenz für die Regionalliga. Der Verein hat für mich daher jährlich Strafe bezahlt. Heuer hätte sich diese potenziert. Das wäre so astronomisch teuer geworden, da können sie sich Ancelotti auch holen. Nach zwölf Jahren in Neumarkt ist natürlich Wehmut dabei, aber mit 55 Jahren kann ich es jetzt etwas ruhiger angehen (Anm.: Wechsel in die oberösterreichische Bezirksliga West zu Union Ostermiething). Das ist auch nicht schlecht."

Alexander Markl, Trainer FC Kitzbühel:

"Beschissen! Wir waren heute nicht gut genug. Das war eindeutig zu wenig. Ein Stellungsfehler hat gereicht, um in Rückstand zu geraten. Vorne hat uns die Durchschlagskraft gefehlt. Die Partie war ausgeglichen. Neumarkt war in der Viertelstunde nach der Pause besser, wir am Schluss. Wenn man kein Tor schießt, verdient man keinen Sieg."

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger

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