Am 29. Spieltag kam es am Ostermontag in der Sky Go Erste Liga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des FC Blau Weiß Linz mit dem LASK Linz. Und dabei war der LASK drauf und dran, seine Serien aufgeben zu müssen. Aber in der 87. Minute rettet "Joker" Marko Raguz dann den einen Zähler bzw. bleibt nun auch im 14. Spiel in Serie unbesiegt. Seit dem 23. September '16 traf der "Fast-Meister" immer in des Gegners Tor - auch dieser Erfolgslauf hat nun weiter Bestand. Die Schmidt-Truppe, im Frühjahr kassierte man in neun Spielen nur eine Niederlage, rangiert nun aktuell vier Punkte vorm derzeitigen Vorletzten Horn, der zuhause noch gegen Lustenau antritt.

 

BW Linz geht sehr ambitioniert an die Sache heran

Nach der einzigartigen Performance des LASK Linz in den letzten Wochen steht die Glasner-Truppe bereits unmittelbar vor dem Titelgewinn. Bei einem Derbysieg bzw. einer Lustenauer Leermeldung beim FAC Wien wäre der Wiederaufstieg in die tipico Bundesliga bereits frühzeitig besiegelt. Völlig anders ist da die Stimmungslage beim Stadtrivalen BW Linz, für den es den Abstieg in die Regionalliga Mitte abzuwenden gilt. Und nach nur wenigen Augenblicken ist es dann Rajko Rep, der aufseiten der Glasner-Schützlinge den ersten Warnschuss abgibt. Aber entgegen den Erwartungen sind es dann die Blau Weißen, die das Heft an sich nehmen und zielorientierten Angriffsfußball zum Besten geben. Mit der ersten wirklich gefährlichen Angriffsaktion steht es dann auch schon 1:0. Über Daniel Kerschbaumer und Thomas Goiginger kommt das Leder zu Markus Blutsch und der LASK-Leihspieler befördert den Ball dann, unter Mithilfe von Christian Ramsebner, der noch unfreiwillig eine Richtungsänderung vornimmt, zum Führungstor in die Maschen. Woraufhin die Schmidt-Schützlinge heftig bemüht sind, gleich nachzudoppeln. 24. Minute: Der Torschütze Blutsch hat das Auge für Jakob Kreuzer, der dann aber alleinzulaufend, an Gästekeeper Pavao Pervan seinen Meister findet. Vom "So-gut-wie-sicher" Aufsteiger LASK Linz kommt sehr wenig, demnach verbringt Torhüter Hidajet Hankic bei strömenden Regen an diesem Ostermontag auch einen soweit geruhsamen ersten Spielabschnitt. Einzig bei einem platzierten Schuss von Peter Michorl muss er Sekunden vor dem Pausenpfiff klärend eingreifen. In Summe gesehen geht der 1:0-Halbzeitstand dann aber schon in Ordnung.

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In der 17. Spielminute war der Jubel nach dem 1:0 durch Markus Blutsch im Lager des FC BW Linz natürlich riesengroß.

 

Beim LASK kommt es zu ungewohnt vielen Ungereimtheiten

Wer LASK-Trainer Oliver Glasner kennt, der weiß, dass er seiner Truppe in der Pausenzeit "vermittelt" haben wird, dass das Auftreten in den ersten 45 Minuten so eines überlegenen Tabellenführers nicht würdig war. Was die Darbietung des Gastgebers ganz und gar nicht schmälern soll, aber der LASK hat nun Mal mehr Pfeile im Köcher als gezeigt. Aber auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte sollte sich dann am Spielcharakter nichts wesentliches ändern. Wenngleich die Begegnung am regennassen Terrain nun ausgeglichener verläuft bzw. nun auch der LASK mehr Ansprüche stellt, sich auffälliger am Spielgeschehen zu beteiligen. Vor allem Rene Gartler kann sich nun besser in Szene setzen, zumeist aber hat die Defensivabteilung der Blau Weißen ein sehr wachsames Augen auf den Tormacher vom Dienst. Aber es fehlt diesmal einfach an der erforderlichen Leichtigkeit im Spiel des Leaders - in Minute 67 findet der eingewechselte Alex Riemann eine vielversprechende Chance vor, aber er befördert das Leder in den Linzer Abendhimmel. Mit Fortdauer des Spiels ist dann BW Linz doch mehr und mehr darauf bedacht, diesen knappen Eintorevorsprung auch über die noch verbleibende Distanz zu bringen. Was dann aber nicht gelingen sollte, denn in der 87. Minute kommt es dann doch noch zum Ausgleich. Flankenball von Reinhold Ranftl, daraufhin ist der kurz zuvor eingetauschte Marko Raguz per Kopf zur Stelle - 1:1, zugleich dann auch der Spielendstand. In der nächsten Runde gastiert BW Linz am Freitag, 21. April um 18:30 Uhr in Wiener Neustadt. Der LASK Linz empfängt zur selben Zeit den FC Liefering.

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Bei teilweise britischen Verhältnissen kam es beim Derby zu jeder Menge hartumkämpften Kopfballduellen.

 

FC BW LINZ - LASK LINZ 1:1 (1:0)

Stadion der Stadt Linz, 7.350 Zuseher, SR: Oliver Drachta (OÖ)

Torfolge: 1:0 (17. Blutsch), 1:1 (87. Raguz)

BW Linz: Hankic, Maier, Renner, Mehmedovic, Anic, Gabriel, Hinum, Blutsch (85. Markovic), Kerschbaumer, Goiginger (68. Mandiangu), Kreuzer (81. Falk)

LASK Linz: Pervan, Kerhe, Michorl, Gartler, Fabiano, Rep (77. Raguz), Ullmann (63. Wiesinger), Ramsebner, Luckeneder, Ranftl, Imbongo (46. Riemann)

gelbe Karte: Goiginger, Anic bzw. Michorl, Raguz

Stimmen zum Spiel:

Klaus Schmidt, Trainer BW Linz:

"Vor der Spiel hätten wir allesamt den Punkt gerne genommen, jetzt nach diesem späten Gegentreffer hat das einen etwas bitteren Beigeschmack. Ich denke doch dass wir uns vernünftig verkauft haben und uns in den Spiegel blicken können. Die Zuseher sind doch auch auf die Rechnung gekommen."

Markus Blutsch, Torschütze BW Linz:

"In der ersten Halbzeit haben wir es verabsäumt ein zweites Tor zu erzielen. In weiterer Folge ist der Druck des LASK dann immer stärker geworden, leider haben wir das 1:0 dann nicht über die Runden bekommen. In Summe gesehen geht das Unentschieden dann aber schon in Ordnung."

Oliver Glasner, Trainer LASK Linz:

"Die Situation ist für uns keine leichte, eben weil die Spieler vielerorts gelobt bzw. hofiert werden. Wir haben über weite Strecken auch zu keinem Spielfluß gefunden bzw. waren wir desöfteren viel zu hektisch bei den Angriffsbemühungen. Aber die Mannschaft hat dann wieder Charakter bewiesen und sich noch mit dem Ausgleichstor belohnt."

Marko Raguz, Torschütze LASK Linz:

"Wir haben phasenweise nur schwer in die Partie reingefunden, deshalb sind wir mit dem Punkt auch sehr zufrieden. Über meinen zweiten Treffer in dieser Liga bin ich natürlich sehr froh."

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Fotos: Harald Dostal

geschrieben von: Robert Tafeit